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Klarer Auswärtssieg in Kappelen!

Playoff

Der UHC Kappelen war das Überraschungsteam der Playoff-Viertelfinal Spiele. Kei-nen Geringeren als den vermeintlichen Branchen Primus, den SVL White Horse Lengnau hatten sie ohne Wenn und Aber in drei Spielen aus dem Wettbewerb ge-worfen. Haben die Experten noch im Vorfeld der Playoff-Viertelfinalspiele davon ge-sprochen, dass sich alle Vertreter der Ostgruppe durchsetzten und in den Halbfinals unter sich sein würden, war das mehr als nur ein kräftiges Lebenszeichen aus der Westgruppe. Der UHCevi Gossau andrerseits hatte in der regular Season seine liebe Mühe mit eben diesen Lengnauern und verlor zweimal. Der nötige Respekt vor dem UHC Kappelen war zweifellos da und man bereitete sich seriös auf den Fight vor.

Gegen 200 gutgelaunte und durstige Zuschauer erwarteten in Kappelen den span-nenden Kampf. Die Gossauer bemühten sich sofort um den Ballbesitz und wurden aber immer wieder von den Kappelern gestört. Die Zürcher schienen das Spiel gera-de in den Griff bekommen zu haben, als plötzlich der Ball im Netz von Meier zappel-te. Zesiger hatte mit einem präzisen Schuss oben rechts getroffen. Keiner ahnte in der Halle, dass das schon die einzige und letzte Führung der Einheimischen sein sollte. Kurze Zeit später war es dann Baumgartner, der mit einem ebenso präzisen Flachschuss Brunner unten rechts erwischte und für den Ausgleich besorgt war. Kei-ne zwei Minuten später lenkte Luchsinger das Spiel mit dem 2:1 in die richtigen Bah-nen. Doch kaum war der Jubel bei den Zürchern verstummt, musste Schiri Staudt auf Penalty gegen Gossau entscheiden, als es vor Meier ziemlich hoch zu und her ging. Dieser aber entschärfte den Penalty gekonnt und das anschliessende Powerplay der Seeländer konnte beginnen. Jetzt zeigten sich die Qualitäten der Gossauer im Boxplay. Mit geschicktem Ballhalten liess man die Zeit vergehen und verlor man den Ball, stand die Box auch richtig. Die Taktik schien aufzugehen bis 1 Sekunde vor Ab-lauf der Strafe den Bernern dennoch der Ausgleich gelang. Ein kurzes Strohfeuer nur, denn innerhalb der nächsten 75 Sekunden erhöhten die Zürcher mit drei schö-nen Treffern auf 2:5. Sehenswert das 2:3: Torhüter Meier hatte den Ball gekrallt und spielte einen präzisen Pass übers ganze Feld zu Linus Widmer, der einsandte. Ebenso sehenswert das 2:4 durch Leimbacher, der aus halbrechter Position einen Schuss abfeuerte, der nie und nimmer aufs Gehäuse von Brunner kommen konnte, in der Deckung der Kappeler abprallte und auf wundersame Weise wieder Leimba-cher vor die Schaufel kullerte. Dieser haute noch einmal drauf und schon hatte Brun-ner das Nachsehen. In der Folge ereignete sich nichts Zählbares mehr bis zwei Mi-nuten vor Ende des 1. Drittels als die Zürcher Oberländern ein Powerplay zugespro-chen erhielten. Ein Viertorevorsprung hätte so etwas wie eine Vorentscheidung sein können und bei den Powerplayqualitäten des Schweizermeisters sollte das kein Problem sein. Doch die Experten lagen wieder einmal falsch. Das Powerplay wurde nicht ausgenützt und so ging es mit einem beruhigenden aber nicht vorentscheiden-den Dreitorevorsprung in die Pause.

Das nicht ausgenützte Powerplay liess unschöne Erinnerungen an die jüngste Ver-gangenheit aufkommen. Hatte man da nicht schon das eine und das andere Mal ei-nen schönen Dreitorevorsprung verspielt? Kaum hatte das Spiel wieder begonnen, da kassierten die Zürcher erneut einen Penalty. Und wiederum zeigte sich der an diesem Abend starke Meier seiner Aufgabe gewachsen und entschärfte auch den zweiten Penalty. Die anschliessende Strafe nützten die Kappeler nach einer Minute aus und die grosse Aufholjagd konnte beginnen. James Bücheler stellte zwar kurz darauf den Dreitorevorsprung wieder her aber nun kamen die schwachen drei Minu-ten der Oberländer: Zunächst erzielten die Seeländer den Anschlusstreffer, dann setzte Ambühl seinen Penalty an den Pfosten und dann erzielten die Seeländer mit zwei weiteren Treffern, den einen gar in Unterzahl, den frenetisch bejubelten Aus-gleich. Jetzt war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Doch die drei schwachen Minu-ten der Zürcher waren vorbei. Sie behielten kühlen Kopf und zwangen die Kappeler zu Fehlern. Einen solchen nützte dann Linus Widmer eiskalt aus. Er eroberte die Ku-gel spielte ein feines Pässchen zu James Bücheler, der den Ball aus dem Handge-lenk heraus über die Linie zwickte und Brunner keine Chance liess. Die Führung war wieder in Zürcher Hand. Gossau kontrollierte das Spiel, liess den Ball laufen und kam noch zu gefährlichen Abschlüssen, es blieb jedoch bis zur zweiten Sirene bei der 1-Tore Führung.

Der Vorsprung war knapp und man war gespannt, was sich die Seeländer für das letzte Drittel einfallen liessen. Die Gossauer spielten ihr Spiel weiter, immer darauf bedacht, keine überhasteten Abschlüsse zu tätigen. Als dann Keller nach zwei Minu-ten auf 6:8 erhöhte kehrte definitiv Sicherheit ins Spiel des Schweizermeisters zu-rück. Kappelen rannte zwar an aber Gossau hielt dicht, liess den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und kam immer wieder zu ausgezeichneten Konterchancen. Eine solche nützte dann Bücheler zum 6:9 aus und spätestens jetzt waren die Nerven der Gossauer Zuschauer beruhigt. Kappelen versuchte kurz vor Schluss mit vier gegen drei das Unmögliche noch möglich zu machen. Das Rezept verfehlte aber gegen den Titelverteidiger seine Wirkung, im Gegenteil, Nicky Walther und erneut James Büche-ler, der folgerichtig zum Bestplayer gewählt wurde, erzielten Treffer 10 und 11, bevor 25 Sekunden vor Schluss die Kappeler noch zu ihrem letzten Treffer kamen.

Die Gossauer haben nun 1:0 vorgelegt und dürfen zuversichtlich ins Rückspiel vom nächsten Samstag in Uster gehen. Abgesehen von den drei schwachen Minuten ist das Team bereit. Vor allem was es im letzten Drittel gezeigt hatte, war ganz grosses Kino. Besonders erfreulich war, dass alle drei Blöcke ihren wesentlichen Beitrag zum Sieg leisteten und Torhüter Meier ein sicherer Rückhalt darstellte. Kappelen war das erwartet starke Team, aus dem Hügli und Reusser hervorstachen.

Am nächsten Samstag um 15:30 Uhr (eine halbe Stunde früher als ursprünglich pub-liziert) findet das Rückspiel statt. Der UHCevi Gossau freut sich auf zahlreich er-scheinende Fans und aufgepasst. Nach dem Spiel geht es gleich weiter mit dem Playoff-Halbfinal Rückspiel der Damen gegen Flamatt. Auch die Damen haben vor-gelegt und können die Finalqualifikation schaffen. Be there!

Matchtelegramm

UHC Kappelen – UHCevi Gossau 7:11 (2:5, 4:2, 1:4) 
MZH Kappelen. 200 Zuschauer. SR Staudt.
Tore: 3:04. Kappelen 1:0, 4:35 Baumgartner (Leimbacher) 1:1, 6:02 Luchsinger (B. Widmer) 1:2, 8:25 Kappelen 2:2 (PP), 8:33 L. Widmer (Meier) 2:3, 9:05 Leimbacher 2:4, 9:42 B. Widmer (Keller) 2:5;
21:20. Kappelen 3:5, 22:15 Bücheler (L. Widmer) 3:6, 23:02 Kappelen 4:6, 24:54 Kappelen 5:6 (BP!), 26:38 Kappelen 6:6, 32:34 Bücheler (L. Widmer) 6:7;
41:59. Keller 6:8, 48:10 Bücheler 6:9, 57:04 Walther (Leimbacher) 6:10, 58:03 Bücheler (L. Widmer) 6:11, 59:23 Kappelen 7:11.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Kappelen. 2mal 2 Minuten gegen UHCevi Gos-sau.
Kappelen: Brunner; Ritter, Hoffet, Breitenmoser, Stoss, Reusser, Zesiger, Lobsiger, Schlup, Hügli, Otti, Sollberger, Bürgi, Krähenbühl
Gossau: Meier; Künzler, Bücheler, L. Widmer; B. Widmer, Luchsinger, Keller; Leim-bacher, Baumgartner, Walther; Ambühl
Bemerkungen: Bohli bei Gossau nicht eingesetzt (überzählig), ohne Vollenweider (Ausland) und d’Hooghe (rekonvaleszent). Meier hält 2 Penalties (06:24 und 20:25), Ambühl hämmert Penalty an den Pfosten (24:02)