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Drei machen den Unterschied

Playoff

Der Haufen stark behaarter Männer, die sich am vergangenen Samstag in Rüti einfand, hatte nicht etwa Ambitionen auf eine Samichlausposten, sondern waren ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Playoffs im Kleinfeldunihockey mitsamt ihren Traditionen und Gewohnheiten unmittelbar bevorstanden. Der Eine oder Andere hat offensichtlich seine Haar- bzw. Bartpracht extra in Szene gesetzt, um diesen Showdown zu unterstreichen.

Die Gäste aus Lengnau bewiesen im Rütner Roosriet zu Beginn, weshalb sie in dieser Saison bisher noch keine Niederlage einstecken mussten: Mit schnellem und schnörkellosem Unihockey übernahmen die Aargauer in den Startminuten das Zepter und gingen rasch 2:0 in Führung. Das rüttelte die Gossauer wach. Die Gastgeber fanden besser ins Spiel, standen in der Defensive besser und trafen in der Offensive. Als Torhüter Knoll nach zwölf Minuten Gschwend lancierte, der zum 4:2 einschob, schienen die Oberländer definitiv auf Kurs. Doch weil sich danach Lengnau mit einem Doppelschlag revanchierte, stand es zur ersten Pause 5:5 unentschieden.

Doppelschläge hüben und drüben

Auch im zweiten Drittel erwischten die Gäste den besseren Start. Lengnau wusste mit attraktiven und gefährlichen Angriffen zu überzeugen und ging bis zur Spielmitte 7:5 in Führung. Grund genug für Trainer Christian Wälti, die bis dahin nicht eingesetzten Baumgartner, Ruchti und Leimbacher ins Spiel zu bringen. Besonders motiviert zeigte sich Leimbacher: Gleich in seinem ersten Spielzug erzielte er den Anschlusstreffer.

Im Schlussdrittel brachten Zuppinger und Baumgartner bis zur 47. Minute die neuerliche Wende. Doch Lengnaus Ausgleich folgte umgehend. Als es gut drei Minuten vor Schluss 9:9 stand, fasste sich Leimbacher ein Herz. Sein Treffer zum 10:9 und Kellers Tor zum 11:9 90 Sekunden vor Ende brachten die Vorentscheidung. Die Aargauer hatten zu viele Kräfte verpufft, um Gossau in den letzten Sekunden noch in Bedrängnis zu bringen. (zo)

Der erste Schritt zur 5. Finalqualifikation in Folge ist damit getan. Auf den Lorbeeren ausruhen dürfen sich die Zürcher Oberländer aber keinesfalls, denn die Aargauer werden im Rückspiel am nächsten Samstag alles versuchen, um ein drittes Spiel zu erzwingen. Der UHCevi Gossau auf der anderen Seite weiss, dass gerade was die Effizienz anbelangt noch Steigerungspotenzial vorhanden ist und das im Rückspiel auch zweifellos ausschöpfen wird. Die Tatsache, dass die Lengnauer mit nur 2½ Blöcken spielten, die Gossauer – konsequent mit drei Blöcken agierend - jedoch den Block mit der schwächsten Tagesform problemlos durch den in Bereitschaft stehenden vierten Block ersetzen konnten, ja sogar dieser Block die Entscheidung im Spiel herbeiführte, lässt uns sehr zuversichtlich dem Rückspiel entgegensehen.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – SVL White Horse Lengnau 11:9 (5:5, 1:2, 5:2)
Roosriet Rüti/ 101 Zuschauer / SR: Daniel Schmid
Tore: 01:06 Spaltenstein (M. Müller) 0:1, 04:00 V. Müller (Heule) 0:2, 04:05 Zuppinger (B. Widmer) 1:2, 06:23 Wenger (Luchsinger) 2:2, 09:24 Bücheler (Knoll) 3:2, 11:25 Gschwend (Knoll) 4:2, 15:35 V. Müller 4:3, 16:00 Bürgi 4:4, 16:55 Wenger 5:4, 18:07 V. Müller 5:5;
23:30 Heule (Meier) 5:6, 32:21 M. Müller (Bürgi) 5:7, 34:49 Leimbacher (Ruchti) 6:7;
43:00 Zuppinger (Bücheler) 7:7, 46:34 Baumgartner (Leimbacher) 8:7, 49:58 Bürgi (Spaltenstein) 8:8, 56:32 Gschwend (Wenger) 9:8, 56:42 Felder 9:9, 57:21 Leimbacher 10:9, 58:18 Keller (Bücheler) 11:9.
Strafen: Lengnau 1 mal 2 Minuten
Gossau: Knoll; Bücheler, L. Widmer, Keller, Künzler, Zuppinger, B. Widmer, Luchsinger, Wenger, Gschwend, Leimbacher, Ruchti, Baumgartner
Lengnau: Schmidhalter, Heule, V. Müller, Felder, Meier, Burger, Spaltenstein, M. Müller, Bürgi
Bemerkungen: Heusser (nicht eingesetzt), Huber (verletzt), d’Hooghe und Walther (überzählig); Schweri (nicht eingesetzt) Suter (verletzt),