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Bern bezwingt Gossau. Jähes Ende einer Serie

Ligacup

Es fällt mir nicht einfach, nach dieser bitteren Niederlage einen Text über das Spiel zu verfassen. Das Gefühl des Verlierens ist seit einiger Zeit nun schon fremd. Am Samstag holte es mich bzw. uns wieder ein. Einige wahrscheinlich erst Stunden später. Wir wollen nicht überheblich sein, doch wer so lange auf der Erfolgswelle reitet, gewöhnt sich irgendwie daran. Wir blicken auf eine über zweijährige Serie ohne Niederlage zurück.

Doch wen interessiert das heute noch? Wir haben verloren, das ist Fact. Gewöhnen wir uns also langsam dran…

Der UHCevi Gossau traf im Liga-Cup Halbfinal auf die übermächtig scheinenden Berner Hurricanes. Das Kader war gespickt mit ehemaligen Nationalspielern und namhaften Grossfeldspielern. Zurflüh, Luginbühl und Uhlin um nur einige davon zu nennen. Eine fast unlösbare Aufgabe wartete auf die Mannen von Christian Wälti.

Die Zürcher wehrten sich mit vereinten Kräften gegen den Berner Wirbelsturm. Den über 200 anwesenden Zuschauern wurde ein packender und spannender Fight geliefert. Die beiden Teams schenkten sich nichts. Taktisch wurde auf hohem Niveau gespielt, so dauerte es dann auch über 10 Minuten bis der erste Treffer der Partie ausgerufen werden konnte. Die Hurricanes reüssierten erfolgreich zum 0:1. Gossau konnte die Angriffsbemühungen des Gegners mehrmals stoppen und kamen selber zu einigen Chancen. Doch wer das Tor nicht trifft, kann keine Tore schiessen. In der 15. Minute gelang den Zürchern ein Doppelschlag durch Zuppinger und Keller. Das Blatt hatte sich gewendet und plötzlich führte der Gastgeber. Unverdient war diese Führung nicht, den einen klaren Vorteil konnten sich die Canes nicht erspielen.

Das zweite Drittel gehörte dann eindeutig den Bernern. Sie erarbeiteten sich bis zur Spielhälfte einen Zweitorevorsprung, den sie längere Zeit halten konnten. Es war nicht unbedingt eine Teamleistung, mehr mit cleveren und abgeklärten Einzelaktionen setzten sie die Akzente. Gossau raffte sich nochmals zusammen und mit einem sehenswerten «Ängeli» verkürzte Baumgartner zum 4:5. Nur eine Minute später gelang sogar der Ausgleichstreffer und alles konnte wieder neu beginnen. Den Zuschauern wurde bis dahin ein kampfbetontes und faires Spiel geboten. Die Teams verabschiedeten sich dann mit diesem Unentschieden in die Pause.

Im letzten Drittel hat Gossau die Nase vorn. Zwar vergingen etliche Minuten bis Linus Widmer den erneuten Führungstreffern erzielte, doch das war allen Spielern und Anhänger egal. Bern antwortete postwendend zum 6:6. Künzler hatte wenige Sekunden auch eine Antwort für die Antwort. 7:6 aus Sicht der Zürcher. Der Finaleinzug schien zum greifen nah. Aber eben, abgerechnet wird eben nach 60. Minuten. Der Schwede Uhlin im Berner Team macht schlussendlich den Unterschied aus. Zwei Minuten vor Schluss egalisierte er und 8 Sekunden vor der Sirene schoss er die „All Blacks“ ins Wankdorf.

Konsternation machte sich bei Gossau breit. Man war so nahe dran und hat das Zepter kurz vor Schluss doch noch aus den Händen gegeben. Das ist mehr als ärgerlich…

Matchtelegramm

UHCevi Gossau - Berner Hurricanes 7:8 (2:1, 3:4, 2:3) 
Roosriet, Rüti ZH / 200 Zuschauer / SR: Hager 

Tore: 11. Zurflüh 0:1, 15. Zuppinger (Leimbacher) 1:1, 15. Keller (Bücheler) 2:1;
23. Brotschi 2:2, 25. Schwab 2:3, 28. Zurflüh 2:4, 30. Bücheler (Wenger) 3:4, 33. Schwab 3:5, 34. Baumgartner (Leimbacher) 4:5, 35. Ruchti (Baumgartner) 5:5;
54. L. Widmer (Bücheler) 6:5, 54. Schwab 5:6, 54. Künzler 7:6, 58. Uhlin 7:7, 60. (59:52) Uhlin 7:8. 
Gossau: Knoll; Wenger, Künzler, Zuppinger, Leimbacher, B. Widmer, Gschwend, Keller, Bücheler, L. Widmer, Baumgartner, Ruchti, Heusser. 
Bern: Krüger; Koch, Mülchi, Wohlfender, Schwab, Zurflüh, M. Luginbühl, Uhlin, Eichenberger, Lüthi, Brotschi. Strafen: Gossau 1-mal 2 Minuten, Bern 3-mal 2 Minuten. 
Bemerkungen: Gossau ohne Gschwend und Heusser (beide nicht eingesetzt), d’Hooghe und Walther (beide überzählig). Bern ohne R. Luginbühl