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Niederlage im Spitzenkampf

Meisterschaft

Meister gegen Vizemeister hiess die Affiche dieses Spiels und die Erwartungen wa-ren entsprechend hoch. In der letzten Saison holten die Lengnauer in der Gruppen-phase 3 von 4 möglichen Punkten (darunter eine 10:2 Klatsche) gegen Gossau. Die-se revanchierten sich jedoch im Playoff-Final, in welchem sie sich bekanntlich mit 2:1 Siegen durchsetzen konnten. Zudem ist Lengnau erfolgreicher in die neue Saison gestartet und belegt deshalb folgerichtig Platz 1 in der Ostgruppe, unmittelbar vor UHCevi Gossau. Wie die Zürcher Oberländer, stehen auch die Aargauer im Ligacup-Halbfinal. Beste Voraussetzungen für einen dramatischen Spitzenkampf waren somit gegeben.

Aber die Dramatik hielt sich in Grenzen. Die Aargauer bemühten sich von allem An-fang an um den Ballbesitz und die wirbligen und schnellen Stürmer wirbelten die Gossauer böse durcheinander. So fiel auch bald das 0:1 nach einer blitzschnellen und sehenswerten Kombination. Kurz darauf gelang den Einheimischen durch Baumgartner der eher glückliche Ausgleich. Der Ballbesitz blieb in der Folge gröss-tenteils bei Lengnau, aber Zählbares schaute vorerst nichts heraus bis nach 8 Minu-ten Benj Ambühl in die Kühlbox geschickt wurde. Der Regelverstoss war kaum sicht-bar und der Spielraum der Regelauslegung durch den Unparteiischen wurde voll ausgereizt. Nur gut eine Minute konnte die Box Widerstand leisten und die erneute Führung der Aargauer war Tatsache. Die Zuschauer warteten weitern vergeblich auf eine Reaktion der Gossauer. Der Ballbesitz war weiterhin bei den weissen Pferden. Chancen spielten sich die Einheimischen kaum heraus und wenn sich doch eine bot scheiterte man am ausgezeichneten Torhüter Schmidhalter. So kam es wie es kom-men musste, auf das 1:3 folgte das 1:4 und mit dem Sirenenton (eine 1/100 Sekunde später und der Treffer wäre nicht mehr gültig gewesen…) zur Pause das 1:5.

Irgendwie mochten in der Pause auch die grössten Optimisten nicht mehr an eine Wende zu glauben. Zu uninspiriert war der Auftritt des Schweizermeisters. Spürten sie wohl den Cupviertelfinal vom Vortag noch in den Knochen? Beim Anpfiff zur zwei-ten Halbzeit wurden einige Umstellungen vorgenommen und das Rezept schien er-folgreich zu sein. Dank einem Doppelschlag von Leimbacher und Walther in der 24. Minute stand es plötzlich nur noch 3:5 und die Hoffnung kehrte zurück. Aber diese wurden bald wieder geknickt und 10 Minuten vor Ende war der Viertorerückstand wieder Tatsache. Dass die Lengnauer beim Kontern stark und effizient sind, merkte spätestens zu diesem Zeitpunkt auch der Hinterste und Letzte… Sechs Minuten vor Schluss machte Torhüter Bohli einem vierten Feldspieler Platz. Die Gossauer domi-nierten nun plötzlich den Gegner noch intensiver und der Kasten von Schmidhalter stand unter Dauerbeschuss. Was nicht von den Lengnauern abgeblockt wurde holte der Torhüter souverän und so fand nur noch ein einziges Mal die Kugel den Weg ins Aargauer Tor. Die Gossauer waren ihre Ungeschlagenheit los.

Eine Schlacht ist zwar verloren, aber noch lange nicht der Krieg. Gossau bleibt auf dem zweiten Platz sitzen, ist aber nach wie vor auf Playoff-Kurs, da auch die direkten Verfolger Nuglar und Cazis Haare lassen mussten. Der amtierende Schweizermeis-ter muss sich aber steigern, will er die Playoffs nicht nur erreichen sondern auch be-stehen. Zunächst aber steht die Weihnachtpause an und einige freie Tage beim Win-tersport, damit man wieder mit neuen Kräften bereit ist, am 16. Januar in Nuglar das Rückspiel gegen Lengnau mit anderem Ausgang zu gestalten…

 

Das Spiel gegen Ticino Unihockey endete mit einem 5:0 Forfait-Sieg, da die Tessiner ihre Mannchaft zurückgezogen haben.

 

 

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – UHC White Horse Lengnau 4:7 (1:5, 3:2) 
Widum, Wetzikon, 40 Zuschauer / SR: Frauenknecht
Tore: 2. Lengnau 0:1. 2. Baumgartner (Ambühl) 1:1, 8. Lengnau 1:2 (BP), 11. Lengnau 1:3, 14. Lengnau 1:4, 20. Lengnau 1:5;
24. Leimbacher 2:5, 24. Luchsinger (Leimbacher) 3:5, 27. Lengnau 3:6, 31. Lengnau 3:7, 36. Leimbacher (Vollenweider) 4:7.
Strafen: Gossau 1x2Minuten, Lengnau keine
Gossau: Meier (ab 21. Min. Bohli); Künzler, Keller, Bücheler; Ambühl, Baumgartner, Vollenweider, Leimbacher, Luchsinger, L. Widmer; B. Widmer, Walther
Bemerkungen: Gossau ohne d’Hooghe (verletzt).