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Playoffstart gegen Mümliswil erfolgreich

Playoff
Best Player Philipp Rötheli (Mümliswil, Nr. 14) und Linus Widmer (Gossau, Nr. 42) zusammen mit Schiedsrichter Patrick Hager

Zum ersten Mal in der Geschichte des KF-Unihockey standen Viertelfinals auf dem Programm. Die Gossauer mit einem zweiten, die Mümliswiler mit einem dritten Rang in ihrer Gruppe hatten sich zu dieser Auseinandersetzung qualifiziert. Der UHC Müm-liswil war kein Unbekannter, hatte man es doch Ende letzen Jahres mit ihnen im Li-gacup zu tun. Ungern erinnerten sich die Zürcher Oberländer, wie sie damals im ers-ten Drittel so richtig unter die Räder gerieten und zeitweise 1:5 zurücklagen. Zwar konnte man das Ganze noch zurechtbiegen, aber der Eindruck, einer starken Solo-thurner Mannschaft blieb dennoch. Gespannt waren die Anhänger auf Zürcher Seite, wie man nach den vier Niederlagen in Folge in der Meisterschaft und im Ligacup – die unglückliche Final-Niederlage steckte noch immer in den Knochen - wieder aus der Negativ-Spirale herauskäme.

Nun, der Auftakt in Spiel gelang gut. Sofort behaupteten die Oberländer die Kugel und nach nicht einmal zwei Minuten führten sie durch Treffer von Leimbacher und Luchsinger schon 2:0. Man hatte den Eindruck, dass das beinahe zu einfach gegan-gen wäre. Als die Guldentaler zwei Minuten später das Anschlusstor markierten, war klar, dass es keinen Spaziergang geben würde, auch wenn Silvan Künzler nur 11 Sekunden später den Zweitoreabstand wieder herstellte. Zählbares sollte in der Fol-ge nichts mehr zu notieren geben. Die Gossauer waren mehrheitlich in Ballbesitz – gefühlte 80% -, aber die Schüsse aufs Tor von Bader waren entweder zu unpräzis, wurden von der Verteidigung geblockt oder von diesem abgewehrt. Kurz vor Ablauf des ersten Drittels, konnten sich die Gossauer im Boxplay versuchen. Den Solothur-nern gelang es nicht, zwingende Chance herauszuarbeiten und die Strafe wurde unbeschadet überstanden. Der Zweitorevorsprung zur ersten Pause war doch schon ein deutlich positiveres Ergebnis als damals im Ligacup!

Das zweite Drittel begann so, wie das erste endete. Das Spiel plätscherte dahin, der Ballbesitz war meistens zürcherisch. Als dann Linus Widmer zum 4:1 abschloss, war man sich auf der Tribüne einig, dass der Sack jetzt zugemacht werde. Aber es sollte nicht sein. Mitte des zweiten Drittels zogen die Platzherren ihre «schwachen drei Mi-nuten» ein. Plötzlich stand es nur noch 4:3. Sollte das Zittern erneut beginnen? Als dann Schiedsrichter Hager den Mümliswiler Nussbaumer in die Kühlbox schickte, wurden die Nerven der Zürcher Anhänger etwas beruhigt, denn die Effizienz des Gossauer Powerplay ist ja bekannt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das Unglaubliche ereignete sich. Mümliswil glich mit einem Shorthander aus. Die Nerven der Zürcher Anhänger lagen wieder blank! Aber nicht diejenigen der Akteure. Die drei Schwachen Minuten waren vorbei, das Powerplay funktionierte und mit dem 5:4 durch James Bücheler kippte das Momentum wieder auf die Gossauer Seite. Fünf Minuten später doppelte James Bücheler mit dem 6:4 nach und alles schien wieder im grünen Bereich zu laufen.

Im letzten Drittel wollten es die Mümliswiler noch einmal wissen. Sie versuchten noch einmal alles, um dem Spiel eine für sie positive Wendung zu geben. Die Gossauer Defensive stand aber gut und liess sich nicht mehr übertölpeln. Und wenn doch, stand da zwischen den Pfosten ein hervorragender Simon Meier, der sich immer wieder auszeichnen konnte und Sicherheit ausstrahlte. Als dann acht Minuten vor Ende Luchsinger die Kugel mit einem präzisen Weitschuss zum 7:4 versenkte, dach-te man erneut an die Vorentscheidung. Mit der Erfahrung aus dem Cupfinal allerdings war man sich da doch nicht ganz so sicher. Und richtig, das 7:5 liess nicht lan-ge auf sich warten und schon stiegen die Erinnerungen an die dramatische Schluss-phase des Cupfinals wieder hoch. Das Spiel wurde plötzlich hektisch. Die Mümliswi-ler nahmen nun ihr Timeout und versuchten mit 4:3 ohne Torhüter die Wende zu er-zwingen. Und 20 Sekunden später - gut zwei Minuten vor Schluss – gelang tatsächlich das 7:6 und nun kamen sogar Emotionen ins Spiel. Auch in diesem Moment kamen die Erinnerungen an den Cupfinal hoch. Auch dort kassierte man im Spiel drei gegen vier ein bedeutendes Tor! Jetzt war Coolness angesagt und jetzt zeigte sich die Erfahrung aus zahllosen Playoffkämpfen. Geschickt behaupteten die Zürcher den Ball, nahmen das Tempo aus dem Spiel und spielten nur sichere Pässe. Langsam flossen die Sekunden dahin. Leimbacher hatte dann kurz vor Schluss ein Einsehen mit den Nerven der Zuschauer und knallte die Kugel ins leere Tor zum Schlussresultat von 8:6.

Das erste Spiel ist gewonnen. Das ist die Hauptsache. Das Trauma vom Cupfinal ist auch überwunden und jetzt zählt nur noch der Vorwärtsgang. Das Rückspiel in Oen-singen wird zwar kein Einfaches werden, aber wir sind zuversichtlich. Freuen wir uns auf ein spannendes Rückspiel in Oensingen.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – UHC Mümliswil 8:6 (3:1, 3:3, 2:2) 
Berufsschule Uster ZH / 100 Zuschauer / SR: Hager
Tore: 01:30 Leimbacher (Baumgartner) 1:0, 01:50 Luchsinger (B. Widmer) 2:0, 03:40 Rötheli 2:1, 03:51 Künzler (L. Widmer) 3:1;
26:48. L. Widmer (Künzler) 4:1. 29:14, M. Nussbaumer 4:2, 30:23 Baschung (M. Boner) 4:3, 31:43. M. Boner 4:4 (PP Gossau !!), 32:54. Bücheler (L. Widmer) 5:4 (PP), 37:16, Bücheler (L. Widmer) 6:4;
51:29 Luchsinger (Ambühl) 7:4. 53:11 Rötheli 7:5. 57:22. P. Boner 7:6. 59:50. Leim-bacher 8:6.
Strafen: Gossau 1-mal 2 Minuten; Mümliswil 1-mal 2 Minuten.
Gossau: Meier; Künzler, Bücheler, L. Widmer; Leimbacher, Baumgartner, Walther; Ambühl, B. Widmer (ab 41. Büchi), Luchsinger; Keller..
Mümliswil: Bader; Baschung, M. Boner, Albani; Nussbaumer, Ackermann, Rubit-schung, Rötheli, Hänggi, Schmid, Diemand, P. Boner,; F. Boner.
Bemerkungen: Bohli bei Gossau nicht eingesetzt (überzählig), ohne Vollenweider (Ausland) und d’Hooghe (verletzt), Playoff-Premiere von Pascal Büchi.