Direkt zum Inhalt

Gossau steht im Finale – im Traumfinale

Playoff
Fabian Gschwend zum Bestplayer erkoren

Nachdem der UHCevi Gossau am letzten Wochenende mit einem knappen 11:9 Sieg die Best of three Serie mit 1:0 anführten, gab es heute für den SVL White Horse Lengnau gab es nur eins, einen Sieg. Mit einer erneuten Niederlage hätten sie sich bereits aus dem Rennen um den Schweizer Meister Titel verabschieden müssen. Aus Zürcher Sicht wollte man den Sack natürlich zu machen und bevorzugte so lieber einen erholsamen und warmen Sonntag statt einem dritten und letzten Aufeinandertreffen.

Um 14.00 Uhr ertönte der Startpfiff für das zweite Playoff-Halbfinal Spiel in Baden. Auf beiden Seiten hatten sich Fans eingefunden die ihre Teams lautstark anfeuerten. Viel zu bejubeln gab es jedoch nicht in den ersten Minuten und so unterhielten sich beide Anhängerlager mit ihren Sprachkören.

Als der Unparteiische eine Zweiminutenstrafe gegen Gossau ansprach drohte das erste Tor der Partie zu fallen. So war es dann auch, Lengnau führte nach einer Überzahlsituation 6. Minuten mit 1:0. Beide Teams hatten sich gut auf den Gegner eingestellt und machten die Räume eng. Gefährlich Tormöglichkeiten waren Mangelware. Gossaus Abschlussversuche waren absolut harmlos und fanden auch nur selten den Weg aufs Tor. Hätte der Lengnauer Keeper höhnisch von einem Junioren Einschiessen geredet, hätte ihm das keiner verübeln können. Mit dem 2:0 ging’s in die Pause.

Ohne eine frappante Steigerung Gossaus hätte dieser Nachmittag in einer bitteren Blamage geendet und der spielfreie Sonntag wäre auch nur ein Traum geblieben. Am Willen hat es bisher zwar nicht gefehlt, doch die Durchsetzungskraft glich dieser einer lahmen Ente. Die weissen Rösser spielten mit Leidenschaft und waren äusserst Laufbereit.

Immer wieder haderten die Gäste mit dem Schiedsrichter und kommentierten missmutig seine Entscheide. Sicherlich hätte die eine oder andere Aktion auch zu ihren Gunsten auslegen können, tat er aber nicht. Es kam wie es kommen musste, erneut wanderte ein Zürcher auf die Strafbank. Mit der Wut stellten sich Bücheler und Zuppinger der Unterzahlsituation. Sie wehrten sich wacker. Bücheler eroberte sich dann aus einer aussichtslosen Position den Ball, wirbelte hin und her und passte dann elegant zum freien Zuppinger, der zum 2:1 traf. Die Emotionen brodelten. Kurz später bediente Leimbacher mit einer schönen Eckstossvariante Ruchti, der genüsslich in den Torhimmel schoss und das Momentum auf Gossauer Seite holte. Der Schock bei Lengnau sass tief und die anfängliche Sicherheit schien nicht mehr unantastbar. Pausenstand 2:2.

Im letzten Drittel spielten die Zürcher dann ihr gewohnt starkes Unihockey. Mit Leidenschaft und Abgeklärtheit traten sie auf und steigerten sich kontinuierlich. Tempowechsel, schnelle Kombinationen und Cleverness, alles war nun dabei. Ein völlig ausgewechseltes Team schien auf dem Parkett zu stehen. Fabian Gschwend spielte dabei gross auf. Seine Dribblings hatten es in sich und mit einer gewissen Leichtigkeit umspielte er seine Gegner und traf gleich zweimal. Zehn Minuten vor Schluss brachte er sein Team mit 2:6 in Front. Über mangelnde Arbeit konnte sich dann Philipp Heusser auch nicht beklagen. Er war jedoch immer wieder Endstation für Lengnau und ein starker Rückhalt für Gossau (ein parierter Penalty war nur eine seiner glänzenden Aktionen). Rechtzeitig präsentiert er sich in einer brillanten Verfassung und steigerte sich von Spiel zu Spiel.

Die Kräfte des SVL White Horse Lengnau schwanden nun endgültig. Die Spritzigkeit hatte sich Mittlerweile in Müdigkeit gewandelt. Als der in Team nachnominierte Martin Luchsinger zum 3:7 einschob war die Sache geritzt.

Die eklatante Leistungssteigerung von Gossau liess die anfängliche Lethargie schnell vergessen. Mit dem zweiten Sieg qualifizierten sie sich für das Playoff Final. Dort wartet nun der diesjährige Cupsieger (und einziger Bezwinger von Gossau). Freuen wir uns also auf packende Duelle.

Matchtelegramm

SVL White Horse Lengnau –UHCevi Gossau 3:8 (2:0, 0:2, 1:6)
BBB Martinsberg, Baden/ 135 Zuschauer / SR: Daniel Schmid
Tore: 05:45 V. Müller 1:0 (PP, Strafe Gschwend), 12:00 Burger (Bürgi) 2:0;
32:45 Zuppinger (Bücheler) 2:1 (BP, Strafe Baumgartner), 36:53 Ruchti (Leimbacher)
2:2;
40:26 Zuppinger (B. Widmer) 2:3, 47:14 Gschwend 2:4, 48:18 Künzler (B. Widmer) 2:5, 50:34 Gschwend 2:6, 55:41 Spaltenstein 3:6, 56:56 Luchsinger (Gschwend) 3:7, 58:33 L. Widmer (B. Widmer) 3:8 (ins leere Goal).
Strafen: Lengnau keine, Gossau 2 mal 2 Minuten
Gossau: Heusser; Künzler, Zuppinger (ab 55. L. Widmer), B. Widmer, Luchsinger (31. – 40. Bücheler) , Wenger (ab 41. Bücheler), Gschwend, Leimbacher, Ruchti, Baumgartner
Bemerkungen: Knoll(nicht eingesetzt), Keller (krank), Huber (verletzt), d’Hooghe und Walther (überzählig);
Lengnau: Schmidhalter, Heule, V. Müller, Felder, Meier, Burger, Spaltenstein, M. Müller, Bürgi
Bemerkungen: Schweri, Staub (nicht eingesetzt) Suter (verletzt),