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Halbfinalqualifikation!

Playoff

Nach Ligacup und Playoff-Viertelfinal Hinspiel trafen die Titelverteidiger zum dritten Mal auf den solothurnischen Widersacher aus Mümliswil. «Aller guten Dinge sind drei» wäre man versucht zu sagen gewesen, aber zum Selbstläufer verkam auch diese dritte Partie nicht. Schon beim ersten Spiel in Uster zeigten sich die Guldenta-ler als eine einsatzfreudige Mannschaft, die nie aufgibt und auch das Unmögliche möglich zu machen versucht. Die Zürcher andrerseits hatten aus dem ersten engen Spiel die Lehren gezogen und reisten zuversichtlich nach Oensingen.

Es war schon bald klar, dass es auch in dieser Auseinandersetzung nicht die grosse Menge Tore zu beklatschen geben sollte. Zu gut wurde defensiv gearbeitet. Nach fünf Minuten eröffnete Captain Bücheler das Skore auf einen präzisen Pass von L. Widmer. Die Freude bei den Zürchern währte nicht lange, denn genau 16 Sekunden später glichen die Einheimischen zur Freude der zahlreichen Zuschauer aus. Das Spiel konnte von Neuem beginnen. Mitte des ersten Drittels war es dann Keller, der mit einer feinen Einzelleistung seine Farben wieder in Führung schoss. Trotz mehre-ren guten Chancen der Oberländer ergab sich dann bis zum ersten Tee nichts Zähl-bares mehr. Die Führung der Zürcher war aber verdient.

Engagiert starteten die Gossauer ins zweite Drittel. Das 1:3 von Keller liess nicht lange auf sich warten. Und wie schon im ersten Drittel, der Torjubel der Zürcher war kaum verklungen, da klingelte es auch schon wieder auf der Gegenseite! Diesmal benötigte Rötheli gar nur 15 Sekunden für den Anschlusstreffer. Gossau liess sich darob aber nicht allzusehr beunruhigen und spielte sein Spiel weiter. Als dann Torhü-ter Boner in einer unübersichtlichen Situation eine Strafe nahm, kam das berüchtigte Powerplay des Schweizermeisters zum Zuge. Geduldig liess man den Ball hin- und herlaufen bis sich die Lücke auftat und Basil Widmer wieder den Zweitorevorsprung sicherstellte. Als dann auch Leimbacher in die Kühlbox geschickt wurde, waren die Gossauer im Boxplay gefordert. Die Solothurner fanden aber kein Rezept und so wurde auch diese kritische Situation erfolgreich überstanden. Als dann Basil Widmer kurz darauf auf 2:5 erhöhte, glaubte man bereits an eine Vorentscheidung. Aber wie im Hinspiel in Uster zogen die Gossauer ihre «schwachen drei Minuten» ein. Philippe Rötheli verkürzte auf 3:5, keine Minute später nahm Luchsinger einen Zweiminüter und das anschliessende Powerplay der Guldentaler war von meisterlicher Effizienz: Nur drei Sekunden benötigte Rötheli für den Anschlusstreffer. Die Spannung war zu-rück, aber weitere Tore waren nicht mehr zu notieren im zweiten Drittel.

Im letzten Drittel erwischten die Zürcher wieder den besseren Start. Captain James Bücheler vergrösserte den Vorsprung wieder auf zwei Tore. Und wie in den Dritteln zuvor hatten die Mümliswiler die passende Antwort darauf. Diesmal nach 22 Sekun-den! Aber nun liessen die amtierenden Schweizermeister nichts mehr anbrennen. Linus Widmer und Luchsinger skorten zum 5:7 und zum 5:8 noch vor der 50. Spiel-minute. Und das war die Entscheidung. Gossau agierte abgeklärt, liess kaum mehr etwas zu und den während dem ganzen Spiel aufopfernd kämpfenden Mümliswilern ging je länger das Spiel dauerte die Luft aus. Zwar wurden ihre Anstrengungen noch mit dem 6:8 belohnt, zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Mümliswil war ein harter Gegner und hat seine Haut so teuer wie möglich verkauft. Sie haben dem Schweizermeister alles abgefordert und dürfen stolz auf ihre Leistung sein. Die Gossauer auf der andern Seite haben sich im zweiten Spiel sichtlich ge-steigert, verfügen über eine sattelfeste Defensivabteilung und haben mit Torhüter Meier einen sicheren Rückhalt. Mit einer souveränen Leistung im zweiten Spiel sind sie definitiv in den Playoffs angekommen. Spannende Halbfinals stehen nun auf dem Programm. Nach dem eher überraschenden Ausscheiden des Meisterschaftsfavori-ten White Horse Lengnau treffen die Titelverteidiger auf den «Riesentöter» Kapp-elen, einen alten Bekannten, auf den man in der Vergangenheit in Ligacup und Play-offs traf.

Matchtelegramm

UHC Mümliswil – UHCevi Gossau 6:8 (1:2, 3:3, 2:3) 
Schulhaus Oberdorf, Oensingen. 162 Zuschauer. SR Egger.
Tore: 5. Bücheler (L. Widmer) 0:1. 6. Albani (M. Boner) 1:1. 11. Keller 1:2;
22. Keller (Luchsinger) 1:3. 22. Rötheli 2:3. 27. B. Widmer (Bücheler) 2:4. 33. B. Widmer (Keller) 2:5. 35. Rötheli (Schmid) 3:5. 35. Rötheli (M. Boner) 4:5;
42. Bücheler (L. Widmer) 4:6. 43. Schmid (Diemand) 5:6. 46. L. Widmer (Bücheler) 5:7. 50. Luchsinger 5:8. 58. Baschung (Schmid) 6:8.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Mümliswil. 2mal 2 Minuten gegen UHCevi Gossau.
Mümliswil: Bader; Baschung, M. Boner, Albani; Nussbaumer, Ackermann, Rubit-schung, Rötheli, Hänggi, Schmid, Diemand, P. Boner; F. Boner.
Gossau: Meier; Künzler, Bücheler, L. Widmer; B. Widmer, Luchsinger, Keller; Leim-bacher, Baumgartner, Walther; Ambühl, Wintsch
Bemerkungen: Bohli und Ambühl bei Gossau nicht eingesetzt (überzählig), ohne Vollenweider (Ausland) und d’Hooghe (rekonvaleszent).