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Gossau gewinnt erstmals den Ligacup

Ligacup

Im dritten Anlauf hat es geklappt - der UHCevi Gossau schlug im Cupfinal Langenthal Aarwangen 14:12 und feierte damit den wohl prestigeträchtigsten Sieg der Vereinsgeschichte.

Nach den Niederlagen in den beiden letzten Ligacup-Finals starteten die Gossauer wie die Feuerwehr in die diesjährige Ausgabe. Gegner Unihockey Langenthal Aarwangen (ULA), als Langsamstarter bekannt, wurde regelrecht überfahren. Die Oberländer führten bereits nach acht Minuten 4:0. Aus dem vermeintlichen Spaziergang wurde vor fast 800 Besuchern in der Berner Wankdorfhalle dann aber nichts. ULA drehte auf und ging, angetrieben vom ehemaligen Nationalspieler Ueli Reinmann, bis zur Spielhälfte 9:7 in Führung.

Time-out als Wendepunkt

Gossau-Coach Lukas Roth musste reagieren. Er beanspruchte sein Time-out, rief sein Team zu mehr Ruhe auf und wechselte den Torhüter (Knoll für Heusser), um ein Zeichen zu setzen. Die Equipe schien die Botschaft verstanden zu haben. Ab sofort waren die Oberländer wieder Herr der Situation, hielten den Ball ruhig in den eigenen Reihen und spielten ULA immer wieder aus. Vor allem Matthias Keller (sechs Treffer) und Thomas Zuppinger (drei Treffer) verdienten sich mit ihrer Kaltschnäuzigkeit Bestnoten. Auch als ULA schon sehr früh den Torhüter durch einen vierten Feldspieler ersetzte, hielten die Gossauer, unterstützt von ihren lautstarken Fans, dagegen. Trainer Roth dazu: «Wir wussten, dass ULA im Halbfinal mit vier Toren im Rückstand lag und die Partie dank einer langen Zeit in Überzahl noch wendete. Die Situation war deshalb heikel für uns, aber wir haben sie hervorragend gemeistert und den Sieg nach Hause gebracht.»Die Leistung der Gossauer, die ihrer Favoritenrolle letztlich gerecht wurden, ist hoch einzuschätzen. Die Oberländer verdienten sich den Gewinn des Ligacups mit ihrer Beharrlichkeit und einer geschlossenen Teamleistung redlich. «Die letzten Minuten der Partie waren sehr anstrengend und nervlich belastend. Ich kann mich noch gar nicht richtig entspannt über den Sieg freuen», meinte Roth wenige Minuten nach der Partie. «Die grosse Freude wird aber schon noch kommen», meinte er strahlend und hat auch allen Grund dazu. Und wenn es für die Oberländer  in den Playoffs so weitergeht, könnte mit der Verteidigung des Meistertitels gar eine perfekte Saison gelingen.

Damian Keller

Matchtelegramm

ULA Langenthal Aarwangen - UHCevi Gossau 12:14 (3:5, 6:3, 3:6)
Wankdorfhalle, Bern / 750 Zuschauer / SR: Schmid

Tore: 03:01 L. Widmer (Keller) 0:1, 05:41 Keller (Zingg / Ausschluss Müller) 0:2, 07:55 Keller 0:3, 08:13 Zuppinger 0:4, 12:23 Schneider (Stalder / Ausschluss Zuppinger) 1:4, 13:32 Zuppinger 1:5, 16:20 U. Reinmann (Schneider) 2:5, 18:40 Gygax 3:5;
20:06 U. Reinmann (Schneider) 4:5, 22:06 U. Reinmann (Schneider / Ausschluss L. Widmer), 5:5, 24:45 Schneider 6:5, 29:30 Zingg (Ausschluss Müller) 6:6, 29:54 M. Reinmann (U. Reinmann) 7:6, 30:45 L. Widmer (Keller) 7:7, 30:53 Müller (Stalder) 8:7, 32:22 M. Reinmann (U. Reinmann) 9:7, 34:35 Keller (L. Widmer) 9:8;
40:21 Zuppinger (Knoll) 9:9, 42:21 Ruchti 9:10, 42:25 B. Widmer 9:11, 42:52 Keller 9:12, 46:38 Keller (Zingg / Ausschluss M. Reinmann) 9:13, 48:18 M. Reinmann (Schneider) 10:13, 50:38 Keller 10:14, 54:37 Müller (Stalder) 11:14, 58:34 Müller (U. Reinmann / Ausschluss Zuppinger) 12:14.
Strafen: Langenthal 3-mal 2 Minuten (2x Müller, M. Reinmann); Gossau 3-mal 2 Minuten (2x Zuppinger, L. Widmer).
Gossau: Heusser (Knoll); Huber, Keller, Leimbacher, R. Ruchti, C. Wenger, B. Widmer, L. Widmer, Zingg, Zuppinger, Baumgartner, C. Wälti.
Langenthal: Häusler (Affolter); U. Reinmann, Schneider, Aeschlimann, Röthlisberger, Müller, Gygax, Stalder, Zahnd, M. Reinmann, Stämpfli.
Bemerkungen: 32:22 Time-Out Gossau, 42:25 Time-Out ULA. Gossau ohne Baumgartner und C. Wälti (nicht eingesetzt).