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Gossau steht zum fünften Mal hintereinander im Finale

Playoff

Es ist eine Eigenart der Playoff-Spiele, dass kurz nach einem Spiel ein weiteres Spiel gegen denselben Gegner folgt. Interessant ist es jeweils zu beobachten, welche Schlüsse die Coaches aus dem ersten Spiel gezogen haben und welche Massnahmen sie umzusetzen gedenken. Die Gossauer hatten im Heimspiel beinahe alles richtig gemacht, insbesondere gelang es ihnen den gefährlichen und pfeilschnellen ersten Block der Schwarzbuben so zu neutralisieren, dass diesem nur gerade zwei Tore gelangen. Zudem hatten sie mit Heusser im Tor einen sicheren Rückhalt und einen überragenden zweiten Block, dem die Solothurner nichts Gleichwertiges entgegensetzen konnten. Nuglar auf der anderen Seite hatte viel Kampfgeist gezeigt, verhinderte die endgültige Entscheidung zweimal und stand zudem defensiv sehr solid.

Das zweite Playoff-Spiel begann so wie das erste. Keller brachte seine Farben nach knapp fünf Minuten auf einen präzisen Pass von Basil Widmer in Führung und drei Minuten später doppelte Linus Widmer auf einen ebenso herrlichen Pass von Bücheler nach. Im Gegensatz zum Spiel in Wetzikon waren es aber nicht die Nuugler, die den nächsten Treffer buchten, sondern Ruchti der mit einem sehenswerten Airhooker auf 0:3 stellte und damit einmal für ein vorläufig solides Polster sorgte. Das zwischenzeitliche 1:3 durch den wieselflinken Tanner beantwortete Keller umgehend mit dem 1:4, mit welchem man sich dann auch zum ersten Tee verabschiedete. So sah es nach dem ersten Drittel für Gossau schon besser aus als noch vor Wochenfrist, als man nur 3:2 in Front lag und man schien den Gegner im Griff zu haben.

Nuglar musste sich etwas einfallen lassen, denn wenn das Spiel im gleichen Sitl weitergehen sollte, hätte das das sichere Ausscheiden zur Folge gehabt. Und tatsächlich hatte man den Eindruck, dass sie sich besser auf die Gossauer Angriffe eingestellt hätten. Defensiv klappte es ausgezeichnet und die Zürcher Oberländer waren mit einer Ausnahme nicht mehr so erfolgreich. Für diese war Leimbacher mit dem Leimi-Spezial (backhand volley unter die Latte) verantwortlich. Der Treffer war so wunderschön, dass Leimbacher am Ende des Spiels zum Bestplayer gekürt werden sollte… Man spürte, dass sein Treffer zum 1:5 so etwas wie eine Vorentscheidung war. Nuglar arbeitet denfensiv zwar deutlich besser als im ersten Drittel, aber in der Offensive gelang ihnen ausser ein paar Metallschüssen auch nichts, denn die Gossauer – erneut mit einem überragenden Heusser im Tor - standen defensiv ebenso gut und hielten während dem ganzen Drittel den Kasten rein. Daran konnte auch eine numerische Unterlegenheit nichts ändern, als Leimbacher für ein Stossen in die Kühlbox geschickt wurde. Aber auch die Gossauer bissen sich die Zähne aus und brachten ihrerseits bei einer Powerplay-Chance nichts zustande.

Dass ein Viertore-Vorsprung nicht alle Welt bedeutet wussten die Zürcher Oberländer spätestens seit der ersten Partei gegen Nuglar. Deshalb erschienen sie konzentriert zum letzten Drittel. An ihrem taktischen Dispositiv gab es nichts zu ändern. Dem Ball Sorge tragen, keine überhastete Abschlüsse und keine unnötigen Ballverluste hiessen die Devisen. Dies wurde perfekt umgesetzt. Nach sieben Minuten flackerte bei den Einheimischen noch einmal so etwas wie Hoffnung auf, als Schmid das 2:5 erzielte. Die Zürcher behielten aber die Ruhe und spielten ihr Spiel weiter. Gut vier Minuten (warum eigentlich erst so spät?) versuchten es die Schwarzbuben ohne Torhüter mit vier zu drei. Aber auch auf diese taktische Massnahme hatten die Gossauer die richtige Antwort und so brachte man den 5:2 Sieg ungefährdet über die Ziellinie.

Zum fünften Mal hintereinander stehen die Zürcher nun im Finale. Nuglar war der erwartet zähe Gegner und den Zürchern wurde eine starke Leistung abgefordert. Wir sind überzeugt, dass Nuglar in den kommenden Jahren eine prägende Rolle in der Kleinfeldszene spielen wird. Den Gossauern steht im Finale überraschenderweise der SVL White Horse Lengnau gegenüber. Diese erzwangen gegen den Rekordmeister und Titelverteidiger Berner Hurricanes eine Belle, in welcher sie sich in der Höhle des Löwens (pardon des Bärens) in der Verlängerung sensationell durchsetzten. Setzte man sich vor einem Jahr in den Playoff-Halbfinals gegen Lengnau sicher durch, hatte man in dieser Saison eine bittere 2:10 Niederlage und ein 7:7 einzustecken. Spektakel ist also garantiert und eine spannende und würdige Finalserie steht uns bevor.

Matchtelegramm
Nuglar United - UHCevi Gossau 2:5 (1:4, 0:1, 1:0)
MZH Stutz, Lausen. - 183 Zuschauer. - SR Daniel Schmid.
Tore: 5. Keller (B. Widmer) 0:1, 9. L. Widmer (Bücheler) 0:2, 12. Ruchti 0:3, 15. Tanner (Best) 1:3, 16. Keller 1:4;
24. Leimbacher 1:5; 
47. Schmid (Voegtli) 2:5.
Strafen: Nuglar 1-mal 2 Minuten, UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten.
Nuglar: Steiger, A. Saladin, Morand, Burtschi, Best, Voegtli, C. Saladin, Vögtli, Tanner, P. Meier, Adam Kurtesi.
UHCevi Gossau: Heusser, Meier; Bücheler, L. Widmer, Baumgartner; Luchsinger, B. Widmer, Keller; Künzler, Leimbacher, Vollenweider; d'Hooghe, Ruchti, Ambühl.
Bemerkungen: Leimbacher Bestplayer bei Gossau.