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Finale! Zum achten Mal!

Playoff

Wie vor einer Woche in Wetzikon gelingt es dem UHC Blumenstein nicht, in letzter Sekunde auszugleichen. Der UHCevi Gossau gewinnt auch seine zweite Playoff-Halbfinal Partie gegen die Berner Oberländer mit 8:7 und zieht damit zum 8. Mal in den Playoff-Final ein.

«06:45 Abfahrt in Gossau» hiess es auf dem Tagesbefehl am Tag des Playoff-Halbfinal-Rückspiels. Denn schon morgens um 11:00 war die Partie in Thun angesetzt, die darüber entscheiden sollte, ob der UHCevi Gossau die Finalqualifikation sicherstellen könnte, oder ob der UHC Blumenstein sich noch eine zweite Chance in Form einer Belle erzwingen würde. Die Ausgangslage war ausserordentlich span-nend, denn nach dem knappen 10:9 Heimsieg vor Wochenfrist war man sich bei den Zürchern sehr bewusst, dass die Übung auch ins Auge hätte gehen können... And-rerseits kehrte Mätsch Baumgartner wieder ins Team zurück und man durfte von ihm durchaus zusätzliche Impulse erwarten.

Die Reise musste dann aber kurz vor Bern unterbrochen werden, als Routinier Leimi immer bleicher wurde und zu echten Sorgen Anlass gab. Als sich Leimi langsam wieder erholte, diskutierten die Verantowrtlichen darüber, ob ein Einsatz der «grössten Kampfmaschine» verantwortbar wäre. Doch kaum stand Leimi in der Halle und roch die Unihockey-Luft in Thun, hatte auch er plötzlich wieder Farbe im Gesicht. Gossau konnte also voll und ganz auf die Teamstütze zählen.

Nach knapp fünf Minuten eröffnete Blumenstein das Skore zum 1:0. Bis dahin war Gossau noch nicht im Spiel angekommen, zu emotionslos trat der Vizemeister bis zu diesem Zeitpunkt auf. Die Gossauer wurden damit aber aus ihrer Lethargie geweckt, und es war nun auch dem Letzten klar, dass man die Final-Qualifikation nicht im Schlafwagen erreichen würde. Andreas Wintsch war der erste der sich dies zu Her-zen nahm. Knapp zwei Minuten nach dem Führungstreffer der Blumensteiner wurde ein Schuss von Walther auf der Linie direkt in den Stock von Wintsch weggeschla-gen, der den Ball dann in die Maschen drosch. Gossau war nun auch im Spiel ange-kommen und nur kuze Zeit später erhöhte Rückkehrer Baumgartner mit einem se-henswerten Weitschuss auf 2:1. Lediglich eine Zeigerumdrehung später konnte Wal-ther nur regelwidrig gestoppt werden und Schiedsrichter Egger gab zu Recht Penal-ty. Dies war eine Angelegenheit für Bücheler. Er liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte souverän. Blumenstein konnte vier Minuten vor Schluss nach einem Stellungsfehler auf 2:3 verkürzen, aber Gossau brauchte nur gerade 15 Sekunden um den Zweitoreabstand wieder herzustellen. Vollenweider war auf Pass von Wintsch erfolgreich.

4:2 lautete also das Pausenresultat, genau gleich wie eine Woche zuvor. Wenn sich die Geschichte wie in der Vorwoche abspielen sollte, würde man gerne unterschrie-ben, allerdings mit etwas weniger Nervenkitzel am Schluss, wenn man noch wünschen könnte. Auf jeden Fall schien zu diesem Zeitpunkt alles im grünen Bereich und gespannt erwartete man den Auftrtitt zum zweiten Drittel.
Kurz nach der Pause erhöhte Linus Widmer auf 2:5. Gossau verpasste es danach die Entscheidung zu suchen. Mit Strafen nahmen sie sich ähnlich wie in Spiel 1 wieder selbst aus dem Spiel. Blumenstein konnte im Powerplay auf 3:5 verkürzen und nach einem sehenswerten Backhand-Tor stand es nur noch 4:5. Die Berner Ober-länder hatten in der Folge die Möglichkeit in einem weiteren Powerplay den Aus-gleich zu erzielen, das Boxplay der Zürcher Oberländer funktionierte diesmal jedoch ausgezeichnet und es blieb beim 4:5 für Gossau. Kurz vor der Pause wurde eine Strafe für Blumenstein angezeigt, Gossau ersetzte den Torhüter und Keller vollendete zum 4:6.

Mit dem Zweitorevorsprung war man nun gegenüber der Vorwoche zwei Tore weiter. Damals stand es noch 7:7 und jeder Spielausgang schien noch möglich. Der Zweito-revorsprung war zwar noch nicht alle Welt aber wenn Blumenstein noch einmal zu-rückkommen wollte, mussten diese Tore erst einmal aufgeholt werden. Die Berner Oberländer waren also im Zugzwang für das letzte Drittel.

Blumenstein konnte auch im letzten Drittel noch einmal auf 5:6 verkürzen. Doch auch dieses Mal brauchte Gossau nur wenig Zeit, um den Zweitore-Abstand wieder herzu-stellen. Luchsinger war mit einem traumhaften Backhand-Tor erfoglreich. Als dann d'Hooghe knapp fünf Minuten vor Schluss gar auf 5:8 erhöhen konnte, schien das Spiel gelaufen. Doch die Berner Oberländer gaben nicht auf, verkürzten auf 6:8 und begannen knapp drei Minuten vor Schluss ohne Torhüter zu agieren. Die Strategie war vorerst erfoglreich und gut eine Minute vor Schluss erzielten sie den Anschluss-treffer zum 7:8. In der Folge schafften es die Gossauer nicht, den Ball sauber zu halten und gestanden den Berner Oberländern weitere Chancen zu, die grösste kurz vor Schluss als ein Spieler von Blumenstein über das Tor schoss.

Die Berner Oberländer hatten ihre Haut teuer verkauft und leisteten dem Rekord-meister erbitterten Widerstand. Dass sie zu den stärksten Berner-Teams gehören, hatte sich schon vor längerer Zeit angezeigt, nicht zuletzt als sie sich in der Regular Season vor den legendären Canes platzieren konnten.

Für den UHCevi geht es bereits am nächsten Samstag in Kappelen mit dem ersten Playoff-Final Spiel weiter. Nach dem Berns Nummer 3 im Cupfinal bezwungen wur-de, Berns Nummer 2 im Playoff-Halbfinal, geht es nun gegen die Nummer 1 des Kantons. Bis jetzt haben die Berner den Zürchern Glück gebracht. Hoffentlich geht es weiter so!

Matchtelegramm

UHC Blumenstein - UHCevi Gossau 7:8 (2:4,2:2,3:2) 
MUR, Thun, SR Egger, Zuschauer: 185.

Tore: 04:10 Blumenstein 1:0, 06:16 Wintsch (Walther) 1:1, 06:33 Baumgartner (d'Hooghe) 1:2, 08:38 Bücheler (Penalty), 15:08 Blumenstein 2:3, 15:23 Vollenweider (Wintsch) 2:4;
20:50 L. Widmer (Leimbacher) 2:5, 26:14 Blumenstein 3:5 (PP), 28:56 Blumenstein 4:5, 35:39 Keller (Leimbacher) 4:6, 45:38 Blumenstein 5:6, 48:05 Luchsinger (Bücheler) 5:7;
53:53 d'Hooghe (Leimbacher) 5:8, 55:30 Blumenstein 6:8, 58:33 Blumenstein 7:8.
Gossau: Bieri; Bücheler, Keller (ab 21.Min Luchsinger), L.Widmer; Vollenweider, Wintsch, Walther;Leimbacher, Baumgartner, d'Hooghe
Strafen: 2x2min UHC Blumenstein, 2x2min UHCevi Gossau
Bemerkungen: Gossau ohne Diener (Ersatz) und B.Widmer (Ferien). Bestplayer: Erb (Blumenstein) und Bieri (Gossau)