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Keine Sensationsmeldung aus den Bündner Bergen

Playoff

Die Gossauer hatten sich so viel vorgenommen. Nach den erfolgreichen Viertelfinalspielen gegen Mümliswil, in welchem nach Meinung der Experten, nicht zuletzt das breitere Kader ausschlaggebend war, waren die Rekordmeister guten Mutes, dass sie gerade dank der Kaderbreite dem Topfavoriten, der in dieser Beziehung auch ganz gut aufgestellt ist, Paroli bieten würden. Mit der Verletzung von Matthias Baumgartner - er gehörte noch in den Viertelfinals zu den prägenden Figuren - erlitten aber die Hoffnungen bereits einen ersten Dämpfer. Dass sich dann noch Vollenweider im Laufe des ersten Drittels verletzt abmelden musste, sorgte auf der Gossauer Bank auch nicht gerade für Stimmung.

Auf der anderen Seite waren die vor Selbstbewusstsein strotzenden Bündner, die sich vollzählig den Zuschauern präsentierten und von allem Anfang an zeigen wollten, wer Chef auf dem Platz ist. Unter der Regie des bärenstarken techechischen Ex-Internationalen Vojtech Regi - am Ende fünf Tore und zwei Assists - gelang ein Start nach Mass. Dank einer unglaublichen Effizienz hiess es nach gut vier Minuten bereits 3:0 für die Einheimischen. Als dann der Ex-Cazner Wyler den ersten Treffer für die Aussenseiter erzielte, keimte kurz Hoffnung auf. Aber die Bündner liessen sich dadurch nicht beeindrucken und schraubten das Score bis zur ersten Drittelspause auf 5:1.

Vorentscheidend würde man meinen, wäre da nicht im Viertelfinal gegen Nuglar der 8:0 Vorsprung gewesen, den die Bündner verspielt hatten und was Nuglar kann, hat doch Gossau auch drauf...

Nun es kam anders. Auch Cazis hat jene Lektion gelernt und wollte sich nicht mehr in Schwierigkeiten bringen. Drei weitere Tore zum 8:1 und dann hatte Gossaus Torhüter Heusser - an ihm alleine lag es bestimmt nicht - genug und liess sich durch Bieri ersetzen. Nach Leimbachers Treffer, dem zweiten für Gossau, war erneut Cazis mit zwei Toren dran, bevor dann Keller im Powerplay mit einem wunderbaren Lupfer vom eigenen Tor aus über das ganze Spielfeld ins leere Tor - Cazis versuchte mit personellem Gleichstand auf dem Feld die Strafe zu überstehen - traf. Kurz vor der zweiten Pause war Regi für Cazis im Powerplay erfolgreich. Der Spielstand von 11:3 liess kaum mehr Fragen offen und nur das viel zitierte Wunder hätte noch weiterhelfen können.

Im letzten Drittel ging Gossau mit 4:3 all-in und spielte mit zwei Viererblöcken praktisch durch. Aber Wunder sind halt doch eher selten und so kam es wie es kommen musste. Es gab zwar noch den einen oder anderen, zum Teil sehr schön herauskombinierten Treffer, andrerseits mussten aber auch Empty-Netter kassiert werden, sodass sich am Ende der Torabstand im  letzten Drittel nur unwesentlich veränderte.

Nun, die erste Schlacht ist geschlagen. Noch ist Gossau aber nicht ausgeschieden und das Heimspiel vom nächsten Samstag beginnt bekanntlich wieder bei 0:0. Wenn es Gossau gelingt, die Fehlerquote zu reduzieren und die Effizienz zu steigern, kann das vielzitierte Momentum plötzlich auf die gewünschte Seite kippen und es wird wieder spannend. Falsch wäre jedoch die Annahme, dass Cazis die Partie am nächsten Samstag auf die leichte Schulter nehmen würde und nur mit halber Kraft aufkreuzen würde. Die Bündner sind auch am Samstag die Favoriten, aber Gossau hat noch nicht fertig! 
 

Matchtelegramm
Blau-Gelb Cazis – UHCevi Gossau 18:9 (5:1, 6:2, 7:6)
Schule Surmir, Flims Dorf. – 70 Zuschauer. – SR Roland Kaiser.
Tore: 02:21 Regi (Werthan) 1:0, 03:43 Regi 2:0, 04:15, Maurer (Mathis) 3:0, 05:04 Wyler (Keller) 3:1, 08:52 Mathis (Bebi) 4:1, 13:40 Capaul (Capatt) 5:1;
22:16 Regi (Kläger) 6:1, 23:58 Hartmann (Regi) 7:1, 27:55 Capatt (Capaul) 8:1, 29:47 Leimbacher (Aellig) 8:2, 34:43 Regi 9:2, 37:08 Kläger (Fausch) 10:2, 38:48 Keller 10:3 (PP), 39:48 Regi (Kläger) 11:3 (PP);
41:59 Kläger (Regi) 12:3, 42:34 Maurer (Bebi) 13:3, 44:00 Wyler (Keller) 13:4, 44:24 Hürlimann (Brühwiler) 13:5, 50:15 Hürlimann 13:6, 50:50 Nold (Capatt) 14:6, 51:28 Kläger 15:6, 51:37 Brühwiler (Hürlimann) 15:7, 52:45 Keller (d'Hooghe) 15:8 (PP), 53:16 Ilmer (Capaul) 16:8, 53:41 L. Widmer (Keller) 16:9, 55:39 Hartmann 17:9, Maurer 18:9.
Strafen: Cazis 2-mal 2 Minuten (Mathis, Kläger), UHCevi Gossau 2-mal 2 Minuten (Leimbacher, Hürlimann).
Cazis: Hitz, Koch; Maurer, Bebi, Mathis; Fausch, Capatt, Capaul; Hartmann, Regi, Werthan; Kläger, Ilmer, Nold, Eggenberger, Bundi.
UHCevi Gossau: Heusser, Bieri; d'Hooghe, Keller, Wyler; Aellig, Brühwiler, Hürlimann; Vollenweider, Leimbacher, Rüegg; Brülhart, Walther, L. Widmer.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Baumgartner (verletzt) und B. Widmer (überzählig); 53:41 Timeout Cazis; 57. Bieri hält Penalty von Regi, Bestplayer: Vojtech Regi (Cazis), Matthias Keller (Gossau).