Im Playoffhalbfinal kam es zum "Classico" der Kleinfeldunihockeyszene mit dem Duell zwischen den Canes und Gossau. Man kennt sich seit vielen Jahren, die Rivalität ist noch immer präsent auch wenn diese in anderen Jahren bestimmt intensiver war. Auf dem Feld war dann allerdings zunächst eher Magerkost angesagt, was den wenigen Zuschauern in Gümligen geboten wurde. Viele Fehlpässe und tolle Paraden verhinderten ein frühes Tor für eines der beiden Teams. Gossau versuchte von Anfang an, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, doch die Durchschlagskraft im Abschluss fehlte offensichtlich. Die Hausherren spielten gewohnt auf Konter und das beherrschen sie ausgezeichnet. Immer wieder tauchten Sie alleine vor dem überragenden Bieri auf, der ein ums andere Mal die Berner Führung mirakulös verhinderte. Nach Ablauf der ersten Hälfte des ersten Drittels gelang dann Bücheler das erlösende 1:0 für seine Farben. Die Führung hielt aber keine Minute, denn da glichen die Canes bereits in der Person von Suter aus. Kurz vor der Pause brachte Walther Gossau mit einem Backhand Kracher nochmals in Führung, welche aber umgehend vom überragenden Luginbühl egalisiert wurde. Es war ein spannendes und intensives erstes Drittel, in welchem Gossau sicher mehr vom Spiel hatte, die Chancen aber zu leichtfertig vergab. Die Canes hatten gute Kontermöglichkeiten und trauerten ihrerseits den vergebenen Chancen nach.
Im Mitteldrittel dann dasselbe Bild: die Zürcher Oberländer rannten an, blieben jedoch immer wieder hängen, die Canes andrerseits nutzen nun den einen oder anderen Konter aus und erspielten sich zur Spielhälfte eine 2 Tore Führung. Der Cupsieger war - trotz des Anschlusstreffers durch Bücheler im Powerplay - sichtlich angefressen, denn es gelang ihm nicht, Pfeffer in das emotionslos dahin plätschernde Spiel zu bringen. Nun griff man in die Trickkiste und brachte «Edeljoker Leimbacher», dem man durchaus zutrauen konnte, mit seiner Präsenz Emotionen und neue Qualitäten in die Mannschaft zu bringen. Gleich in seinem ersten Einsatz zeigte der «Bulle aus dem Oberland», weshalb er für dsa Team so wichtig ist. Mit einem gewaltigen Distanzschuss markierte er den Ausgleichstreffer zum 4:4. Kurze Zeit später brachte der formstarke Bücheler die Gossauer wieder in Führung. Die Berner hatten auf dieses Zwischenhoch der Zürcher allerdings eine starke Antwort, einmal mehr in Person von Reto Luginbühl, der das Spielgeschehen wieder ausgleichen konnte. Kurz vor Drittelsende netzte dann auch noch der Youngster Wintsch ein und bescherte damit den Gossauern doch noch die knappe Pausenführung.
Im letzten Drittel war man gespannt, ob sich Gossau nochmals steigern könnte. Noch war nicht viel vom berüchtigten weissen Ballet zu sehen. Die Titelverteidiger nutzten gleich zu Beginn des letzten Abschnitts einen Fehlpass der Canes zum 5:7 aus. Luginbühl konnte jedoch einmal mehr den Anschlusstreffer erzielen. Nun legten die Gossauer aber nach und Linus Widmer stellte die alte 2 Tore Führung wieder her. Es kam sogar noch besser, als Baumgartner mit seinem feinen Händchen einen gefühlvollen Heber versenkte und das Spiel in die richtige Bahn lenkte. Durch einen Doppelschlag kam der Gastgeber nochmals gefährlich nahe heran. Die Zürcher Oberländer nutzten nun aber Ihre Chancen endlich effektiver und kamen durch Linus Widmer und Bücheler wieder zur alten 3 Tore Führung. Nun mussten die Gastgeber viel riskieren. Daraus konnten die Gossauer keinen Profit daraus schlagen, im Gegenteil man bekam noch den 9:11 Anschlusstreffer. Die Spannung kehrte zurück und auf dem Feld brach Hektik aus. Die Berner vergaben zwar noch gute Möglichkeiten, um nochmals heranzukommen. Letztlich konnte man den Sieg über die Zeit retten und hat nun am Samstag im Heimspiel in Uster die Möglichkeit die Finalqualifikation - die 9. in der Geschichte des UHCevi Gossau - perfekt zu machen. Anpfiff in der Berufsschule Uster ist um 16:00 Uhr.