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Gossau steht im Finale

Playoff

Nach dem ersten Spiel der Playoff-Halbfinalserie erwartete man auf Seiten der Gossauer ein anderes «Canes». «Sie haben sich im Cup-Viertelfinal und auch im ersten Spiel der aktuellen Serie jeweils selber aus dem Spiel genommen. Diesen Fehler werden sie sicher kein drittes Mal begehen», liess Trainer Roth vor dem Knüller verlauten.

Dass er damit nicht Unrecht hatte, zeigte sich schon wenige Minuten nach Anpfiff. Der emotionale Berner Schlussmann fiel entgegen früheren Partien nicht durch lautstarke Kommentare auf, sondern auf Grund seiner hervorragenden Reflexe. Nach einem verhaltenen Start beider Mannschaften zeichnete sich eine sehr ausgeglichene Partie ab. Knapp 8 Minuten vor Schluss führten die Gossauer lediglich mit 9:11, was im Kleinfeldunihockey ein geradezu minutiöser Vorsprung ist. Die Berner konnten sich nach Beginn des letzten Abschnittes mit drei Toren in Serie wieder heran kämpfen.

Dass die „all blacks“ aber gerade bei diesem Spielstand eine dumme Strafe wegen Wegschlagens des Balles einzogen, stand einmal mehr sinnbildlich für die letzten zwei Begegnungen dieser beiden Teams. Im Powerplay liessen sich die Gossauer nicht zwei Mal bitten und bauten die Führung auf drei Tore aus. Auch das erwartete letzte Aufbäumen des angeschlagenen Bären durch das Einwechseln eines vierten Feldspielers konnte nichts mehr am Ausscheiden der Hurricanes ändern. Zu gut hatte Trainer Roth seine Mannschaft auf das lehrbuchmässige Überzahlspiel der Berner eingestellt. Die endgültige Resignation kam dann kurz vor Schluss, als sie eine weitere Strafe kassierten und somit den Gossauern ermöglichten mit einem Feldspieler mehr die Partie bis Sekunden vor Schluss zu Ende zu spielen. Der verdiente Sieg war somit Tatsache, wobei das Resultat von 9:15 sicherlich zu klar ausgefallen ist.

Wer sich an diesem Samstagnachmittag auf ein hochstehendes Spiel gefreut hatte, wurde sicher über weite Strecken enttäuscht. Beiden Mannschaften fehlte es an der nötigen Kreativität und so war es auch nicht verwunderlich, dass in den Augen der meisten Anwesenden die beiden Torhüter für die nötige Unterhaltung gesorgt hatten. Keeper Knoll hielt seine Vorderleute immer wieder durch hervorragende Paraden im Spiel und konnte zudem einen Penalty der Canes abwehren. Aber auch Krüger, welcher vielleicht sogar sein letztes Spiel bei den Aktiven absolvierte, demonstrierte nochmals eindrücklich, dass in ihm weitaus mehr steckte als nur emotionsgetriebene Worte und Gestikulationen und zeigte spektakuläre Reflexe.

Mit dem angereisten Postauto machten sich die weiterhin ungeschlagenen Gossauer zufrieden auf den Weg nach Hause. Für einmal beschäftigte man sich wieder mit lustigen Kartenspielen und einem gemütlichen und wohlverdienten Schluck aus der gekühlten Flasche, bevor man mit den Vorbereitungen für das kommende Playoff- Final am Samstag beginnt.

Matchtelegramm

Berner Hurricanes - UHCevi Gossau 9:15 (3:4, 1:4, 5:7)
Mooshalle, Gümligen / 187 Zuschauer / SR: Oertle
Tore: 03:50 Keller (Wenger) 0:1. 10:54 Bern 1:1. 12:50 Wenger (Huber) 1:2. 14:00
Gschwend (Leimbacher) 1:3. 15:51 Bern 2:3. 16:16 Bern 3:3. 18:24 Bücheler (Knoll) 3:4;
30:46 Wenger (Keller) 3:5. 31:38 Gschwend 3:6. 32:34 Keller 3:7. 33:16 Bern
4:7. 34:53 B. Widmer (Leimbacher) 4:8;
41:27 Gschwend (Huber) 4:9. 44:21 Bern 5:9. 47:21 Bern 6:9. 50:56 Leuenberger 7:9. 52:16 Ruchti (Wenger) 7:10. 54:45 B. Widmer (Leimbacher) 7:11. 55:23 Bern (Ausschluss Gossau) 8:11. 55:49 Bern 9:11. 56:49 Ruchti (Keller) 9:12. 58:40 B. Widmer 9:13. 59:39 Wenger (Huber) 9:14. 59:49 Zuppinger 9:15.
Strafen: Canes 4-mal 2 Minuten; Gossau 2-mal 2 Minuten
Canes: Krüger; Rüegg, Wohlfender, Kiener, R. Luginbühl, M. Luginbühl, Schwab, Lüthi, Mülchi, Brotschi, Leuenberger, Schenk, Zbinden.
Gossau: Knoll; Huber, Keller, Leimbacher, Bücheler, L. Widmer, B. Widmer, Wenger,
Zuppinger, Gschwend, Ruchti, d`Hoogh, Baumgartner.
Bemerkungen: Zbinden bei Bern nicht eingesetzt. Leuenberger (Canes) verschiesst
Strafstoss (19.). Gossau ohne Wälti und Wintsch (beide überzählig) sowie Walther
(verletzt). Baumgartner und d`Hoogh bei Gossau nicht eingesetzt.