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Missglückter Start ins neue Jahr

Meisterschaft

Das erste Spiel am frühen Morgen gegen den Tabellenletzten Eschenbach schien auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit zu sein. Aber die Eschenbacher zeig-ten nach Startschwierigkeiten zu Beginn der Saison aufsteigende Tendenz, die sich allerdings erst gegen Ende Jahr auch in Punkten äusserte. Es wäre also ein grober Fehler gewesen, hätte man die St. Galler unterschätzt.

Aber der amtierende Schweizermeister ist routiniert genug und liess sich nicht von der Tabellenlage Eschenbachs blenden. Schon im ersten Einsatz markierte Luchsinger das 1:0 und lenkte alles in die richtigen Bahnen. Es ging aber nicht im gleichen Stil weiter und der Tabellenletzte leistete lange erfolgreich Widerstand, ohne dabei aber selbst Zählbares zu erreichen. Kurz vor Mitte der ersten Halbzeit zündeten aber die Zürcher Oberländer den Turbo und innerhalb vier Minuten stand es plötzlich 5:0. Das Spiel schien bereits gelaufen zu sein. Das erste Tor der St. Galler konterte Gos-sau umgehend mit dem 6:1 durch den an diesem frühen Morgen ausserordentlich treffsicheren Luchsinger.

Nach dem Pausentee mussten die Zuschauer nicht lange auf das nächste Tor war-ten, das Luchsinger zum 7:1 markierte. Kurz darauf nahmen die Gossauer eine Stra-fe. Nachdem sie schon in der ersten Halbzeit ein Powerplay der St. Galler unbe-schadet überstanden hatten, ging es diesmal schief und Eschenbach schloss das Powerplay erfolgreich ab, was der gekränkte Schweizermeister umgehend mit dem 8:2 beantwortete. Das Spiel war längstens entschieden, hüben wie drüben fielen noch je zwei Tore bevor dann Luchsinger seine ausgezeichnete Leistung mit seinem persönlichen vierten Tor im Powerplay zum 11:4 Schlussresultat krönte.

Der klare 11:4 Sieg sollte Selbstvertrauen für die nächsten Spiele geben. Allerdings wäre alles andere als ein klarer Sieg gegen den Tabellenletzten eine Enttäuschung gewesen. Eschenbach kann mehr als sie gegen Gossau gezeigt hatten, was sie auch in ihrem zweiten Spiel an diesem Morgen mit einem überraschenden Sieg ge-gen Playoffanwärter Cazis bewiesen haben. Ob sie auch weiteren Favoriten ein Bein stellen werden, wird sich zeigen. Jedenfalls die Gossauer hätten zumindest nichts dagegen…

 

Lengnau ist in der Gruppe I ganz klar das Team der Stunde. Souverän führen sie die Tabelle an und haben bereits in der Vorrunde dem UHCevi Gossau die erste Meis-terschaftsniederlage beigebracht. Und in diesem Spiel liessen sie dem Schweizer-meister beim 4:7 keine Chance. Gespannt war man, ob die Oberländer aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen hätten, um den Spiess wieder umdrehen zu können. Immerhin hatte man in der Vorrunde nach dem Halbzeitrückstand von 1:5 mit 3:2 immerhin die zweite Halbzeit gewinnen können, wofür man sich zwar nichts kaufen konnte, aber immerhin für kommende Taten darauf aufbauen konnte. Ein Sieg gegen Lengnau hätte das Selbstvertrauen im Hinblick auf den Ligacup Halbfinal gegen eben dieses Lengnau zweifellos gestärkt.

Aber es kam wieder einmal anders als geplant. Beide Mannschaften begannen de-fensiv solid und man sah sofort, dass jedes Tor, das fallen sollte ungleich schwer-wiegender sein würde, als gemeinhin im Kleinfeldunihockey üblich. Das erste Tor fiel dann auch erst nach knapp 8 Minuten, allerdings auf Lengnauer Seite. In der Folge gelang beiden Mannschaften nichts Zählbares bis dann Künzler den durchgebrochenen Lengnauer nur mit einem Foul von hinten stoppen konnte. Der verhängte Penalty konnte Bohli parieren, das anschliessende Boxplay überstanden die Gossauer nicht und das 0:2 war schon eine arge Hypothek. Hoffnung keimte auf, als kurz darauf Keller nach einer schönen Einzelleistung den Anschlusstreffer bewerkstelligen konnte. Aber anstelle des Ausgleichs wurde der Schweizermeister noch einmal kalt erwischt. So ging es mit 1:3 in die Pause. Nur die unverbesserlichsten Optimisten stellten fest, dass man in der Vorrunde gegen Lengnau gar mit 1:5 zum Pausentee geschickt wurde und dass da durchaus noch etwas drin liege.

Nach der Pause bemühten sich die Gossauer sehr, waren auch immer wieder nahe am Anschlusstreffer, aber dieser wollte nicht gelingen. Doch auch den Aargauern gelang lange nichts Zählbares. Erst fünf Minuten vor Ende wurde der Bann gebro-chen. Wieder waren es die Surbtaler die mit zwei Treffern innerhalb einer Minute al-les klar machten. Mit dem Mute der Verzweiflung versuchten die Zürcher noch das Unmögliche möglich zu machen und stürmten mit 4 Feldspielern gegen die Lengnauer Bastion. Den Anschlusstreffer zum 2:5 durch Walther quittierte der Vize-meister umgehend mit einem Empty-Netter zum 2:6 Schlussresultat.

Lengnau war an diesem Morgen die bessere Mannschaft. Das muss man neidlos anerkennen. Wenn Gossau im Ligacup Halbfinal den Spiess wieder umdrehen will, sind da noch einige Hausaufgaben zu lösen, schwierige Hausaufgabe zwar aber nicht unlösbare!

Die überraschenden Ergebnisse in der 6. Runde führten dazu, dass in der Tabelle Status quo herrscht. Es sind immer noch dieselben vier Mannschaften auf den Play-offplätzen. Auch der Rückstand von Gossau auf Lengnau blieb nach der sensationel-len 10:11 Niederlage der Surbtaler gegen Rapperswil konstant bei drei Punkten. Al-lerdings haben sich mit Muotathal und Rapperswil zwei Mannschaften im Rennen um die Playoffplätze zurückgemeldet. Es wird definitiv keine «leichten» Spiele mehr ge-ben, und jeder Punktverlust wird entscheidend sein. Betrachten wir das aber von der positiven Seite, denn wer das Stahlbad der Gruppe II erfolgreich übersteht, wird bes-tens vorbereitet in die Playoffs gegen die Gegner der Gruppe I steigen, auch wenn diese Canes, ULA, Mümliswil oder Kappelen heissen sollten.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – UHC Eschenbach 11:4 (6:1, 5:3) 
MZH Nuglar, 40 Zuschauer / SR: Hager
Tore: 1. Luchsinger (B . Widmer) 1:0, 9. B. Widmer (Walther) 2:0 11. Leimbacher (Baumgartner) 3:0, 12. B. Widmer (Keller) 4:0, 13. Leimbacher (Walther) 5:0, 17. Eschenbach 5:1, 18. Luchsinger (B. Widmer) 6:1;
21. Luchsinger (B. Widmer) 7:1, 24. Eschenbach 7:2 (PP), 25. Keller (Luchsinger) 8:2 (PP), 30. L. Widmer (Ambühl) 9:2, 33. Baumgartner (Walther) 10:2, 35. Eschen-bach 10:3, 37. Eschenbach 10:4, 40. Luchsinger 11:4 (PP).
Strafen: Gossau 1x2 Minuten, Eschenbach 2x2 Minuten
Gossau: Meier; Künzler, L. Widmer, Ambühl; Luchsinger, Keller, B. Widmer; Leim-bacher, Walther, Baumgartner
Bemerkungen: Gossau ohne Bücheler (Ligacup Halbfinal Damen I), d’Hooghe (re-konvaleszent), Vollenweider (Ausland), Bohli (überzählig)

UHCevi Gossau – SVL White Horse Lengnau 2:6 (1:3, 1:3) 
MZH Nuglar, 40 Zuschauer / SR: Hager
Tore: 8. Lengnau 0:1. 15. Lengnau 0:2 (BP), 16. Keller 1:2, 19. Lengnau 1:3;
35. Lengnau 1:4, 36. Lengnau 1:5, 39 Walther 2:5, 39. Lengnau 2:6.
Strafen: Gossau 1x2Minuten, Lengnau keine
Gossau: Bohli; Künzler, L. Widmer, Ambühl; Luchsinger, Keller, B. Widmer; Leimba-cher, Walther, Baumgartner
Bemerkungen: Gossau ohne Bücheler (Ligacup Halbfinal Damen I), d’Hooghe und Vollenweider (Ausland), d’Hooghe (rekonvaleszent) und Meier (überzählig)