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Drei Punkte aus den Bündner Bergen

Meisterschaft
Pausen Ansprache von Coach Vollenweider

Nein, an diesem trüben Sonntagnachmittag wurde man nicht verführt, anstelle von Unihockey mit den Skiern die Pisten der Weissen Arena zu geniessen. Diese präsentierte sich eher als graue Arena und so war schliesslich auch der Schüleraufsatzschreiber pünktlich vor Ort im Schulhaus Surmir als Schiedsrichter Martin Lussi die Partie gegen Ramba Zamba Merenschwand freigab.

Die Zürcher Oberländer starteten mit 5 Punkten Vorspung an der Spitze der Gruppe zwei in diese Partie und wollten möglichst bald die definitive Playoff-Qualifikation sicherstellen. Aber so einfach wie vielleicht gedacht war das nicht. Die Aargauer erwiesen sich als aufsässige Gegner und griffen immer wieder beherzt - auch vielmals zu zweit - die meistens ballführenden Favoriten an und so blieb die Partie langhe torlos. Auch als dann Spielertrainer Vollenweider das 1:0 für seine Farben markierte, änderte sich nichts am Charakter des Spiels und der Murks setzte sich fort. Nach Walthers 2:0, eine hübsche Kombination mit Vollenweider kurz vor der Pause, dachte man schon, dass der Bann endgültig gebrochen wäre, aber die Merenschwander sorgten dann wenige Sekunden vor der Pause noch einmal für Ramba Zamba, als ein Ding irgendwie reingemurkst wurde. Die Spannung war zurück, umso mehr als dass vor allem bei den Zürchern, sagen wir einmal bezüglich Effizienz noch einige Luft nach oben vorhanden war.

Coach Vollenweider warnte seine Mannen eindringlich, dass das gezeigte nicht das Gelbe vom Ei gewesen sein und wollte man nicht eine böse Überraschung erleben, für die zweite Halbzeit noch ein bis zwei Gänge höher geschaltet werden müsse.

Die Tipps wurden beherzigt und als Keller nach einem präzisen Querpass von Basil Widmer nach links abdrehte und backhand wunderschön die obere rechte Ecke traf, meinte der Cazner Daniel Fausch bewundernd, dass ihm dies genau so schon häufig gelungen sei. Zwar kam die Antwort der Aargauer postwendend, doch Linus Widmer und Ehrensperger mit einer wunderbaren Direktabnahme auf Pass vom 38er erhöhten auf einen sicheren Dreitorevorsprung, der nach je einem weiteren Treffer beider Teams bis am Schluss bestand hielt.

Der 6:3 Sieg war verdient, Gossau war die bessere Mannschaft, die sich nach der Pause zu steigern wusste. Der Kurs Richtung Playoffs stimmte.

Das zweie Spiel gegen Zuzwil-Wuppenau war zunächst beinahe eine Kopie des ersten Spiels. Wiederum gelang lange nichts. Die Luft nach oben bezüglich Effizienz war nach wie vor da und der Aufwand für die zwei Tore von Vollenweider und Basil Widmer - ein sehenswerter Onetimer nach Querpass von Keller - war ziemlich gross. Doch immerhin zur Pause mussten die Zürcher Oberländer keinen Gegentreffer mehr «fressen».

Fühlten sich die Gossauer zu sicher? Zuzwil-Wuppenau erwies sich ähnlich stark wie Ramba Zamba und gegen diesen technisch limitierten Gegner sollte man mit einem Zweitorevorsprung eigentlich locker über die Runden kommen. Möglich, dass die favorisierten Zürcher solche Gedanken gewälzt hatten.

Anders lässt es sich kaum erklären, dass nach nicht einmal zwei Minuten in der zweiten Halbzeit der schöne Zweitorevorspung bereits verspielt war. Aus einer Chance erzielten die Thurgauer zwei Treffer, die alles andere als zwingend waren. Aber was Effizienz heisst, wurde den Zürchern vom Underdog vorgeführt. Nun, das Spiel konnte von Neuem beginnen. Mit einem Powerplay-Treffer durch Ehrensperger - der Ball lief in hohem Tempo über den ganzen Block wie am Schnürchen und konnte nicht anders als im Tor enden - riss der Favorit die Führung wieder an sich und strebte nun mit aller Konsequenz den nächsten Treffer an. Der Zuzwiler Torhüter war mittlerweile bestens eingeschossen und verhinderte für seine Farben Schlimmeres und wenn er dann auch einmal geschlagen war verhinderte Pfosten oder Latte den erlösenden vierten Treffer. Und dann kam es wie es kommen musste. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel erzwangen die Thurgauer den Ausgleich. Zwar blieben noch acht Minuten, um den Schaden zu korrigieren. Aber alles Bemühen half nichts, auch als mit vier zu drei ohne Torhüter (!) der Sieg noch erzwungen werden wollte. Wieder standen diesem Vorhaben der Torhüter und das Gestänge im Wege und drei Sekunden vor Schluss stockte den vier Gossauer Anhängern der Atem, als nun auch Zuzwil-Wuppenau sich mit fehlendem Killerinstinkt auszeichnete...

Immerhin nicht verloren war ein schwacher Trost für den verlorenen Punkt. Der Vorspung auf die Verfolger Lengnau und Cazis beträgt noch immer vier Punkte, aber die geplante Playoff-Qualifikation ist noch nicht sichergestellt. Die nimmermüden Statistiker haben folgendes Horrorszenario ausgerechnet:

Gossau verliert alle vier ausstehenden Partien und belibt auf 24 Punkten sitzen. Gansingen gewinnt viermal (unter anderem gegen Cazis und Lengnau) und kommt auf 25 Punkte. Unterkulm siegt ebenfalls noch viermal und landet auch bei 25 Punkten. Lengnau gewinnt noch dreimal erreicht 26 Punkte und Cazis gewinnte gleichfalls noch dreimal und erreicht 26 Punkte und der schwarze Peter würde nach Gossau wandern...

Es gibt aber auch ein Wunschszenario: Gossau schlägt die Castel Stars, die Tar Heels und spielt gegen Unerkulm unentschieden. Das wären dann 29 Punkte, die von keinem anderen Team mehr eingeholt werden können... 

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – R.Z. Merenschwand 6:3 (2:1, 4:2)
Schule Sur Mir, Flims. – 50 Zuschauer. – SR M. Lussi.
Tore: 8. Vollenweider (Voegtli) 1:0, 18. Walther (Vollenweider) 2:0, 20.  Ramba Zamba 2:1;
27. Keller (B. Widmer) 3:1, 27. Ramba Zamba 3:2, 29. L. Widmer (Baumgartner) 4:2, 33. Ehrensperger (Keller) 5:2, 37. Ramba Zamba 5:3, 38. Baumgartner (Frank) 6:3.
Strafen: keine Strafen.
UHCevi Gossau: Bieri; Frank, L. Widmer, Baumgartner; B. Widmer, Ehrensperger, Keller; Vollenweider, Voegtli, Walther.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Diener, d'Hooghe (überzählig), Bücheler (abwesend), Hürlimann, Wintsch, Frauchiger, Leimbacher (alle verletzt)  33. Timeout Ramba Zamba, 40. Timeout UHCevi Gossau.
 
UHCevi Gossau – UHC Zuzwil-Wuppenau 3:3 (2:0, 1:3)
Schule Sur Mir, Flims. – 50 Zuschauer. – SR M. Hauri.
Tore: 14. Vollenweider (Diener) 1:0, 17. B. Widmer (Keller) 2:0;
21. ZuWu 2:1, 22. ZuWu 2:2, 27. Ehrensperger (Keller) 3:2 (PP), 32. ZuWu 3:3.
Strafen:  2 Min. gegen Zuzwil-Wuppenau.
UHCevi Gossau: Diener; Frank, L. Widmer, Baumgartner; B. Widmer, Ehrensperger, Keller; Vollenweider, Voegtli, d'Hooghe.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Bieri, Walther, (überzählig), Bücheler (abwesend), Hürlimann, Wintsch, Frauchiger, Leimbacher (alle verletzt) 40. (39:27) Timeout UHCevi Gossau.