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4 weitere Punkte Richtung Playoffs

Meisterschaft

Von LC Rapperswil-Jona hätte man in dieser Saison mehr erwartet als der aktuelle 8. Tabellenrang. Trotzdem war man sich bei den Zürcher Oberländern bewusst, dass in der Vergangenheit die Rapperswiler stets einen unbequemen Gegner abgaben. Ja die Rosenstädter konnten in der letzten Saison den unsrigen gar sensationell einen Punkt abzwacken.

Die Gossauer starteten wieder einmal wie die Feuerwehr, so wie in ihren besten Zeiten und nach nicht einmal zwei Minuten führten sie bereits 2:0. Diese frühe Führung gab zwar Sicherheit aber möglicherweise fühlte man sich dadurch auch zu sicher und prompt gelang den Rapperswilern der Anschlusstreffer. Auch das 3:1 durch Leimbacher konterten die Rosenstädter umgehend zum 3:2. Das Spiel blieb offen. Die Stockschläge hüben wie drüben die kurz vor Halbzeit zu je zwei Strafminuten führten blieben ohne Konsequenzen.

Auch in der zweiten Halbzeit fanden die Gossauer den Schwung der ersten Minuten nicht mehr. Auch Basil Widmers 4:2 hielten die St. Galler vier Minuten später das 4:3 entgegen und als dann Leimbacher sein Temperament auf der Strafbank abkühlen musste, befürchtete man das Schlimmste. Dieses konnte aber mit einem guten Boxplay verhindert werden. Die Entscheidung fiel dann gut zwei Minuten vor Schluss, als ein Rapperswiler wegen übertriebener Härte in die Kühlbox geschickt wurde. Das Powerplay der Zürcher ist bekannt und es kam was kommen musste. L. Widmer traf zum 5:3. Das 6:3 durch Luchsinger zum Schlussresultat war dann nur noch Resultatkosmetik.

Der Sieg gegen einen unangenehmen Gegner war somit im Trockenen. Rapperswil vergeigte fast fahrlässig ihre eigenen Chancen in dem sie zweimal eigene Überzahl- Situationen mit eigenen dummen Strafen («wiederholtes Vergehen» gegen Leimbacher und «übertriebene Härte» gegen Keller) gleich wieder zunichte machten. Überzeugt hat bei den Oberländern nur ein Block. Das mag vielleicht gegen Rapperswil reichen, gegen Sursee oder ULA ist das eindeutig zuwenig und eine Steigerung verlangten Coach Wälti bereits im nächsten Spiel gegen Zürisee.

 

Das Spiel gegen Zürisee stand unter dem Motto Revanche. Ungern erinnern wir uns daran, dass ein grottenschlecht spielender UHCevi Gossau in der Vorrunde eine peinliche 6:7 Niederlage einstecken musste. Wiedergutmachung war angesagt und die Mannen um Coach Wälti nahmen sich das zu Herzen.

Bereits nach 20 Sekunden zappelte der Ball im Netz der Seebuben. Linus Widmer hatte bei seinem ersten Einsatz auch gleich getroffen. Die Freude dauerte aber nicht lange und Zürisee kam zum Ausgleich. Noch liessen sich die Oberländer davon nicht beeindrucken. Eine Strafe – es sollte der einzige Zweiminüter in diesem Spiel sein – wegen Stockschlags gegen Zürisee Unihockey nützten die Gossauer mit ihrem landesweit gefürchteten Powerplay nach nur gerade 11 Sekunden aus, um erneut in Führung zu gehen. Möglicherweise ging es beinahe zu einfach, diese Tore zu erzielen, man wurde nachlässig in der Defensive und schon zwei Minuten später nach zwei erfolgreich abgeschlossenen Konter war plötzlich Zürisee 3:2 in Front. Die schlechten Erinnerungen an den Vorrundenmatch kamen wieder auf und das Spiel wurde ein richtiges Geknorz. Den Oberländern gelang zwar der Ausgleichstreffer durch Leimbacher, mehr lag nicht mehr drin.

Der Inhalt der Pausenpredigt ist zwar nicht überliefert, aber sie muss Wirkung gezeigt haben. Den Gossauern gelang es offensichtlich den Schalter herumzulegen. James Bücheler leitete mit seinem wichtigen Tor zum 4:3 eine Phase ein, in der es den Oberländern gelang, mit der Regelmässigkeit einer Schweizeruhr einen Treffer nach dem anderen zu markieren. Und so stand es nach 5 Minuten der zweiten Halbzeit plötzlich 7:3. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Nach dem 8:3 versuchte Zürisee mit vier Feldspielern ohne Torhüter zum Erfolg zu kommen. Erst vier Minuten vor Ende war dieser Taktik mit dem 8:4 Erfolg beschieden. Keine Minute später zeigte aber Leimbacher mit dem 9:4 ins leere Tor, dass diese Taktik andrerseits auch sehr riskant ist. Die Revanche war geglückt.

Vier wichtige Punkte auf dem Weg in die Playoffs konnten eingefahren werden. Der Schock des Ausscheidens aus dem Ligacup gegen ULA sollte damit überwunden sein. Gerade die zweite Habzeit gegen Zürisee war sehr ermutigend für die Zukunft. Wenn in beiden Spielen jeweils ein Block herausragte, darf mit Genugtuung festgestellt werden, dass es nicht immer der Gleiche war. Überragende Leistungen von mehr als einem Block werden nötig sein, um das wegweisende nächste Spiel gegen Cupfinalist Sursee in die richtigen Bahnen zu leiten.