Die dritte Runde präsentierte dem Titelverteidiger zwei harte Brocken aus dem Aargau, die seriöse Playoff-Ambitionen angemeldet hatten. Mit dem SVL White Horse Lengnau traf man auf den Schweizer Meister von 2012 und die Tigersharks aus Unterkulm waren auch schon einmal Vizemeister. Beide Spiele waren im Hinbilick auf die Playoff-Qualifikation sogenannte Vierpunktespiele.
Für einmal sah man nicht das weisse Ballett am Werk sondern die All Blacks, die sehr konzentriert in die Partie starteten und möglichst auf Ballbesitz aus waren. Dies gelang sehr gut und schon in der vierten Minute verwertete Vollenweider auf ein geniales Zuspiel von Leimbacher zur Führung für die Zürcher Oberländer. Dies trug mindestens zur Beruhigung bei, umsomehr als etwas später ein Lengnauer in die Kühlbox geschickt wurde. Die Aargauer spielten jedoch in dieser Phase defensiv stark und die Gossauer brachten das Runde nicht ins Eckige, sodass die Strafe für die Surbtaler unbeschadet vorbei ging. In der 11. Minute konnten die Zürcher nur noch regelwidrig gebremst werden und Vollenweider schickte sich an den Penalty zu verwerten. Das gelang zwar ganz knapp nicht, aber im darauffolgenden Powewrplay wurde dann die Zweitoreführung doch noch Tatsache. Bei der nächsten Zweiminutenstrafe gegen Lengnau, leistete sich der amtierenden Schweizermeister einen haarsträubenden Fehler - die Höflichkeit verbietet uns hier den Sünder namentlich zu erwähnen -, sodass die Aargauer mit einem Shorthander wieder herankamen. Das Gossauer-Powerplay trug dann doch noch Früchte, als Bücheler ein Zuspiel von Keller zum 3:1 Pausenresultat verwertete.
Zwei Tore gegen Lengnau war zwar nicht viel, aber auch nicht nichts. Trotzdem war noch gar nichts entschieden, umsomehr als kurz nach Wiederbeginn die Weissen Pferde auf 2:3 herankamen. Mit einer weiteren Strafe nahmen sich die Lengnauer aber wieder selber aus dem Spiel und ermöglichten ihrem Widersacher ein erneutes Powerplay, in welchem sich Bücheler nicht zweimal bitten liess. Alle erwarteten den Pass, aber Bücheler zog den Schuss vor und traf haargenau zum 4:2. Dabei blieb es bis kurz vor Schluss. Lengnau hatte auf 4:3 umgestellt und riskierte nun alles. Den Anschlusstreffer zum 3:4 beantwortete Vollenweider kurz darauf mit einem Empty Netter und der erneute Anschlusstreffer wenige Sekunden vor Ende kam zu spät, um den Titelverteidiger noch einmal in Verlegenheit zu bringen.
Im zweite Spiel des Tages standen die Tigersharks aus Unterkulm gegenüber. Auf dem Papier sollte das der eher einfachere Gegner sein als Lengnau, aber bekanntlich kann man mit Papier keine Spiele gewinnen! Und es entwickelte sich eine eher zähe Partie, bei welcher beidseits die Defensiven dominierten. Für Gossau stand Diener im Tor und Basil Widmer kam in dieser Saison zu seinem ersten Meisterschafts-Einsatz. Die Führung für Gossau wäre längstens verdient gewesen, aber der Unterkulmer Torhüter erwies sich als wahrer Hexenmeister und trieb die Zürcher Oberländer beinahe zur Verzweiflung. Glücklicherweise nur beinahe, denn in der 12.MInute war es Keller, der ein präzises Zuspiel von Bücheler haargenau platzierte und die All Blacks in Führung schoss. Und dann dauerte es erneut ein Weilchen bis man wieder jubeln durfte. Aber für dieses Tor allein lohnte sich die Reise in den Aargau. Walther startete in seiner unnachahmlichen Art zu einem Sololauf - die Unterkulmer übernahmen die Rolle der Slalomstangen. Walther zog hinter dem Tor durch, ein schneller Rückpass auf Ehrensperger und der beinahe unbezwingbare Unterkulmer-Schlussmann war zum zweiten Mal geschlagen.
Wie gegen Lengnau ging es mit einem Zweitorevorsprung zum Pausentee. Wenn weiterhin defensiv derart fehlerlos gearbeitet würde, sollte eigentlich nichts mehr anbrennen. Die zweite Halbzeit verlief resultatmässig lange ereignislos. Erneut dominierten die Defensiven und die Zeit plätscherte herunter. Drei Minuten vor Schluss war es dann erneut der junge Ehrensperger, der sich den Ball eroberte und humorlos die Kugel zum 3:0 versenkte. Mist geführt? Nicht ganz. Unterkulm kam wenige Augenblicke später zum 1:3 und der Spielstand bleib weiter knapp. Nun nahmen die Wynentaler noch ihr Timeout um mit 4:3 den Meister noch einmal beunruhigen zu können. Dies gelang nicht. Im Gegenteil, Leimbacher buchte den Empty Netter, um dann gleich nach Spielende zum Damenteam nach Gossau SG zu fahren, um dort ebenso erfolgreich als Coach zu wirken.
Die beiden Siege im Aargau wurden im Nachhinein noch insofern aufgewertet, als der engste Verfolger des Titelverteidigers gegen Lengnau patzte und damit dafür sorgte, dass der Vorsprung der Zürcher Oberländer auf die nächsten Verfolger nach der dritten Runde sich vergrösserte. Man darf zuversichtlich auf die nächsten Partien schauen, obwohl der eine oder andere Titular aus Verletzungsgründen nicht zur Verfügung stand und stehen wird. Die jungen Ehrensperger und Frauchiger haben sich schon recht gut eingefügt und wir dürfen von ihnen zweifellos noch viel Erfreuliches erwarten.