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Knapper Sieg gegen Kappelen

Ligacup

Im Vorfeld der Cup-Viertelfinals waren sich die Experten einig, dass die Gossauer alles andere als einen einfachen Gegener zugelost erhalten hätten. Mit dem UHC Kappelen wartete ein äusserst unangenehmer Gegner auf die Zürcher Oberländer, der zudem in heimischer Umgebung alles unternehmen würde, um die CupÜberraschung
zu schaffen. Hätte man bei den anstehenden Viertelfinalpartien das «Überraschungspotential» quantifiziert, wäre dieses bei der Viertelfinalpartie im Berner Seeland zweifellos am Höchsten gewesen. Damit waren die Voraussetzungen für ein spannendes Spiel gegeben.

Kaum hatte das Spiel begonnen, sah man sofort, dass beide Teams ihre Hausaufgaben gut gelöst hatten, defensiv kompakt standen und so brauchte es schon eine Strafe, um das erste Tor nach gut der Hälfte der ersten Halbzeit zu markieren. Captain James Bücheler höchstpersönlich eröffnete das Skore für Gossau. Fünf Minuten später aber nach einem Doppelschlag, der erste ebenfalls im Powerplay, führte plötzlich Kappelen mit einer Länge Vorsprung. Die Freude der Einheimischen dauerte jedoch nicht lange, denn mit drei Toren noch vor der ersten Pause verabschiedeten sich die Zürcher Oberländer in dieselbige mit einem soliden Zweitore-Vorsprung.

Wer nun glaubte, dass Momentum wäre auf die Seite der Zürcher gekippt, sah sich getäuscht. Zwar gelang beiden Teams nach der Pause wieder lange kein Tor, aber es waren die Seeländer, welche den Torreigen im zweiten Drittel eröffneten. Mit zwei Volltreffern kurz hintereinander zur Spielhälfte schafften sie den Ausgleich und das Spiel konnte von Neuem beginnen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels gelang es den Gästen doch noch den ausgezeichneten Brunner zu bezwingen und erneut in Führung zu gehen. Nur wenige Sekunden später aber kassierte man postwendend den Ausgleich, als man mit dem «Zäck-Bumm-und-dine-isch-er», versuchte, den Zweitorevorsprung wieder herzustellen. Der Schuss ging für einmal nach hinten los… Kurz darauf wurde der Kappeler Torschütze von eben in die Kühlbox geschickt. Luchsinger sorgte dafür, dass im anschliessenden Powerplay seine Mannschaft mit einem knappen Vorsprung zum zweiten Pausentee gehen konnte.

Mit einem Tor Vorsprung nahm der UHCevi Gossau das letzte Drittel in Angriff. Die Gossauer suchten nun vehement die Entscheidung. Mit einem Doppelschlag gingen sie dann auch erstmals mit drei Toren in Führung, was die Kappeler aber nicht einfach so hinnehmen wollten und nochmals um eine Länge verkürzten. Das Spiel blieb ausgeglichen mit leichten Vorteilen für den Gast. 10 Minuten vor dem Ende erzielten die Gossauer innerhalb drei Minuten drei Treffer und stellten das Skore auf 11:6. Die Vorentscheidung schien gefallen. Fünf Tore Vorsprung und das sechs Minuten vor Ende. Was kann da noch passieren? Kappelen reagierte darauf, indem sie Torhüter
Brunner durch einen vierten Feldspieler ersetzten. Und die Massnahme zeigte Erfolg. Studierten die Zürcher Oberländer bereits, auf welchen Gegner sie im Halbfinal treffen könnten? Nun, Kappelen erzielte zwei Tore kam auf 11:8 heran, und suchte vehement das nächste Tor. Doch zwei Minuten vor Ende der Partie verhängte der untadelige Schiri zwei Zweiminuten-Strafe gegen Kappelen, eine für Stockschlag und eine für Reklamieren. Erneut dachte man sich, dass jetzt der Mist endgültig geführt sei. Aber da hatten auch die Zürcher die Rechnung ohne die Kappeler gemacht. Diese kämpften zu Dritt (ohne Torhüter) und versuchten das Unmögliche möglich zu machen.
Und es gelang ihnen tatsächlich ein Shorthander zum 9:11 und es kam für die Gossauer noch dicker: 20 Sekunden vor Schluss gelang den tapfer kämpfenden Seeländern ein weiterer Shorthander. Begann jetzt doch noch das Gossauer Nervenflattern? Die Gossauer Powerplay Formation riss sich noch einmal gehörig zusammen. Linus Widmer gewann das wichtige Anspiel nach dem Anschlusstreffer, Keller übernahm die Kugel und verteidigte diese in der gegnerischen Spielfeldecke bis zum erlösenden Sirenenton.

Kappelen war der erwartete zähe Gegner, für den «Aufgeben» ein Fremdwort ist. Sie haben sich ausgezeichnet auf ihren Gegner vorbereitet und liessen sich nicht überraschen. Doch letztlich reichte es trotzdem nicht. Zum siebten Mal hintereinander steht nun der UHCevi Gossau im Ligacup-Halbfinal. Dort wartet ein Gegner aus dem Trio Ticino Unihockey, Sursee und (höchstwahrscheinlich) ULA, alles Gegner, denen man in diesem Jahr schon in der Gruppenphase der Meisterschaft begegnet ist. Gespannt warten wir auf die Auslosung und hoffen, dass es ein Heimspiel sein wird. Die treuen Fans hätten das verdient.

Matchtelegramm

UHC Kappelen - UHCevi Gossau 10:11(2:4,3:2,5:5)
MZH Kappelen, Kappelen / Zuschauer 120 / SR: Frauenknecht

Tore: 11. Bücheler (Keller) 0:1 (PP), 16. Kappelen 1:1 (BP), 16. Kappelen 2:1, 17. L. Widmer (Baumgartner) 2:2, 18. Luchsinger (Ruchti) 2:3 (PP), 19. B. Widmer (Luchsinger) 2:4;
29. Kappelen 3:4, 30. Kappelen 4:4, 38. Leimbacher 4:5, 38. Kappelen 5:5, 40. Luchsinger (Leimbacher) 5:6 (PP);
42. Leimbacher (Ruchti) 5:7, 42. L. Widmer (Bücheler) 5:8, 43. Kappelen 6:8, 51. Keller 6:9, 54. Ruchti (Leimbacher) 6:10, 54. L. Widmer 6:11, 55. Kappelen 7:11, 58. Kappelen 8:11, 59. Kappelen 9:11 (PP Gossau !) 60. Kappelen 10:11 (PP Gossau!)
Strafen: UHC Kappelen 7 mal 2 Minuten, UHCevi Gossau 3 mal 2 Minuten
Gossau: Heusser; Bücheler, L. Widmer, Baumgartner; Luchsinger, B. Widmer, Keller; Ruchti, Leimbacher, d’Hooghe; Meier, Künzler, Vollenweider, Ambühl.
Bemerkungen: Meier bei Gossau nicht eingesetzt, Künzler und Vollenweider abwesend. Ambühl für Wälti als Coach.