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Gossau hatte einen Matthias mehr

Playoff

«Wir haben nicht das gezeigt, was wir eigentlich draufhaben!» meinte Matthias Boner nach dem ersten Playoffspiel in Oensingen und Matthias Keller warnte, dass nicht zuletzt dank des Blitzstarts alles für Gossau gelaufen wäre und zudem fast jeder Schuss en Treffer war. «Aber es hat Spass gemacht» ergänzte er noch augenzwinkernd.

Während Boners Aussage fast wei eine Drohung klang, versuchte Keller auf die Euphoriebremse zu treten, denn gefährlich wäre es gewesen, zu glauben, es gehe gleich weiter wie im ersten Spiel. Doch kaum waren 11 Sekunden gespielt, strafte sich Matthias Keller selber Lügen und der Blitzstart gelang erneut. Erst recht, als die erste Minute noch nicht um war und Aellig das 2:0 markierte. Alles wie gehabt? Es schien fast so, denn in den nächsten 25 Minuten sollte es keine Einträge der Einheimschen auf dem Scoreboard geben. Im Gegenteil, Matthias Boner glich nach 13 Minuten den Blitzstart aus und kurz darauf war die Führung der Guldentaler Tatsache. Trotz zahlreicher Abschlüsse schauten bis zur Pause nur zwei Rahmentreffer heraus.

«Bestplayer bei Mümliswil müsste der Torpfosten sein», meinte eine Expertin und ein anderer Fachmann meinte, dass eigentlich nichts verändert werden sollte, gleich weiterspielen und die Treffer würden dann doch noch fallen.

Gespannt warteten dann die einheimischen Anhänger auf die Aufholjagd der Gossauer. Aber damit war vorerst nichts. Rötheli und erneut Matthias Boner, der sich immer mehr zur spielbestimmenden Figur bei de Solothurnern entwickelte zeigten, dass sie wirklich mehr drauf hatten und die Guldentaler zogen mit drei Toren davon. Doch nach dem Anschlusstor von Brühwiler schlug die Stunde des nächsten Matthias'. Matthias Baumgartner mit dem 4:5 und dem Shorthander zum 5:5 - Aellig drückte die Strafbank wegen Stockshlags - sorgte dafür, dass es wieder von Neuem losgehen konnte. Einen Dreitorevorsprung hergeben und den Ausgleich im Powerplay erhalten, nagt ganz schön an den Nerven. Aber Matthias Baumgartner hatte ein Erbarmen mit den Guldentalern, denn für  Bodenspiel gibt es bekannlich zwei Minuten. Diesmal klappte das Powerplay und die Solothurner gingen - wie es sich herausstellen sollte - ein letztes Mal in Führung, die jedoch noch vor der Drittelspause durch d'Hooghe und  Rüegg iun eine Führung für die Einheimischen verwandelt wurde.

Das sah schon viel besser aus, als noch in der vorangehenden Pause, aber über den Berg waren die Zürcher Oberländer noch nicht. Aber sie hatten eben einen Matthias! Baumgartner zum 8:6 und d'Hooghe zum 9:6 sorgten kurz nach Beginn des letzten Drittels für scheinbar klare Verhältnisse. Und noch einmal wehrte sich der Mümliswiler Matthias dagegen an mit dem Anschlusstreffer. Gossau hatte aber noch einen zweiten Matthias! Keller mit einem Doppelschlag gut fünf Minuten vor Ende sorgte für die Vorentscheidung zum 11:7. Matthias Baumgartner mit überhartem Körpereinsatz und der damit verbundenen Zweiminutenstrafe sorgte nochmals für etwas Spannung, umsomehr als das Powerplay von Mümiswil erneut erfolgreich war. Aber die Zeit lief den Mümliswilern davon und die Gossauer zu routiniert, um noch etwas anbrennen zu lassen.

Der Sieg von Gossau ging am Ende in Ordnung. Mümliswil hat zwar zwei starke Blöcke mit denen Spiele über vierzig Minuten problemlos durchgespielt und gewonnen werden können, über 3mal 20 Minuten reicht das zumal gegen ein starker Gossau nicht mehr. Den Gossauern standen vier Blöcke zur Verfügung, welche dann auch mehr taktische Varianten erlaubten. Kurz gesagt, Gossau hatte von allem ein bisschen mehr, nicht zuletzt einen Matthias mehr!

Es folgt nun der ultimative Halbfinal gegen den ewigen Gegner und Topfavoriten auf die Meisterschaft: Blau-Gelb Cazis. Eine ganz schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe!

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – UH Mümliswil 13:9 (2:3, 5:3, 6:3)
Dreifachhalle Mettlen, Pfäffikon ZH. – 115 Zuschauer. – SR Hercli Christoffel.
Tore: 1. M. Keller (Y. D'Hooghe) 1:0. 1. T. Aellig (S. Brühwiler) 2:0. 8. R. Ackermann (C. Diemand) 2:1. 13. M. Boner 2:2. 14. D. Spiegel (J. Fluri) 2:3; 
21. P. Rötheli 2:4. 24. M. Boner (Jo. Burgermeister) 2:5. 26. S. Brühwiler (T. Aellig) 3:5. 29. M. Baumgartner 4:5. 31. M. Baumgartner (N. Walther) 5:5. 34. M. Boner (C. Diemand) 5:6. 38. Y. D'Hooghe (M. Keller) 6:6. 40. S. Rüegg (L. Leimbacher) 7:6;
42. M. Baumgartner (L. Leimbacher) 8:6. 42. Y. D'Hooghe (A. Wyler) 9:6. 46. M. Boner 9:7. 54. M. Keller (L. Leimbacher) 10:7. 55. M. Keller (Y. D'Hooghe) 11:7. 57. C. Diemand (M. Boner) 11:8. 58. N. Walther (M. Baumgartner) 12:8. 60. P. Rötheli 12:9. 60. Y. D'Hooghe (P. Bieri) 13:9.
Strafen: UHCevi Gossau 3-mal 2 Minuten (Aellig, Baumgartner 2x), Mümliswil keine Strafen.
UHCevi Gossau: Bieri; d'Hooghe, Keller, Wyler; Aellig, Brühwiler, Hürlimann; Vollenweider, Ehrensperger, Walther; Leimbacher, Rüegg, Baumgartner.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Name L. und B. Widmer, Heusser (überzählig), Bücheler (abwesend). Bestplayer Matthias Boner (UH Mümliswil), Matthias Keller (UHCevi Gosau).