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Nach Fehlstart souverän eine Runde weiter

Ligacup

Bei den Herren des UHCevi Gossau geht es Schlag auf Schlag, nach weiteren 2 Siegen in der 3. Meisterschaftsrunde vergangene Woche heisst es heute wieder alles oder nichts im Cup 1/16 Final gegen UHU Bern. Beachtlich, wie sich der 3.Ligist bisher im Cup behauptet, ein Selbstläufer wird dies auf keinen Fall werden. Die Gossauer also gewarnt und mit guter Präsenz, einzig Knecht (Verletzt) sowie Hürlimann (Abwesend) fehlten. Die Spielberechtigung des Neuzugangs Abbühl noch nicht angekommen, somit auch er noch zum Zusehen verpflichtet. Nach entspannter Anreise im Sonderzug also die Partie in Bern als weitere Hürde auf dem Weg des Ligacups der Gossauer.

D'Hooghe ersetzte in der Formation mit Zindel und Rüegg den Abwesenden Hürlimann, welcher seinen Superstar-Status nutzte und einen freien Tag beanspruchte. Gut rückte für den Captain in die Formation mit Keller und Wyler, das dynamische Trio Walther, Walter und Ehrensperger unverändert. Man durfte gespannt sein wie diese Umstellungen im Ernstkampf funktionieren werden. Die Fahrtrichtung klar, als Favorit hier unnötige Spannung vermeiden und den Takt im Spiel vorgeben. UHU Bern von Beginn weg fokussiert setzte auf eine stabile Verteidigung und schnelle Gegenstösse. Gossau schien Nervös, man war schlicht nicht zu 100% bereit und liess den Bernern Ihre Freiheiten. Ein verdeckter Schuss liess den Gastgeber ein erstes Mal jubeln, die frühe Führung im Spiel keineswegs unverdient. Die Zürcher zu wenig engagiert in der Verteidigung noch zu keiner Reaktion fähig, viele unnötige Ballverluste in der Mittelzone, kaum Gefahr auf das Tor der Gegner und effektive Konter der Berner. Nichts war zu sehen von der bisherigen Hochform von Gossau, Bern zog davon und erzielte 5 Tore in Serie. Fuhrimann im Tor versuchte alles, verteidigen der Feldspieler auf 1.Liga Niveau stellt man sich aber sicher anders vor. Ein Impuls von aussen musste her, Diener montierte sich die Maske und nahm Platz zwischen den Pfosten. Zum Ende des ersten Drittels kam dann auch Gossau noch zu zählbarem. Gut, Zindel und Walther erhöhten auf 5:3 zur ersten Pause.

Was war geschehen? Gossau bereits nach 20 gespielten Minuten unter Druck und gefordert. Man musste etwas tun, neue Taktische Anweisungen wurden verabreicht um dieses Spiel zu drehen.

Die Chancen nun besser, die Linie D'Hooghe, Zindel und Rüegg schien auf gutem Weg zu sein. Man hatte viel Platz und ausgezeichnete Abschlussmöglichkeiten, da gab es aber wenig zählbares. Der Captain immer wieder frei wie ein Schulhof-Pausenplatz in den Sommerferien fand seinen Meister mehrfach im gegnerischen Goalie. Seine Ladehemmungen ungewohnt steigerte er sich im zweiten Drittel entscheidend. Bern erneut mit dem ersten Tor nach der Pause zum 6:3. Es dauerte in der Folge bis zur Spielmitte, ehe Gossau endlich im Spiel ankam. In der Person von d'Hooghe gelang der Anschlusstreffer zum 6:4, doch Bern antwortete postwendend mit dem 7:4. Ab diesem Moment nun Gossau angekommen im Spiel und zeigten, weshalb man als Team so stark in die Saison gestartet ist. Walther, Gut, Wyler, Ehrensperger und dreimal d'Hooghe drehten das Spiel bis zur 2. Pause (wenn auch begünstigt durch Powerplaymöglichkeiten) mit 7:11 zugunsten des 1.Ligisten aus Zürich.

Im letzten Drittel erneut Bern mit dem Treffer zum 8:11. Da ist definitiv noch Potential vorhanden, um mental auch nach Wiederanpfiff bereit zu sein. Gut hielt hier die Stellung und beruhigte die Nerven der Gossauer und stellte den 4-Tore-Vorsprung wieder her. Das mentale Tief des Captains aus dem ersten Drittel war definitiv Geschichte, als er seine Leistung mit dem 5. Treffer im Spiel krönte. 8:13 und noch 5 Minuten zu spielen. Zu mehr Treffern reichte es bei Bern nicht mehr, auf Seiten der Zürcher setzte Zindel noch zur Kür an und zeigte sich verantwortlich für das Schlussresultat von 8:15.

Resultatmässig einigermassen klar war es alles andere als eine souveräne Leistung des Oberklassigen Vereins. Hätten die Berner keine Strafen geholt und wäre Gossau mental nicht in der Lage gewesen den Schalter rechtzeitig umzulegen, wer weiss wie dieses Spiel noch ausgegangen wäre. Hätte wenn und Aber zählt im Cup aber bekanntlich wenig, die Pflicht ist mit einer vor allem mentalen Leistungssteigerung ab dem 2. Drittel erfüllt worden und Gossau ist letztlich verdient eine Runde weitergezogen. Wir wünschen an dieser Stelle den Bernern viel Erfolg in der weiteren Saison und ebenfalls noch beste Genesung dem Captain von UHU Bern, welcher einen abgelenkten Schuss unglücklich ins Auge erwischt hatte.

Matchtelegramm
UHU Bern – UHCevi Gossau 8:15 (5:3, 2:8, 1:4)
Zentrum Sport un Sportwissenschaft, Bern. – 0 Zuschauer. – SR Jary Dietz.
Tore: 1. UHU Bern 1:0, 4. UHU Bern 2:0, 10. UHU Bern 3:0, 11. UHU Bern 4:0, 12. UHU Bern 5:0, 17. Gut (Keller) 5:1, 17. Zindel (d'Hooghe) 5:2, 19. Walther 5:3;
22. UHU Bern 6:3, 29. d'Hooghe (Rüegg) 6:4, 30. UHU Bern 7:4, 30. Walther 7:5, 31. Gut (d'Hooghe) 7:6, 37. d'Hooghe (Keller) 7:7 (PP), 38. Wyler (Gut) 7:8 (PP), 39. d'Hooghe (Ehrensperger) 7:9 (PP), 40. Ehrensperger (Brülhart) 7:10, 40. d'Hooghe (Rüegg) 7:11;
45. UHU Bern 8:11, 54. Gut (Wyler) 8:12, 55. d'Hooghe (Rüegg) 8:13, 57. Zindel (d'Hooghe) 8:14, 59. Zindel 8:15.
Strafen: UHU Bern 3-mal 2 Minuten, 1-mal 10 Minuten, UHCevi Gossau keine Strafen.
UHCevi Gossau: Fuhrimann (ab 10. P. Diener); Keller, Gut, Wyler; Walter, Ehrensperger, Walther; d'Hooghe, Rüegg, Zindel; M. Herrmann, Brülhart.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Hürlimann (Ferien), Knecht (verletzt), A. Herrmann (überzählig) und Heusser (abwesend).