Michèle Bücheler und Barbara Luginbühl: Willkommenes Comeback
In der Berufschule Uster herrschte am vergangenen Samstag Hochbetrieb: zuerst standen die Gossauer Herren auf dem Feld. Sie besiegten ihren Gegner aus Mümliswil in der Verlängerung. Das Spiel war hart umkämpft und spannend, doch schlussendlich konnte es Andreas Wintsch mit seinem Backhandschuss für Gossau entscheiden.
Nun war es jedoch an den Damen, in ihrer Play-off Serie ebenfalls vorzulegen. Etwas Anderes als ein Sieg kam für die Gossauer Frauen nicht in Frage. Doch man war sich bewusst, dass Floorball Albis nicht zu unterschätzen war und man bereit sein musste.
Gossau schien auch wach und bereit zu sein, als die beiden Mannschaften kurz vor 18:30 Uhr das Feld betraten. Trotzdem begann das Heimteam etwas verhalten. Gemäss den Vorgaben, konnte dann schon nach fünf Minuten Seraina Kilchsperger auf Pass von Sharon Ulrich das Score für die Oberländerinnen eröffnen. Bald darauf zeigte sich jedoch, dass Gossau doch noch nicht ganz so bereit war. In der siebten und achten Minuten musste man den Ball nämlich aus den eigenen Tormaschen fischen. Die Frauen vom Fusse des Albis trafen zuerst mit einer schönen Pass-Schuss Kombi, um dann eine Minute später bei einem Freistoss den Ball direkt ins Tor zu donnern. Die Gossauer Frauschaft erwachte darauf wieder ein wenig. Sharon Ulrich glich auf Pass von Sibylle Tanner eine Minute später aus und Kilchsperger traf erneut und legte wieder vor. Die Vorlage für die erneute Gossauer Führung war von der eigenen Torfrau Sereina „Benji“ Bolliger gekommen. Doch damit war es mit den Toren auf Gossauer Seite erst einmal fertig. Nicht einmal eine Minute später glich Floorball Albis nämlich wieder aus und wenige Minuten später gingen die Gegnerinnen mit einem erneuten Treffer sogar in Führung. In den folgenden Minuten dominierte das Gastteam das Spiel. In der 15. und 18. Minuten trafen sie zwei weitere Male und lagen nun mit 3:6 vorne. Nun konnten die Gossauerinnen beweisen, dass sie nicht so schnell aufgaben und das Spiel vor allem noch lange nicht zu Ende war. Man befand sich ja immer noch im ersten Drittel. Unser Captain wusste genau, wie wichtig ein weiteres Gossauer Tor vor der Pause war, und so versenkte sie auch gleich den Ball auf Pass von Kilchsperger in den gegnerischen Tormaschen.
Damit blieb es dann auch im ersten Drittel: Mit dem Stand von 4:6 verschwanden beide Teams in den Garderoben.
Die Zürcher Oberländerinnen kehrten motiviert und guten Mutes aufs Spielfeld zurück. Ein Glück, denn sie brauchten jede Menge Geduld. Die Gossauerinnen dominierten zwar die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels scheiterten im Abschluss aber entweder an den Beinen der Gegnerinnen oder an der in dieser Phase sehr stark spielenden Torhüterin. Doch auch Gossau konnte auf ihre starke Torhüterin zählen. Denn Benji hielt auch das eigene Tor trocken, was in dieser Phase des Spiels enorm wichtig war. Nach fast elf Minuten Spielzeit wurde die Heimmannschaft dann endlich für die Geduld belohnt. Das Gastteam kassierte eine Strafe und Gossau konnte das Powerplay nutzen: Eugster – Kilchsperger – Tor! Der Startschuss für die Aufholjagd war endlich gefallen. Nicht einmal eine Minute später bewies Kilchsperger endgültig, dass sie an diesem Tag in Hochform war: Sie konnte den Ausgleich erzielen. Knapp eine Minute vor Ende des zweiten Drittels wendete Pia Eugster das Blatt definitiv und schoss die Gossauerinnen mit dem 7:6 wieder in Führung.
Obwohl man sich fürs letzte Drittel vorgenommen hatte, die Führung sicher zu verteidigen und auszubauen, gelang das in den ersten fünf Minuten nicht ganz. Denn es waren nicht die Damen aus dem Oberland, welche das erste Tor nach der Pause schossen, sondern die vom Albis. Damit war jedoch das letzte Tor für die Gäste gefallen. Von nun an mussten sie jeweils den Ball aus dem eigenen Tor fischen. Knapp zwei Minuten später traf unsere sehr starke Nummer 38 auf Pass der 39 erneut und 30 Sekunden später doppelte Lara Guillod auf Pass von Melanie Egli nach. Dann ging es fast im Minutentakt weiter. Kurze Zeit später liefen nämlich die Damen von Floorball Albis in den Konter und Michèle Bücheler schoss auf Pass von Eugster das „Stängeli“. Gleich darauf zog Ulrich nochmals ab: über den Oberschenkel von Seraina Kilchsperger fand dann auch dieser Ball den Weg in die gegenerischen Maschen. Nun passierte „lange“ sechs Minuten nicht viel. Gossau war hauptsächlich im Ballbesitz, Tore fielen jedoch keine. Schliesslich beschloss Egli, dass der Stand von 11:7 noch nicht reichte, legte einen ihrer wunderbaren Sololäufe hin und hämmerte den Ball ins Tor. Barbara Luginbühl beendete dann den Gossauer Torreigen gut drei Minuten vor Schluss.
Endstand: 13:7 für Gossau.
Die Vorgabe für den nächsten Tag war nun klar. Ein zweiter Sieg musste geschafft werden, um die Viertelfinalserie in zwei Spielen abzuschliessen. Am Sonntag würde man nach Obfelden reisen, um diese Aufgabe zu bewerkstelligen.
Weniger als 24 Stunden nach dem ersten Viertelfinal-Duell standen sich die Spielerinnen von Floorball Albis und diejenigen des UHCevi Gossau am Bullypunkt wieder gegenüber. Es erfolgte kein Abtasten, beide Teams starteten fulminant. Albis erwischte dabei den besseren Start und konnte in der dritten Minute durch einen herrlichen Treffer bereits 1:0 in Führung gehen. Gossau reagierte in der Person von Michèle Bücheler aber prompt und konnte kurz darauf zum 1:1 ausgleichen. Eine Verschnaufpause gab es nun aber nicht! Sekunden später führte Albis bereits wieder. Diesmal dauerte es einige Minuten bis Gossau wieder ausgleichen konnte. Pia Eugster hatte getroffen! In der 13. Minute änderte Michèle Bücheler das bis anhin etwas eintönige Drehbuch und schoss Gossau erstmals in Führung. Melanie Egli konnte kurz darauf mit einem Sololauf sogar noch auf 4:2 erhöhen.
Nach der Pause spielte praktisch nur noch eine Mannschaft. Von der 25. bis zur 35. Minute baute Gossau das Skore von 4:2 auf 10:2 aus. Einzig eine Strafe kurz vor Drittelsende ermöglichte den Damen von Floorball Albis ihr drittes Tor zu erzielen.
Man war auf den Zuschauerrängen nun gespannt, wie Albis auf diesen grossen Rückstand reagieren würde. Albis versuchte mit einer etwas ruppigen Gangart die Gossauerinnen nach der Pause aus dem Konzept zu bringen. Dies gelang nur teilweise, so dass Gossau durch B. Luginbühl und A. Eglauf nach der Pause den Vorsprung noch weiter ausarbeiten konnte. Nun schlug aber nochmals die Stunde des Heimteams, welches sich für die nächsten zwei Tore verantwortlich zeigte. So stand es zehn Minuten vor Schluss 12:5 für Gossau. Eugster und Tanner erhöhten noch auf 14:5. Albis kämpfte jedoch noch bis zum Schluss beherzt weiter, was mit den zwei letzten Toren des Spiels belohnt wurde.
60 Minuten waren nun gespielt und Gossau konnte sich als Sieger der Viertelfinalpaarung feiern lassen. Herzlichen Dank an die mitgereisten Fans. Wir freuen uns, alle im Halbfinal wieder begrüssen zu dürfen.
31. Kilchsperger (Eugster) 5:6, 33. Kilchsperger 6:6, 40. Eugster 7:6;
Bemerkungen: Herrmann und Grütter verletzt, Schletti und Kuhn im Ausland