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Knapp an der Sensation vorbeigschrammt

Ligacup

Es waren 60 Minuten intensives und leidenschaftliches Unihockey, dass den zahlreich erschienen Zuschauern am Samstag beim Cup Halbfinal zwischen Gossau und Cazis geboten wurde. Manch einer rieb sich die Augen, als nach 40 Minuten 7:6 für Gossau stand.

Doch nun alles der Reihe nach. Bereits im Vorfeld hatten die sogenannten «Experten» im Forum einen weiteren Kantersieg von Cazis vorhergesagt. Den die Vorstellungen im Achtelfinale gegen Wiler Ersigen (20:10) und im Viertelfinale gegen Nuglar (23:6) waren eindrücklich gewesen. Die Gossauer jedoch hatten sich bereits während der laufenden Saison immer mehr gesteigert. Nach einem katastrophalen Start wurden sie dann auch von verschiedenen Experten bereits abgeschrieben. Doch totgeglaubte leben bekanntlich länger und dies bewiesen die Gossauer auf einen eindrückliche Art und Weise. Man hatte sich für diesen Cup Halbfinal viel vorgenommen und man freute sich nach einer langen und intensiven Vorbereitung nun auf diesen Klassiker gegen Cazis. Die Bündner, in den letzten beiden Jahren bestimmt die beste Kleinfeldmannschaft, gewannen sie doch jeweils das Double. An diesem Samstagnachmittag reisten dann auch alle Spieler mit, gegen ein eher schlankes Kader der Gossauer.

Die Startphase verlief dann alles andere als wunschgemäss. Bereits nach 10 Minuten lag man mit 0:4 zurück und manch einer erinnerte sich an den Playoff Halbfinal von letztem Jahr als man ebenfalls schnell zurücklag und diskussionslos mit 18:9 verlor. Doch heute sollte es anders kommen. Die Spieler glaubten an ihre Chance, es herrschte eine durchwegs positive Stimmung und jeder war gewillt alles aus sich herauszuholen. Bis zur Pause konnten Wyler und D’Hooghe auf 2:4 verkürzen und wahrten die Chance auf ein Weiterkommen.

Der Start ins Mitteldrittel missriet, Cazis erhöhte nur Sekunden nach Wiederanpfiff auf 5:2. Danach übernahmen die Gossauer das Spieldiktat und es waren alle drei Linien die jeweils ein Tor erzielen konnten um das Spiel auszugleichen. Dann war es «leider» einmal mehr Capatt der sich zu einer unschönen Aktion hinreissen liess, die dafür fällige Strafe verwandelten die Gossauer souverän und gingen zum ersten Mal in Führung. Als kurz vor der Pause nochmals Capatt auf der Strafbank platznehmen durfte war allen klar, das würde hier und heute ein ganz enges Spiel werden.

Die Gossauer konnten mit einem Powerplay ins letzte Drittel starten und dieses verwandelten sie erneut souverän zum 8:6. Nun war Cazis gefordert und Sie lieferten. Es war nun ein offener Schlagabtausch der aber mit leichten Vorteilen zu Gunsten der Cazner ausging. Den in der 45. Minute erzielte Dominioni das 9:9. Alles wieder offen, es war ein erneutes Powerplaytor von D’Hooghe das die Gossauer wieder in Führung brachte, doch nur kurze Zeit später glich Bebi das Spiel wieder aus. Doch dem war nicht genug, nun gingen die Cazner durch Ilmer wieder in Führung. Wyler glich diese Führung in der 53. Minute wieder aus. Es war alles angerichtet für eine heisse Schlussphase. Die Gossauer waren kurze Zeit nicht sortiert und es war Regi der die Cazner mit 12:11 in Führung brachte rund 4 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Die Gossauer versuchten nun alles, doch der Ball wollte einfach nicht mehr rein. Auch ohne Torhüter und mit einem zusätzlichen Feldspieler gelang den Gossauer den Ausgleichstreffer nicht mehr.

Cazis feierte einen hart umkämpften Sieg den wohl beide Teams verdient gehabt hätten. An dieser Stelle aber nochmals Gratulation an Cazis, das sich den Sieg absolut verdient hat. Die Gossauer ihrerseits können viel positives aus diesem Spiel mitnehmen. Sie haben viel Moral und Kampfgeist bewiesen, sie konnten über 60 Minuten mit einem starken Cazis mithalten. Sie haben nun die Gewissheit, dass in dieser Saison alles möglich ist und man wird nun versuchen, diesen Schwung mit in die Meisterschaft zu nehmen.

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – Blau-Gelb Cazis 11:12 (2:4, 5:2, 4:6)
Gew. Berufsschule Wydum, Wetzikon. – 302 Zuschauer. – SR Roland Kaiser.
Tore: 1. V. Regi (J. Hartmann) 0:1, 5. A. Capatt (T. Ilmer) 0:2, 7. C. Maurer (H. Mathis) 0:3, 11. R. Schneider (S. Dominioni) 0:4, 13. A. Wyler (M. Keller) 1:4, 19. Y. D'Hooghe (A. Wyler) 2:4;
21. S. Capaul (T. Ilmer) 2:5, 21. M. Keller 3:5, 23. T. Hürlimann (P. Heusser) 4:5, 25. D. Kläger (S. Dominioni) 4:6, 30. N. Walther (A. Vollenweider) 5:6, 31. A. Wyler (M. Keller) 6:6, 39. Y. D'Hooghe (M. Keller) 7:6 (PP);
42. Y. D'Hooghe (M. Keller) 8:6 (PP),  44. S. Dominioni (D. Kläger) 8:7, 45. T. Hürlimann (P. Heusser) 9:7, 45. V. Regi (T. Ilmer) 9:8, 45. S. Dominioni (J. Hartmann) 9:9, 48. Y. D'Hooghe (M. Keller) 10:9 (PP), 52. M. Bebi (H. Mathis) 10:10, 52. T. Ilmer 10:11, 53. A. Wyler (S. Brühwiler) 11:11, 56. V. Regi (T. Ilmer) 11:12.
Strafen: UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten (N. Walther), Blau-Gelb Cazis 1-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Heusser; d'Hooghe, Keller, Wyler; Aellig, Hürlimann, Brühweiler; Vollenweider, Ehrensperger, Walther; Brülhart, Rüegg.
Blau-Gelb Cazis: Koch, Hitz; Schneider, Capatt, Capaul; Maurer, Bebi, Dominioni; Hartmann, Ilmer, Regi; Kläger, Mathis, Nold; Werthan, Lutz, Bundi.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne K. Diener (überzählig) und Herrmann. Bestplayer: Yves d'Hooghe (UHCevi Gossau), Vojtech Regi (Cazis)