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Keine Probleme im Haifischbecken

Ligacup
Keine Angst vor Weissen Haien

Die weissen Haie aus Sulgen waren in der Folge nie in der Lage, den Favoriten auch nur annähernd zu ärgern, zu überlegen agierten diese

UHC White Sharks Sulgen, ein Name der in der Kleinfeldszene einen Glanz ausstrahlt, haben doch die Sulger anfangs dieses Jahrtausend zweimal den Ligacup gewonnen und standen 2004 zum letzten Mal noch im Cupfinal. Und es waren darauf immer die Duelle zwischen Sulgen und Gossau, die sich um die Vorherrschaft im Osten balgten. Ein Sieg gegen Sulgen war dazumal so etwas wie eine Vorentscheidung in der Qualifikationsgruppe!
Auch wenn die Thurgauer aktuell in der zweiten Liga ihre Meisterschaftsspiele austragen, gab es für die Zürcher keinen Grund überhehblich an die Aufgabe heranzugehen. Sie hatten sich einen Gameplan zurechtgelegt, in dem man gleich von Anfang an mit zwei Blöcken einen hohen Rythmus gehen wollte, um damit die weissen Haie, die sich in der zweiten Liga an ein gemächlicheres Tempo gewohnt waren zu überraschen. Und der Gameplan ging perfekt auf! Bereits in der dritten Minute klingelete es gleich dreimal im Tor der Haie, die den Gossauern viel zu viel Platz liessen und beinahe bei den Toren von Luchsinger, Bücheler und Baumgartner Spalier standen. Kurz darauf fischte Burch einen Ball mit dem Stock aus der hohen Torecke und den fälligen Penalty versenkte Bücheler routiniert und eiskalt. Das erste Powerplay für Gossau fand deshalb nicht statt, aber es liess nicht lange auf sich warten. Eine weitere Strafe gegen Meier nützte Keller dreissig Sekunden später ebenso routiniert aus und erzielte das 5:0. Noch war nicht einmal die Hälfte des ersten Drittels vorbei und im Fan-Sektor der Zürcher wurde bereits Mitleid mit den Sulgern geäussert! Offenbar hörten das auch die Aktiven auf dem Platz und man schaltete (unbewusst wohl) einen Gang zurück. Prompt kamen die Sulger zum ersten Tor. Dabei blieb es aber bis zum Tee.

Im zweiten Drittel ging es im gleichen Sparmode weiter bis der Favorit durch das 2:5 aufgerüttelt wurde. Schliesslich wollte man nicht noch fahrlässig ins Zittern kommen. Zwei starke Minuten wurden dazwischen geschaltet und Keller, Baumgartner und Vollenweider erhöhten auf 2:8. Als dann Sulgen seine zahlreichen Anhänger mit dem 3:8 erfreute, antwortete Keller nur eine Minute später mit dem 3:9. Dann nahm Leimbacher einen Zweiminüter und gabe den Sulgern Gelegenheit, sich im Powerplay zu üben. Von diesem sah man allerdings nicht sehr viel, denn die Gossauer wählten für diese Situation eine spezielle Taktik. So kam es, dass der Ballbesitz während gefühlten 80% auf Zürcher Seite war und Sulgen gar nie dazu kam, etwas zu kreiieren. Amüsiert stellten altgediente Kenner der Szene fest, dass genau diese Taktik vor Jahren die Weissen Haie als eine der ersten Mannschaften schon angewandt hatten... Überflüssig zu sagen, dass die Gossauer die Strafe schadlos überstanden und eher sie es waren, die die besseren Torchancen erarbeiteten. Kurz vor Ende des zweiten Drittels waren wieder die Zürcher mit Powerplay dran. Linus Widmer gewann das Bully und versenkte die Kugel mit einem platzierten Schuss. Bodmer hatte noch nicht einmal richtig auf der Strafbank Platz genommen. Drei Sekunden dauerte das beispielhaft effiziente Powerplay... d'Hooghe gab dann acht Sekunden vor Ende des zweiten Drittel noch  einen drauf und erhöhte zum 11:3.

Im letzten Drittel plätscherte das Spiel noch dahin. Die Sulger versuchten mit zahlreichen Stockschlägen mangelnde Technik zu kompensieren, was zu zahlreichen Unterbrüchen führte. Vielleicht hätte der im Übrigen korrekt pfeifende Schiedsrichter Hauri den einen oder anderen Zweiminüter verhängen sollen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Auch mit der Interpretation der Vorteilregel hatte er nicht immer ein glückliches Händchen. Aber was soll's, matchentscheidend war das überhaupt nicht. Gossau traf noch dreimal (Linus Widmer, Vollenweider und Herrmann) und Sulgen zweimal zum Schlussresultat von - auch in dieser Höhe korrekt - 14:5.

Der UHcevi Gossau ist eine Runde weiter und zwar in den Viertelfinals. Dort warten nur noch starke Gegner aus der ersten Liga. Fünf mögliche Widersacher aus der Westgruppe (Mümliswil, Kappelen, Blumenstein, Nuglar, Canes) und zwei aus der Ostgruppe (Lengnau und Muotathal). Wie auch immer die Auslosung aussehen wird, ein Knaller wird es allemal. Wir freuen uns darauf.
 

Matchtelegramm
UHC White Sharks Sulgen – UHCevi Gossau 5:14 (1:5, 2:6, 2:3)
Auholzsaal, Sulgen. – 120 Zuschauer. – SR M. Hauri.
Tore: 03:15 Luchsinger (Baumgartner) 0:1 , 03:35 Bücheler (L.Widmer) 0:2 , 03:56 Baumgartner (d'Hooghe) 0:3 , 06:44 Bücheler (Penalty) 0:4 , 08:08 Keller (Bücheler) 0:5 PP, 14:22 Tanner 1:5 ;
24:12 Bodmer 2:5 , 24:55 Keller (Walther) 2:6 , 26:21 Baumgartner (d'Hooghe) 2:7 , 26:48 Vollenweider (Keller) 2:8, 32:02 Bodmer (Jost) 3:8 , 33:55 Keller (Walther) 3:9 , 38:59 L.Widmer 3:10 (PP), 39:52 d'Hooghe (Baumgartner) 3:11;
42:22 Bücheler (L.Widmer) 3:12, 43:44 Vollenweider (Walther) 3:13 , 46:58 Burch (Schenk) 4:13 , 49:08 Herrmann (Bücheler) 4:14 , 55:05 Tanner (Schlutt) 5:14 .
Strafen: Sulgen 3-mal 2 Minuten, UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten.
Sulgen: Huber, Knaus; Bodmer, Fankhauser, Jost; Tanner, Schlutt, Meier; Schenk, Soller, Burch; Ammann, Weibel, Röthlisberger.
UHCevi Gossau:Bieri (ab 41. Diener); Bücheler, L.Widmer, Herrmann (21. - 38. Leimbacher); Luchsinger, d'Hooghe, Baumgartner; Vollenweider, Walther, Keller.
Bemerkungen: Gossau ohne B.Widmer (verletzt), Troxler (Ferien)