Halbfinalqualifikation im Hasennäscht!

Hasennäscht, Heimenschwand ist nicht etwa der Titel eines Schweizer Heimatfilms, sondern der Ort, wo der UHC Blumenstein das zweite Spiel der Playoff 1/4-Final-Serie (Best of three) ausgetragen hat. Heimatlich war auch die Fahrt durchs Emmen-tal nach Heimenschwand. Vorbei an wunderschönen Bauernhäusern und vielen grü-nen Flächen. Könnte in dieser lieblichen Umgebung für den aktuellen Schweizer-meister etwas schief gehen? Bei Gossau glaubte niemand daran, dass es kein Happy End geben sollte. In Spiel 1 hatte man Blumenstein mehrheitlich im Griff und auf ein drittes Spiel wollte es kein Gossauer ankommen lassen.

Ganz so einfach und heimatlich war dann der Beginn des Spiels für Gossau jedoch nicht. Man merkte von der ersten Sekunde an, dass Blumenstein gewillt war, ein drittes Spiel zu erzwingen. Die ersten Minuten gehörten dem Heimteam und nach vier Minuten lag Gossau mit zwei Längen zurück.

Die Zürcher Oberländer wurden brutal aus der Traumwelt geholt. Doch der Weckruf kam zur richtigen Zeit und der Titelverteidiger konnte reagieren. Mit allen Mitteln woll-te man den Fehlstart wieder wettmachen. Der aktuelle Schweizermeister erhöhte den Druck, wirkte aber im Abschluss noch zu ungestüm. Wie in Spiel 1 war es auch in diesem Spiel Basil Widmer, der das Score für Gossau eröffnete, kurze Zeit später war Vollenweider mit einem Flachschuss erfolgreich. Das Spiel war somit wieder ausgeglichen. Gossau konnte im ersten Drittel noch zweimal vorlegen, musste aber immer wieder den Ausgleichstreffer hinnehmen. So endete das erste Drittel Unentschieden mit 4:4.

Das Motto für das zweite Drittel war klar, geduldig spielen und auf die Chancen war-ten. Kurz nach Wiederanpfiff gelang Linus Widmer der Führungstreffer zum 5:4, doch auch jetzt hatte Blumenstein eine Antwort bereit und glich nur 20 Sekunden später wieder aus. Die Freude der Berner Oberländer über den Ausgleich wurde aber nach weiteren 20 Sekunden durch Luchsinger getrübt, der die Gäste wieder in Führung schoss. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass Gossau diese Führung bis zum Ende des Spiels nicht mehr abgeben würde. Als Linus Widmer zwei Minuten später traf, lag Gossau das erste Mal mit zwei Toren in Führung.Blumenstein kam noch zweimal bis auf ein Tor heran, doch bis zum Ende des zweiten Drittels blieb es bei einem Tor Vorsprung für Gossau, Spielstand 8:7.

Gossau schaltete zu Beginn des letzten Drittels noch einmal einen Gang höher und der überragende Bücheler traf zum 7:9. Blumenstein war jetzt meist einen Schritt zu spät und musste die ersten Strafen nehmen. Nach fünf Minuten im letzten Drittel und zwei Powerplaytoren später lag Gossau mit 11:7 in Front. «Das dürfte es wohl gewesen sein», dachten wohl alle, nur nicht die unermüdlich kämpfenden Jungs aus Blumenstein. Zu viert ohne Torhüter versuchten sie sich wieder ins Spiel zurückzukämpfen. Vorerst misslang dieses Unterfangen und Leimbacher traf ins lee-re Tor zum 12:7. Doch noch immer waren 12 Minuten zu spielen. Blumenstein ver-suchte es weiter ohne Torhüter und sie kamen tatsächlich noch dreimal bis auf zwei Tore heran, doch zu mehr reichte es nicht. Gossau gewann nach einer hektischen Schlussphase doch noch verdient mit 18:15 und zieht mit diesem Sieg in den Playoff-Halbfinal ein.

In diesem Halbfinal wartet niemand geringerer als der Co-Rekordmeister Berner Hurricanes, welcher sich gegen Muotathal souverän durchgesetzt hat. Eine Leis-tung, wie sie Gossau heute gezeigt hat, wird gegen die routinierten Berner nicht aus-reichen. Das erste Spiel findet am 24.03.2012 in Uster statt.