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Die Damen doppeln nach

Playoff

Der UHC Tafers-Schmitten stellte keine Unbekannte dar, lautete vor einem Jahr die Playoff-Final-Paarung ebenso. Die Resultate damals lauteten 12:5 in Tafers und 11:5 im heimischen Buchholz, also eine klare Sache. Und da half auch die beste Tiefstapelei à la Arno del Curto nichts. Der dreifache Meister UHCevi Gossau war eindeutig für die erste Finalpartie zu favorisieren, auch wenn man versuchte den Warnfinger zu erheben und darauf aufmerksam machte, dass neue starke Kräfte bei den Freibrugerinnen am Werk wären und Gossau doch gewichtige Abgänge zu verzeichnen gehabt hätte. Nun, das mit den Gossauer Abgängen wurde teilweise mit dem Comeback auf Zeit von Michèle Bücheler und Barbara Luginbühl kompensiert und an der Seitenlinie wirkten die erfahrenen Cracks vom Herren I, Lukas Leimbacher und James Bücheler als Coaches.

Gossau gab zu beginn des Spiels auch gleich mächtig Gas und es dauerte gerademal 22 Sekunden bis Melanie Egli, die das Captainamt von der abwesenden Sharon Ulrich übernommen hatte zum 1:0 einnetzte. Die Titelverteidigerinnen zeigten sofort, wer Chef auf dem Platz war und überliessen den Fribourgerinnen nur wenig Bälle. Trotzdem dauerte es bis zur 12. Minute bis Sybille Tanner auf 2:0 erhöhte. Das 3:0 von Pia Eugster vier Minuten später war dann bereits das Pausenresultat. Gossau spielte dominant, scheiterten aber immer wieder an der ausgezeichnet haltenden Alexandra Chassot oder zielten darüber. Die gegenrische Defensive war zudem solide und hatte dann kurz vor Drittelsende Pech als sich Corinne Stooss - eine der Besten bei Tafers -  unglücklich in einem Zweikampf verletzte und nicht mehr mittun konnte. Wir benützen die Gelegenheit, recht gute Besserung zu wünschen und hoffen, dass die medizinische Abteilung einen Superjob abliefert, damit Corinne im Rückspiel wieder dabei sein kann.

Auf Zürcher Seite war man durchaus zufrieden mir dem Gezeigten. Bei den erhaltenen Toren stand die Null und mit den erzielten drei Treffern hattte man einen soliden Dreitorevorsprung nach dem ersten Dritel, auch wenn bezüglich Effizienz noch durchaus Luft nach oben vorhanden war.

Im zweiten Drittel wurde auch diese Manko verbessert. In regelmässigen Abständen wurde das Skore erhöht - Herrmann, Bücheler, Kilchsperger, Egli und Tanner die Schützinnen - , sodass kurz nach Spielhälfte das Skore bereits auf 8:0 hochgeschraubt wurde. Wer wollte es nun den Zürcherinnen verargen, dass sie nun das Tempo herausnahmen und nicht mehr ganz so konsequent waren. Im Publikum wurde schon spekuliert, ob Benji einen Shutout - was für ein Finalspiel ein absolutes Novum wäre - feiern könnte. Aber diese Hoffnungen wurden knapp vor der zweiten Sirene durch Stefanie Durot geknickt.

8:1 nach zwei Drittel. Der Mist war geführt und die Kuh gemolken. Sehr entspannt - und da ist der Schreiberling den Damen dankbar, den drei Stunden vorher beim Herrenspiel wurden auch seine Nerven arg strapaziert - ging es ins letzte Drittel. Den Chefstatistiker interessierte nun vor allem, wer Punkte sammelte in der Otterjagd. Und ohne schon zuviel verratetn zu wollen, diese Jagd ist momentan äusserst spannend...


Das muntere Toreschiessen nahm seinen Lauf. Bei 14:1 war man angelangt als wieder einmal Tafers einen Eintrag auf dem Scorerboard sich gutschreiben lassen konnte und nachdem Barbara Luginbühl ihren Hattrick mit dem dritten persönlichen Treffer zum 15:2 abgeschlossen hatte, nahm dann Frédérique Jungo noch Revanche für ihren Zweiminüter, den sie wegen eines Wechselfehlers absitzen musste, und setzte mit dem 15:3 den Schlusspunkt.


15:3 ist ein klares Resultat. Noch klarer als vor einem Jahr im Playoff-Final. «Mit einem Bein und vier Zehen schon Schweizermeister» wollte ein besonders euphorischer Fan wissen. Wir wollen da aber das Bärenfell nicht verkaufen, bevor dieser erlegt ist. Natürlich sieht die Sache sehr positiv für die Titelverteidigerinnen aus, aber das Spiel in Tafers beginnt bei 0:0 und die Fribourgerinnen haben angekündigt, dass mit ihnen noch zu rechnen sei. Wir freuen uns auf das Rückspiel in Wünnewil und werden schon bei der Nationalhymne stramm stehen...  

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – UHC Tafers-Schmitten 15:3 (3:0, 5:1, 7:2)
Grosshalle Tösstal, Turbenthal. – 100 Zuschauer. – SR Martin Lussi.
Tore: 1. Egli (Guillod) 1:0, 12. Tanner (Herrmann) 2:0, 16. Eugster (Grütter) 3:0;
22. Herrmann (Kilchsperger) 4:0, 25. Bücheler 5:0, 27. Kilchsperger (Tanner) 6:0, 28. Egli 7:0, 31. Tanner 8:0, 39. S. Durot (N. Durot) 8:1;
44. Kilchsperger (Eugster) 9:1, 46. Egli 10:1, 46. Kilchsperger 11:1, 47. Luginbühl (Bücheler) 12:1, 47. Eugster (Tanner) 13:1, 52. Luginbühl (Bücheler) 14:1, 55. N. Durot 14:2, 57. Luginbühl 15:2, 58. Jungo 15:3.
Strafen: UHCevi Gossau keine Strafen, UHC Tafers-Schmitten 1-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Bolliger; Egli, Guillod, Eglauf; Kilchsperger, Herrmann, Tanner; Bücheler, Eugster, Grütter; Luginbühl.
UHC Tafers-Schmitten: Chassot; Bapst, Gingins, N. Durot, Tschannen, Dessibourg, St. Durot, Stoss, Jungo.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Ulrich. Bestplayer: Alexandra Chassot und Sereina Bolliger.