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Mühsamer Saisonauftakt

Meisterschaft

Schon im letzten Jahr lernte man die Tessiner als kampfstarke Truppe kennen und verlor damals – als amtierender Doublegewinner - überraschend einen Punkt, was zu hämischen Kommentaren aus dem Westen führte. Die Gossauer hatten sich vorgenommen, es dieses Mal besser zu machen und starteten trotz des schweren Cupspiels, das ihnen vom Vorabend noch in den Knochen steckte konzentriert. Lange wollte ihnen aber nichts gelingen und so gingen die Tessiner kurz vor Hälfte des ersten Drittels in Führung. Davon liessen sich die Unsrigen nicht nervös machen, und fünf Minuten später zogen sie ihrerseits mit 2:1 in Führung. Die Herrlichkeit dauerte aber nicht lange und zum Pausentee lagen wieder die Tessiner mit einer Länge im Vorsprung.

Die Pausenansprache von Trainer Wälti verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Zürcher
Oberländer waren nun die spielbestimmende Mannschaft, kehrten erneut die Partieund als fünf Minuten vor Spielende beim Stande von 5:3 eine Zweiminutenstrafe gegen die Tessiner ausgesprochen wurde, dachte man schon, der Mist sei geführt. Aber mit einem Shorthander (!) schöpften die Ticinesi noch einmal Hoffnung, die aber Luchsinger mit dem 6:4 gleich wieder erstickte. Silvan Künzler und Yves d’Hooghe erhöhten noch auf 8:4, womit die «Schmach vom letzten Jahr getilgt war.

 

Mit dem SVL White Horse Lengnau traf man auf den Playoff-Halbfinalisten aus der letzten Saison. Obwohl man damals die Aargauer mit 11:9 und 8:3 nach Hause schickte, wusste man, dass hier ein unangenehmer Gegner warten würde, der nur zu gerne für die verlorenen Playoff-Halbfinalspiele Revanche nehmen wollte.

Und das Spiel begann wie das vorherige Spiel und begann wie das Ligacupspiel vom Vorabend: Die Gossauer gerieten in Rückstand. «Nein, nicht schon wieder», mag der eine oder andere gedacht haben, aber ob die Wende ein drittes Mal gelingen würde? Obwohl die Oberländer durchaus auch ihre Möglichkeiten besassen, im Abschluss aber einmal mehr sträflich sündigten, waren es die Lengnauer die ein Tor nach dem anderen schossen und bis kurz vor Schluss der ersten Halbzeit 5:0 vorne lagen. Luchsinger und Kellers Tore zum halbzeitlichen 2:5 liessen noch einmal Hoffnungen aufkeimen.

Aber die zweite Halbzeit enttäuschte alle mitgereisten Fans bitter. Das spätabendliche und schwere Ligacupspiel gegen Dübendorf zeigte nun seine volle Wirkung: Die Mannschaft wirkte lethargisch, stand zu weit vom Gegner und auch der Torhüter hätte an einem guten Tag kaum 10 Tore kassiert. Den Gossauern gelang kein mickriges Törchen mehr, sie brachten kein Bein mehr vors andere. Offenbar war kein einziger Tropfen Benzin mehr im Tank. Die Lengnauer ihrerseits erzielten weiter Tor um Tor bis zum demütigenden «Stängeli» von 10:2. Dem Gossauer Chefstatistiker ist es nicht gelungen, in den umfangreichen Annalen, ein Meisterschaftsspiel mit einer Halbzeit ohne Torerfolg zu finden!

Hatte man in vergangenen Jahren nach schweren Cupspielen am Vorabend auch mit halber Kraft am Tag danach noch Meisterschaftsspiele souverän gewinnen können, gehören diese Zeiten mit der Ligareduktion definitiv der Vergangenheit an. Die Mannschaften sind näher zusammengerückt und jeder kann an einem guten Tag jeden schlagen. Das 2:10 darf unter den gegebenen Umständen (noch) nicht dramatisiert werden, aber es wäre verfehlt, die Schlappe nur mit dem Ligacupspiel zu entschuldigen. Denn auch bezüglich Effizienz im Auswerten von Torchancen ist noch Nachholbedarf festgestellt worden.

Schon am 18. Oktober gegen Zürichsee Unihockey und LC Rapperswil Jona können die Unsrigen beweisen, dass das 2:10 nur ein einmaliger böser Ausrutscher gewesen ist.

Matchtelegramm

Ticino UH Bellinzona II- UHCevi Gossau 4:8 (3:2, 1:6)
Rain, Jona SG / 30 Zuschauer / SR: Frauenknecht
Tore: 9. Ticino 1:0. 14. Keller (L. Widmer) 1:1. 15. Bücheler (B. Widmer) 1:2. 17. Ticino 2:2. 20. Ticino 3:2;
26. Bücheler (L. Widmer) 3:3 (PP), 28. L. Widmer ( Keller) 3:4, 31. Leimbacher
(d’Hooghe) 3:5. 35. Ticino 4:5 (BP!) 36. Luchsinger (Ruchti) 4:6 (PP), 37. Künzler (B.
Widmer 4:7, 39. d’Hooghe (Leimbacher) 4:8;
Strafen: Ticino 2 mal 2 Minuten, Gossau, keine
Gossau: Meier; Künzler, Bücheler, B. Widmer; Luchsinger, L. Widmer, Keller; Ruchti, Leimbacher, d’Hooghe.
Bemerkungen: Heusser (überzählig), Baumgartner und Ambühl(abwesend) bei
Gossau nicht eingesetzt.

SVL White Horse Lengnau - UHCevi Gossau 10:2 (5:2,5:0)
Rain, Jona SG / 43Zuschauer / SR: Frauenknecht
Tore: 3. Lengnau 1:0, 6. Lengnau 2:0, 10. Lengnau 3:0, 13. Lengnau 4:0, 16.
Lengnau 5:0, 19. Keller 5:1, 20. Luchsinger ( L. Widmer) 5:2;
23. Lengnau 6:2, 32. Lengnau 7:2, 33. Lengnau 8:2, 35. Lengnau 9:2, 36. Lengnau
10:2.
Strafen: Lengnau keine, Gossau 2-mal 2 Minuten.
Gossau: Heusser; Künzler, Bücheler, B. Widmer; Luchsinger, L. Widmer, Keller;
Ruchti, Leimbacher, d’Hooghe.
Bemerkungen: Meier (überzählig), Baumgartner und Ambühl (abwesend) bei Gossau nicht eingesetzt.