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Gossau geht in Führung

Playoff

«Ich habe ein Déjà vu». So kommentierte der 7-fache Torschütze und als bester Spieler ausgezeichnete Matthias Keller das erste Playoffhalbfinalspiel gegen die Berner Hurricanes.

Das Spiel wies in der Tat einige Parallelen mit der 1. Begegnung im Januar dieser zwei Kleinfeldgiganten auf. Die Partie fand wieder im Roosriet in Rüti statt, der Gewinner hiess wiederum UHCevi Gossau und die Berner Hurricanes haderten erneut mit dem Schiedsrichter. Aber alles der Reihe nach:

Nach nur 43 Sekunden jubelten die Berner Hurricanes bereits zum ersten Mal. Die Gossauer waren wohl noch nicht ganz bei der Sache. Sie brauchten dann auch 5 Minuten, um durch den schnellen Linus Widmer den Ausgleich zu erzielen. Im weiteren Verlauf des 1. Drittel neutralisierten sich die beiden gut organisierten Mannschaften mehrheitlich gegenseitig. Abgesehen von den vielen Freistossmöglichkeiten - der Schiedsrichter pfiff an diesem Abend sehr für die sich in Ballbesitz befindende Mannschaft - waren nicht viele Torszenen auszumachen. Der UHCevi Gossau konnte dann auch 3 seiner zugesprochenen Freistösse in Zählbares umsetzen. Die Canes hatten jedoch immer wieder eine Antwort parat und waren mit ihren Bogenläufen und Weitschüssen stets brandgefährlich. Auch in Unterzahl agierten die Berner sehr abgeklärt und Gossau benötigte 2 Powerplaymöglichkeiten, um den ersten Treffer in Überzahl erzielen zu können. So gingen die Mannschaften beim Stande von 5:3 erstmals in die Pause.

Bis knapp 3 Minuten vor Ende des 2. Drittels spielten die beiden Teams defensiv sehr diszipliniert und es gelang den beiden Teams nicht mehr als je ein Tor, wobei ein geringes Chancenplus der Bernern verzeichnet werden musste. Doch Heusser, der an diesem Abend das Gossauer Tor hütete, war stets auf seinem Posten.

Als die Matchuhr 37:41 anzeigte und die Gossauer das 7:4 erzielten, fiel die Vorentscheidung. Nicht des 3-Tore Vorsprungs wegen, sondern aufgrund der Strafen, die der gegnerische Torwart Krüger fasste. Der Schiedsrichter gab dem Goalie 5 Minuten wegen wiederholtem Vergehen und 10 plus 2 Minuten wegen Unsportlichkeit-ein sehr hartes Verdikt in dieser Situation. Die 2 Minuten überstanden die Canes dann noch ohne Gegentreffer, so endete das 2. Drittel beim Spielstand von 7:4 zugunsten der Zürcher Oberländer.

Zu Beginn des 3. Drittels und somit der 5- Minutenstrafe fielen die Tore dann aber im Minutentakt. Routinier Chrigel Wenger und Matthias Keller erzielen in numerischer Überlegenheit insgesamt 5 Treffer und erhöhten das Score bis nach Ablauf der Strafe auf 12:4.

Resignation machte sich bei den Bernern breit. Anstatt das Forechecking zu suchen warteten die gegnerischen Spieler auf Angriffe der Gossauer, welche es bei diesem Spielstand dann nicht mehr sonderlich eilig hatten. Trotzdem erzielten die Berner in dieser Situation noch 2 Tore bis zum Stande von 13:6. Linus Widmer hatte jedoch die richtige Antwort parat. Er erzielte das 14:6, in dem er einen halbhoch gespielten Ball per Direktabnahme in den gegnerischen Kasten spedierte.

Wer jetzt glaubte, die Berner geben auf, sah sich getäuscht. Tore um Tore erzielten die Berner und zwar im Spiel vier gegen drei, welches die Hurricanes bis zur Perfektion vorführten. 4 Minuten Vorschluss hiess es dann auf einmal nur noch 16:11 für die Gossauer. Nach einem Timeout und einem Torhüterwechsel liessen die Zürcher Oberländer dann jedoch nichts mehr anbrennen und siegten schlussendlich mit 17:11.

Damit konnte ein erster wichtiger Schritt Richtung Finalqualifikation gemacht werden.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – Berner Hurricanes 17:11 (5:3, 2:1, 10:7)
Roosriet, Rüti ZH / 143 Zuschauer / SR: Oertle
Tore: 00:13 Schwab 0:1. 05:15 L. Widmer 1:1. 06:38 Wenger (Gschwend) 2:1. 07:25 B. Widmer (Zuppinger) 3:1. 09:23 R. Luginbühl (Schwab) 3:2. 15:14 Schwab 3:3. 15:46 Keller (Bücheler) 4:3. 18:15 Keller (Ruchti) 5:3;
20:40 Keller (Wenger) 6:3. 25:14 Schwab (Wohlfender) 6:4. 37:41 Wenger (Gschwend) 7:4;
40:45 Keller (Wenger) 8:4. 42:23 Wenger (Keller) 9:4. 42:58 Keller (Ruchti) 10:4. 43:53 Keller (Wenger)
11:4. 44:12 Wenger (Keller) 12:4. 46:04 L, Widmer (Keller) 13:4. 47:08 R. Luginbühl (Rüegg). 13:5. 50:25 Kiener (Mülchi) 13:6. 51:19 Zuppinger (Strafstoss) 14:6. 51:46 Leuenberger (Schwab) 14:7. 52:53 Brotschi (Luginbühl) 14:8. 53:24 B. Widmer (Leimbacher) 15:8. 54:08 Brotschi 15:9. 54:38 Keller 16:9. 55:30 Schwab (Leuenberger) 16:10. 55:56 Leuenberger (Brotschi) 16:11. 59:00 L. Widmer 17:11.
Strafen: Gossau 3-mal 2 Minuten; Canes 5-mal 2 Minuten, 1-mal 5 Minuten(Krüger) plus 1-mal 10 Minuten(Krüger).
Gossau: Heusser(ab 56. Knoll); Bücheler, L. Widmer, Keller, Zuppinger, B. Widmer, Ruchti, Leimbacher, Wenger, Huber, Gschwend, Wintsch, Ch. Wälti
Canes: Krüger (ab 38.Zbinden); Lüthi, Rüegg, Mülchi, Wohlfender, Schwab, R. Luginbühl, Brotschi, Leuenberger, Schenk, Kiener
Bemerkungen: Wintsch und Ch. Wälti bei Gossau nicht eingesetzt (überzählig),Walther verletzt; 35. R. Ruchti verschiesst Strafstoss. M. Luginbühl bei den Canes abwesend (familiäre Gründe).