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Der Serien-Meister wurde entthront

Playoff

Drei schnelle Tore im Mitteldrittel als zu grosse Hypothek

Der UHCevi Gossau hat die letzten Jahre das Schweizer Kleinfeld-Unihockey dominiert. Dreimal hintereinander feierten die Oberländer den Meistertitel, gewannen dazu zweimal den Liga-Cup. Am Samstag wurden die Dominatoren nun entthront. Die Gossauer verloren in Rüti den zweiten Playoff-Final gegen die Berner Hurricanes knapp 10:11 und da- mit die Serie 0:2. «Die Berner waren in den entscheidenden Momenten cleverer», analysierte Christian Wälti. Obwohl der Gossau-Trainer natürlich enttäuscht war, sagte er: «Man muss die Stärke der Hurricanes anerkennen. Sie haben verdient gewonnen.» Neben dem Meistertitel hatten sich die Berner bereits den Cupsieg geholt, wobei sie auf dem Weg zum Titel die Oberländer im Halbfinal ausgeschaltet hatten. 

Ein Berner Zwischenspurt 

Die Entscheidung vor knapp 200 lautstarken Zuschauern fiel wie bereits in der ersten Partie im Mitteldrittel. Nachdem das Wälti-Team bis zur Spielmitte in einer intensiven Begegnung viermal einen Rückstand wettgemacht hatte, zogen die Gäste innert etwas mehr als zwei Minuten vom 7:7 zum 7:10 davon. Zweimal der Schwede Uhlin sowie Schwab schufen die Differenz, die die Oberländer trotz allem Einsatz nicht mehr egalisieren konnten. «Dieser Zwischenspurt war der Knackpunkt », sagte Wälti, der neben der fehlenden Abgebrühtheit auch das zu wenig effiziente Powerplay seines Teams als Schwachstelle ortete.

Für das letzte Drittel nahm der Trainer diverse Umstellung vor und wechselte den Torhüter. Knoll liess sich denn auch von den Bernern, die ab Mitte des zweiten Drittels auf zwei Linien reduziert hatten, nicht mehr bezwingen. Die Gossauer dominierten die Gäste nun deutlich und Linus Widmer (45.) sowie Basil Widmer mit seinem Tor zum 10:11 acht Minuten vor Schluss brachten die Hoffnungen auf Oberländer Seite zurück. In der Folge agierten die Gossauer immer wieder ohne Torhüter und mit einem zusätzlichen Feldspieler. Sie kamen auch zu guten Chancen, sich allenfalls noch in eine Verlängerung zu retten. Hurricanes- Goalie Krüger, der wie Knoll erst aufs letzte Drittel hin gekommen war, zeigte jedoch einige ganz starke Parade und rettete den knappen Vorsprung über die Zeit.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – Berner Hurricanes 10:11 (4:4, 4:7, 2:0)
Roosriet, Rüti / 193 Zuschauer / SR: Hager
Tore: 01:17 L. Widmer (Bücheler) 1:0, 02:06 R. Luginbühl (Uhlin) 1:1, 02:52 Zurflüh 1:2, 05:57 Leimbacher 2:2, 13:01 Schwab (Zurflüh) 2:3, 13:21 Zurflüh 2:4, 15:03 Bücheler(Wenger) 3:4 (PP), 17:44 Gschwend (Luchsinger) 4:4;
22:12 Keller (Wenger) 5:4 (PP), 24:46 Brotschi 5:5, 25:19 Mülchi (Schwab) 5:6, 27:36 B. Widmer (Leimbacher) 6:6 (BP!), 29:14 R. Luginbühl 6:7 (PP), 30:31 L. Widmer (Keller) 7:7, 31:01 Uhlin 7:8, 33:20 Schwab (Zurflüh) 7:9, 33:39 Uhlin 7:10, 36:19 Gschwend (Wenger) 8:10, 39:35 R. Luginbühl 8:11 (PP);
44:54 L. Widmer (Bücheler) 9:11, 52:00 B. Widmer (Zuppinger) 10:11.
Strafen: Gossau 4 x 2 Minuten; Canes 4 x 2 Minuten.
Gossau: Heusser (ab 41. Knoll); Bücheler, L. Widmer, Keller; Leimbacher, Ruchti, Baumgartner; Luchsinger, Gschwend, Wenger; Künzler, B. Widmer, Zuppinger;
Bemerkungen: Gossau ohne Huber (verletzt), Abschiedsspiel von Knoll, Wenger und Gschwend
Canes: Zbinden (ab 41. Krüger); Schwab, Mülchi, Zurflüh; R. Luginbühl, Uhlin, Wohlfender; Lüthi, Brotschi, M. Luginbühl;
Bemerkungen: Canes ohne Eichenberger, Bösiger (überzählig), Leuenberger (verletzt), sowie ohne Huber, Koch und Kiener.
Best-Player: L. Widmer (Gossau), R. Luginbühl (Canes)