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Ende in Endingen

Playoff
Ende in Endingen

Die Herren des UHCevi Gossau hatten sich nach der unglücklichen 6:7 Niederlage vom Ostersamstag Revanche geschworen und waren überzeugt, die Scharte aus-wetzen zu können. Für das allfällige dritte Spiel am Sonntag war alles vorbereitet, von der Spaghetti-Sauce für den vorgängigen Kohlehydrat-Konsum bis zu den Best-player-Zelleronis und Otter, aber wie man weiss ist es anders gekommen.

Die Gossauer wussten was auf dem Spiel stand und starteten engagiert ins Spiel. Lengnau zeigte ein sehr laufintensives Forechecking und störte die Zürcher Oberländer schon früh in ihren Aktionen. Als nach gut zwei Minuten der Ball zum ersten Mal im Lengnauer Kasten zappelte, der erste Abschluss durch Künzler war gleich er-folgreich, schien der Gameplan des Titelverteidigers perfekt aufzugehen, umso mehr, als Keller drei Minuten später auf einen genau getimeten Pass von Bücheler zum 2:0 einnetzen konnte. Doch die Freudde dauerte keine Minute, bis auch die Surbtaler das Skore eröffneten. Spaltenstein hatte für seine Farben getroffen. Leider hatten die Gossauer darauf keine Antowrt mehr, im Gegenteil mit zwei Treffern zur Mitte des ersten Drittels, rissen die Herausforderer die Führung an sich. Gossau bemühte sich sofort wieder um den Ausgleich, aber Lengnau stand in der Defensive ausgezeichnet und liess bis zur Pause nichts mehr zu. Trotz dem 2:3 Rückstand hatte man das Gefühl, dass die Zürcher das Steuer noch herumreissen könnten und man begab sich in die Pause. Zahlreiche anwesende Experten bestätigten diese Meinung und waren überzeugt, dass es schon noch gut kommen würde.

Und genau so begann das zweite Drittel. Keine Minute war gespielt als James Bücheler zum 3:3 ausglich. Der Jubel war zwar gross und wurde bald darauf mit dem Aargauer 4:3 gedämpft. Und wieder konnte Keller zum 4:4 ausgleichen. Alles war wieder offen. Aber nun hatten die Gossauer erstaunlicherweise das Pulver verschos-sen, das Nachladen klemmte und so zogen die Lengnauer bis zum 7:4 auf drei Tore davon, indem sie eiskalt von unnötigen Fehlern der Gossauer profitieren konnten. Diese ihrerseits fielen wieder in ein altes Schema zurück, indem ungeduldig aus aussichtslosen Positionen der Abschluss gesucht wurde und dadurch den Ballbesitz leichtfertig abgegeben wurde. Der Hinweis in der zweiten Drittelspause, dass vor einer Woche das letzte Drittel 5:1 gewonnen wurde und beim Stande von 4:7 so am Ende ein 9:8 ergeben würde wurde nun von den anwesenden Experten nun als sehr optimistisches Szenario abgetan. Zu fehlerhaft waren die Zürcher und zuviele Spieler spielten nicht die Form aus, die sie noch gegen die Canes auszeichnete.

Für das letzte Drittel mussten sich die Zürcher nun etwas einfallen lassen. Diener ersetzte Bieri im Kasten und sollte diesen dann bei Ballbesitz gleich wieder verlassen, um mit 4:3 die Wende zu schaffen. Leider funktionierte das nicht wie gewünscht und die Lengnauer erzielten innert kaum zwei Minuten drei Treffer, zwei davon ins leere Tor. Die Surbtaler zeigten eine meisterliche Effizienz und nützten die individuel-len Fehler der Zürcher gnadenlos aus. 10:4 stand es und die Felle schienen davon zu schwimmen. Jetzt aber nahmen die Gossauer ihr Timeout, besannen sich auf ihr drittes Drittel vom Ostersamstag und starteten die Aufholjagd. Innerhalb 8(!) Sekunden erzielten Basil Widmer und Martin Luchsinger zwei Treffer zum 10:6 und die Hoffnung kehrte zurück. Lengnau begann zu wanken. Das laufintensive Forechecking hatte seinen Preis gekostet. Angriffswelle um Angriffswelle kam auf Schmidhal-ter zu und bis sieben Minuten vor Schluss konnten Leimbacher und Künzler auf 10:8 verkürzen. Noch blieb genügend Zeit, die zwei Törchen aufzuholen. Lengnau wankte immer mehr, aber sie fielen nicht. Im Gegenteil, sie erzielten das 11:8 und bei Gos-sau war die Luft definitiv draussen.

Damit war die Saison zu Ende. Im entscheidenden Moment konnten die Zürcher Oberländer nicht mehr zusetzen. Das was sie noch gegen die Canes auszeichnete, war bei Lengnau vorhanden. Zwar zeigten sie auch in diesem zweiten Finalspiel ei-ne beeindruckende aber letztlich erfolglose Aufholjagd. Nun, es bleibt den Lengnauern ganz herzlich zum Titel zu gratulieren, der erste Titel nach der zehnjäh-rigen Dominanz der Berner Hurricanes und dem UHCevi Gossau ein ganz besonde-rer Titel. Ebenfalls gratulieren wir Schiedsrichter Thomas Schoch, der ebenfalls meis-terlich agierte und beiden Finalspielen auch ein finalwürdiger Leiter war. Schliesslich möchten wir auch unseren treuen Fans für ihre stete Unterstützung herzlich danken. Der UHCevi Gossau ist verständlicherweise zwar enttäuscht, aber alles falsch hat man nicht gemacht. Immerhin hat man die starke Gruppe zwei dominiert, die Berenr Hurricanes ausgeschaltet und den Playoff-Final erreicht. Nur der krönende Abschluss fehlte. Wir sind aber überzeugt, dass der UHCevi Gossau die Lehren ziehen wird und daraus gestärkt in der nächsten Saison zurückkommen wird.

Matchtelegramm

SVL White Horse Lengnau - UHCevi Gossau 11:8 (3:2, 4:2, 4:4) 
MZH Endingen, SR Thomas Schoch, Zuschauer: 200
Tore: 2:07 Künzler (Leimbaacher) 0:1, 5:06 Keller (Bücheler) 0:2, 5:26 Lengnau 1:2, 10:14 Lengnau 2:2, 12:46 Lengnau 3:2;
20:23 Bücheler (Keller) 3:3, 22:17 Lengnau 4:3, 24:14 Keller (L. Widmer) 4:4, 24:45 Lengnau 5:4, 36:37 Lengnau 6:4, 38:25 Lengnau 7:4;
45:30 Lengnau 8:4, 45:46 Lengnau 9:4, 47:10 Lengnau 10:4, 47:16 B. Widmer 10:5, 47:18 Luchsinger (Baumgartner) 10:6, 50:59 Leimbacher (Keller) 10:7, 53:42 Künzler (Walther) 10:8, 55:03 Lengnau 11:8.
Strafen: keine
Gossau: Bieri (ab 41. Diener); Bücheler, L. Widmer, Keller; Künzler, Leimbacher, B. Widmer; Luchsinger, Vollenweider, Baumgartner; Walther
Bemerkungen: Letztes Spiel für Silvan Künzler (Rücktritt), d'Hooghe abwesend (Ausland). Bestplayer: Valentin Müller, Lengnau, Matthias Keller, Gossau