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Heimrecht in den Playoffs

Meisterschaft
Den nötigen Punkt schon gegen Ramba Zamba mit dem 10:9 sichergestellt

Obwohl die 9. Ligacupfinal-Teilnahme bereits in allen Köpfen ist und die Vorbereitung darauf schon längst begonnen hat, musste noch die letzte Meisterschaftsrunde absolviert werden. Hauptziel war es den einen noch benötigten Punkt zur sichern, um in den Playoff-Viertelfinals Heimrecht zu geniessen. Zwei Chancen boten sich dazu, unter anderem gegen Abstiegsplayoff-Teilnehmer Zuzwil-Wuppenau. Was sollte da noch schiefgehen! Auf dem Papier sicher nichts, aber die Wirklichkeit hält sich nicht immer ans Papier...

Als die Gossauer zum ersten Spiel gegen Ramba Zamba Merenschwand antraten, vermissten die Anhänger des Rekordmeisters verschiedene klingende Namen im Kader ihrer Lieblinge. Aber Befürchtungen, dass das Folgen haben könnte, gab es keine. Gossau startete schwungvoll in die Partie, traf zweimal den Rahmen und einmal das Tor - Keller nach einem mustergültigen Konter auf Pass von Geburtstagskind Linus Widmer - und alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Doch plötzlich - wie aus dem Nichts - waren es die Aargauer, die mit 3:1 in Führung lagen. Kam dazu, dass Frank im dritten Block ab Mitte der ersten Halbzeit nicht mehr mittun konnte. Gossau spielte aber mit drei Blöcken und entsprechenden Doppeleinsätzen weiter. Luchsingers Anschlusstreffer wurde prompt mit dem 2:4 beantwortet und es kam noch schlimmer. Kurz vor Halbzeit musste das 2:5 durch die brutal effizienten Aargauer kassiert werden. Vier Sekunden vor dem Tee sorgte d'Hooghe mit dem Anschlusstreffer zum 3:5 - das 100. Tor in der «Regular Season» -, dass das Resultat etwas erträglicher wurde.

Bahnte sich da eine unangenehme Überraschung an, fragten sich diverse Zuschauer. Aber ein langjähriger Kenner der Szene bemerkte gelassen, dass da kein Grund bestehe, unruhig zu werden. «Die zwei Tore sind schnell aufgeholt!» meinte er dazu.

Und er sollte recht behalten. Kaum waren zwei Minuten vergangen, war das Spielgeschehen nach einem Tor von Rüegg und einem herrlichen Solo von Basil Widmer, der seinen Pfostenknaller gleich selbst übernahm und ins Netz spedierte, wieder ausgeglichen. Noch hatte RambaZamba Pfeile im Köcher und konnte noch zweimal zum 6:5 und 7:6 in Führung gehen. Lange brauchte Gossau diesmal aber nicht für die Antwort und glich umgehend wieder aus. Kurz nach Hälfte der zweiten Halbzeit war es dann Frauchiger, der mit einem Doppelschlag seine Farben in die richtige Richtung steuerte. Merenschwand sah sich genötigt das Timeout zu beziehen, das aber keine Wirkung zeigte. Drei Minuten vor dem Ende doppelte Luchsinger nach und alle Experten waren sich einig, dass der Dreitorevorsprung bestimmt reichen würde. Das 10:8 zwei Minuten vor Schluss wurde zur Kenntnis genommen, sorgte aber kaum für Aufregung. Und trotz allem, es wurde noch einmal heiss. 37 Sekunden vor der Sirene klingelte es bei Diener und der Anschlusstreffer war Tatsache. Sollte der Sieg nun doch noch in letzter Sekunde hergegeben werden? Glücklicherweise nur beinahe. Ein Aargauer Geschoss streifte in letzte Sekunde die Lattenoberkante bevor die Schlusssirene den Sieg festhielt. Zwei Punkte waren im Trockenen und damit das Heimrecht in den Playoffs gesichert.

Das zweite - bedeutungslose - Spiel gegen Zuzwil-Wuppenau war dann ein «Trainingsmätschli» unter Wettkampfbedingungen. Und wie das bei solchen Spielen häufig zu beobachten ist, hatte die defensive Disziplin durchaus noch Luft nach oben. Gelungene Aktionen wechselten sich mit haarsträubenden - vielmals folgenlosen - Abspielfehler ab. Ein solcher erlaubte es den St. Gallern 1:0 in Führung zu gehen was aber umgehend durch d'Hooghe korrigiert wurde. Linus Widmer erhöhte kurz darauf auf 2:1, aber noch vor der  Pause gelang Zuzwil-Wuppenau das 2:2.

Das Pausenresultat entsprach nicht den Vorstellungen der Gossauer, war aber auch kein Grund zur Panik. Da war man sich auf der Tribüne einig. Das Experimentieren ging in der zweiten Halbzeit munter weiter und es waren noch keine fünf Minuten gepielt, da stand es auch schon 5:2 für die Favoriten. Jeder Block war je einmal erfolgreich und dann gab es Grund zum Schmunzeln. Wieder versuchten die Zürcher Oberländer etwas im 4:3 und da spickte der Ball plötzlich in einem Zweikampf nach hinten ins Tor. Der Statistiker konnte beim besten Willen keinen Torschützen bei ZuWu ausmachen und das 5:3 muss als Eigentor bewertet werden. Den Namen des Schützen wollen wir hier diskret verschweigen... ZuWu gelang sogar noch der 5:4 Anschlusstreffer, aber damit hatten sie ihr Pulver verschossen. Gossau kam zu einem Powerplay und mit einem atemberaubend schnellen «Tiki-taka»,  Keller - tik - d'Hooghe -tak - Linus Widmer Toooor, fiel das 6:4. ZuWu hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und Rüegg markierte mit dem 7:4 den letzten Treffer der «Regular Season».

Nach dem letzten Vierer in der Meisterschaft blicken die Gossauer gespannt Richtung Westen, wenn ihr Playoff-Viertelfinal-Gegner ausgepielt wird. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird das Wiler Ersigen II sein. Ja, genau! Dorthin hat es ja die übriggebliebenen Berner Hurricanes verschlagen. Wir würden uns sehr freuen, auf die Luginbühls, Zurflüh, Uhlin und Konsorten zu treffen! Zunächst aber gilt die volle Konzentration auf den Ligacupfinal gegen Nuglar United. Bereits am nächsten Samstag ist es soweit!

Matchtelegramm
R.Z. Merenschwand – UHCevi Gossau 9:10 (5:3, 4:7)
Dreifachhalle Mettlen, Pfäffikon ZH. – 50 Zuschauer. – SR R. Senn.
Tore: 5. Keller (L. Widmer) 0:1, 10. Merenschwand 1:1, 10. Merenschwand 2:1, 12. Merenschwand 3:1, 13. Luchsinger (L. Widmer) 3:2, 14. Merenschwand 4:2, 18. Merenschwand 5:2, 20. d'Hooghe (Keller) 5:3;
21. Rüegg (Baumgartner) 5:4, 22. B. Widmer 5:5, 25. Merenschwand 6:5, 25. B. Widmer 6:6, 26. Merenschwand 7:6, 28. d'Hooghe (Keller) 7:7, 32. Frauchiger (L. Widmer) 7:8, 34. Frauchiger (d'Hooghe) 7:9, 36. Luchsinger (B. Widmer) 7:10, 38. Merenschwand 8:10, 40. Merenschwand 9:10.
Strafen: keine Strafen.
UHCevi Gossau: K. Diener; d'Hooghe, Keller, L. Widmer; Rüegg, B. Widmer, Baumgartner; Frauchiger, Luchsinger, Frank.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Bieri (überzählig), Hürlimann, Bücheler, Ehrensperger, D. & L. Baltisberger, Leimbacher, Brühwiler. 35. Timeout Merenschwand
 
UHC Zuzwil-Wuppenau – UHCevi Gossau 4:7 (2:2, 2:5) 
Dreifachhalle Mettlen, Pfäffikon ZH. – 50 Zuschauer. – SR R. Senn.
Tore: 3. ZuWu 1:0, 4. d'Hooghe (Keller) 1:1, 8. L. Widmer (d'Hooghe) 1:2, 16. ZuWu 2:2;
23. d'Hooghe (Keller) 2:3, 24. Rüegg (B. Widmer) 2:4, 25. Luchsinger (Frauchiger) 2:5, 26. ZuWu 3:5, 30. ZuWu 4:5, 33. L. Widmer (d'Hooghe) 6:4 (PP), 39. Rüegg (B. Widmer) 7:4.
Strafen: ZuWu 1-mal 2 Minuten, UHCevi Gossau keine Strafen.
UHCevi Gossau: Bieri; d'Hooghe, Keller, L. Widmer; Rüegg, B. Widmer, Baumgartner; Frauchiger, Luchsinger, Frank.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne K. Diener (überzählig), Hürlimann, Bücheler, Ehrensperger, D. & L. Baltisberger, Leimbacher, Brühwiler.