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Halbfinalqualifikation nach Derbysieg

Ligacup

Dass es wenige Tore geben würde, war im Vorfeld des Zücher Oberländer Derby den meisten klar, verfügt doch emotion Hinwil über die beste Defensive der Liga und andrerseits ging beim Gossauer Rekordmeister nach den namhaften Abgängen ziemlich viel offensive Feuerkraft verloren, die noch nicht vollständig kompensiert werden konnte. Es war ebenso klar, dass jedes einzelne Tor ein sehr wichtiges sein würde.

Ganz besonders am Zürcher Derby war natürlich,dass das «Heimspiel» aus den bekannten Gründen ausgerechnet in der Heimhalle der Gegner ausgetragen werden musste, ein Szenario, das spätestens ab der Saison 2021/22 nie mehr stattfinden wird. Trotzdem sorgten die Gossauer Fans angeführt von Trommler Ritchie für eine tolle Heimstimmung und ebenso zur «Heimatmosphäre» trug der «Fünfsterne Kiosk» von Nadine und Patrick bei, dem kaum jemand widerstehen konnte.

Das Spiel war natürlich sehr von der Taktik geprägt, denn die Teams kennen sich natürlich in- und auswendig und so war es nicht verwunderlich, dass sich zwei äusserst disziplinierte Defensiven so richtig ineinander verzahnten. Typisch vor allem das Mitteldrittel, das lange torlos blieb und nur dank eines individuellen Fehlers auf der Gossauer Seite den Hinwilern etwas Zählbares bescherte.

Die spannenden Partie lässt sich praktisch mit drei Schlüsselmomenten beschreiben. Das erste ereignete sich beim Stande von 2:2 eine Minute vor Ablauf des ersten Drittels. Hinwil war drauf und dran, in Führung zu gehen und hatte mit einem Lattenschuss von Felix Pech.Kurz darauf musste Martin Brunner von Hinwil aufgrund eines Stockschlags in der Kühlbox Platz nehmen, und emotion musste sich im Boxplay beweisen. Im Übereifer ereignete sich nach dem ersten Shift ein Wechselfehler und schon sass mit Samuel Steiger ein weiterer Hinwiler auf der ungeliebten Bank! Diese Strafe war aber bis zum Ablauf der ersten Strafe aufgehoben und Gossau konnte sich auf eine längere numerische Überlegenheit einstellen. Und sie nützten die Gelegenheit routiniert. Wyler, acht Sekunden vor Ablauf der ersten Strafe traf gerade rechtzeitig, so dass jetzt die zweite Strafe beginnen konnte. Und auch diese wurde von Brühwiler eiskalt genutzt. Und da die Gossauer gerade so schön im Schwung waren setzten sie 10 Sekunden vor Drittelsende durch Hürlimann noch einen drauf. Drei Tore innerhalb einer Minute, im Nachhinein gesehen war das so etwas wie eine Vorentscheidung.

Das zweite Schlüsselmoment ereignete sich dann bereits im Schlussdrittel. Nach dem die Gossauer im Mitteldrittel torlos blieben und beim Stand von 5:3 etwas nachdenklich in die zweite Pause gingen, richteten sie sich am Bild der berühmten Ketchup-Flasche auf. Und genau so kam es. Wieder dominierten die Defensiven bis zum Blitzeinschlag in der 48. Minute. Innerhalb sechs Sekunden trafen Brühlhart mit einem sehenswerten Backhand-Knaller nach einem schnellen Abspiel von Torhüter Heusser und einem Treffer von Hürlimann nach einer kämpferisch hervorragenden Balleroberung zum 7:3. Hinwil gab sich aber noch nicht geschlagen und konnte bis vier Minuten vor Schluss nochmals zwei Treffer zum 7:5 aufholen.

Und dann kam das dritte Schlüsselmoment. Schiri Hercli Christoffel musste gegen Gossau einen Penalty pfeifen. Drei Minuten waren da noch zu spielen und es hätte noch einmal so richtig eng werden können. Philipp Heusser parierte aber den Penalty von David Koller souverän und ebnete den Gossauern die Halbfinalqualifikation. Der Rest spielten die Gossauer routiniert herunter und die Halbfinalqualifikation wurde eingetütet.

Das dritte Schlüsselmoment: Heusser pariert Kollers Penalty:

Gossau hat zweifellos das beste Spiel in dieser Saison gegen einen erwartet hertnäckigen Gegner gezeigt. Was vor allem viel Freude bereitete war der unbändige Kampfgeist aller Blöcke, Thomas Aellig möchten wir in dieser Beziehung besonders hervorheben und die zahlreichen erfolgreichen Ballerorberungen. Wenn die Defensiver derart überzeugt, dann braucht es vorne gar nicht sooo viel Tore. Und für die Tore, die es braucht, ist nach wie vor genügend Feuerkraft vorhanden. Das Gossau vom Ligacup-Viertelfinal macht Lust auf mehr und wir freuen uns auf die kommenden Spiele.

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – Unihockey emotion Hinwil 7:5 (5:2, 0:1, 2:2)
MZH Blatt, Tann (Dürnten). – 150 Zuschauer. – SR Hercli Christoffel.
Tore: 3. Y. D'Hooghe (M. Keller) 1:0. 5. M. Felix 1:1. 5. M. Keller 2:1. 14. D. Koller (M. Felix) 2:2. 19. A. Wyler (M. Keller) 3:2. 20. S. Brühwiler (T. Aellig) 4:2. 20. T. Hürlimann (T. Aellig) 5:2. 39. D. Koller 5:3. 47. M. Brülhart (P. Heusser) 6:3. 47. T. Hürlimann 7:3. 48. A. van Haaften (D. Koller) 7:4. 56. A. van Haaften (D. Koller) 7:5.
Strafen: UHCevi Gossau keine Strafen, emotion 3-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Heusser; Hürlimann, Aellig, Brühwiler; d'Hooghe, Keller, Wyler; Herrmann, Walther, Brülhart; Vollenweider.
emotion Hinwil: Holenstein;Felix, Koller, van Haaften; S. Rothenfluh, Mäder, St. Zeder; Brunner, B. Rothenfluh, Steiger; Schweiter; Graf, Kern, Huder.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Name K. Diener, Rüegg (überzählig); 57. Heusser entschärft Penalty von David Koller; Bestplayer: David Koller (emotion Hinwil), Matthias Keller (UHCevi Gossau),