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Punktverlust gegen Sursee

Meisterschaft

Viele Experten haben die Muotathaler im Vorfeld der Meisterschaft als Geheimfavori-ten bezeichnet. Spätestens nach dem klaren und überzeugenden Sieg im Ligacup gegen den 1.-Ligisten Flamatt, gab es keinen Grund mehr die Innerschwyzer zu un-terschätzen. Zudem ist dem aufmerksamen Beobachter nicht entgangen, dass die Muotathaler über eine ausgezeichnete Defensive verfügen, die nur wenige Tore zu-lässt. Obwohl der UHCevi Gossau als Favorit in diese Begegnung stieg, wusste man, dass es eng werden könnte.

Da die Defensive des UHCevi aber auch zu den besten des Landes gehört, blieb die Partie zunächst torlos bis sich dann der Amerika-Heimkehrer Leimi eindrucksvoll mit dem 1:0 zurückmeldete. Danach waren Tore wieder Mangelware bis dann der ande-re Amerika-Heimkehrer seinem Kumpel nicht nachstehen wollte und ebenfalls be-weisen konnte, dass der Trainingsrückstand wettgemacht sei. Mit diesem 2:0 und dem Halbzeit Shutout von Torhüter Meier gönnte man sich den Pausentee.

Kurz nach Wiederanpfiff markierte Linus Widmer das 3:0 und wer gemeint hatte, dass der Kuchen nun gegessen sei, sah sich getäuscht. Es vergingen keine 2 Minu-ten und die Muotathaler waren mit ihren zwei ersten Treffern wieder dran. Auch Kel-lers 4:2 wurde noch in der gleichen Minute mit dem 4:3 gekontert und die These von Gilbert Gress, dass man am Anfälligsten auf Gegentore sei, kurz nachdem man selbst eines geschossen habe, wurde einmal mehr bestätigt… Als dann Keller auf Penalty – der Gefoulte nahm gleich selbst Anlauf - und drei Minuten vor Schluss Wal-ther den Dreitorevorsprung wieder herstellten, dachte man erneut, dass der Mist ge-führt wäre. Da nahm der Muotathaler Coach sein Timeout und es sollten noch hoch-dramatische zwei Minuten folgen. Mit 4:3 ohne Torhüter griffen die Innerschwyzer nun an und hatten auch Erfolg. Und es kam für die Zürcher Oberländer noch dicker. Mit einer Zweiminutenstrafe machten sie sich das Leben noch schwerer und so war es nicht verwunderlich, dass Muotathal – immer noch ohne Torhüter – mit 4 gegen 2 den Anschlusstreffer zum 6:5 markieren konnte. Noch war eine Minute zu spielen. Immerhin waren die Oberländer wieder zu Dritt und die Schwyzer suchten nach wie vor ihr Heil zu Viert ohne Torhüter. Dass diese Taktik auch gewisse Risiken mit sich bringt, zeigte dann Keller, als er die Kugel eroberte, mit einem Weitschuss das leere Tor nicht verfehlte und dem Gossauer-Zittern ein Ende setzte.

Der Sieg gegen ein aufsässiges Muotathal war somit in trockenen Tüchern. Der UH-CeviGossau war bereit auf brenzlige Situationen erfolgreich zu reagieren. Eine Stei-gerung gegenüber der letzten Runde an der bekanntlich nur zwei Remis heraus-schauten war feststellbar. Der UHC KTV Muotathal wird – wie es die Sachverständi-gen prophezeit haben – noch dem einen oder anderen auf dem Papier höher kotier-ten Team unangenehme Überraschungen bereiten.

 

Der UHC Sursee 86 II ist ein alter Bekannter der Gossauer und man erinnert sich immer wieder gerne an den torreichsten Cupfinal (24:9) der Geschichte als im März 2008 aufgrund der vielen Tore das ganze Programm durcheinandergewirbelt wurde. Tempi passati. Sursee stieg mittlerweile in die erste Liga auf und hat sich stetig ver-bessert und sich solide etabliert. Gewisse Leute wollen sie gar in den Playoffs sehen. Die Gossauer waren sich bewusst, dass Schützenfeste à la Cupfinal 2008 unrealis-tisch wären und dass das Spiel eher eng werden würde.

Das Spiel begann auch genau so, wie es geplant war. Nach drei Minuten eröffnete der an diesem Nachmittag treffsicherste zweite Block das Skore durch Linus Widmer. Lange Zeit dominierten darauf wieder die Defensiven oder die Chancen, die sich bo-ten wurden leichtfertig vertan. Doch plötzlich stand es 2:1 für die Luzerner, was nun definitiv nicht mehr programmgemäss war. Doch Walther und Linus Widmer – in der letzten Minute vor der Pause – konnten das Ding wieder zurechtrücken.

Der Vorsprung war gering und im zweiten Durchgang war erneut volle Konzentration nötig, um nicht noch eine böse Überraschung zu erleben. Und schon gelang «Sorsi» der Ausgleich. Alles begann noch einmal von vorne. Mit einem Powerplaygoal zum 3:4 konnte Walther zunächst die Nerven etwas beruhigen, aber wie erwähnt, Einto-revorsprünge sind im KF-Unihockey nicht wirklich viel. Auch auf den erneuten Aus-gleich der Luzerner hatte man drei Minuten vor Schluss eine Antwort (Leimbacher). Sursee mobilisierte nun alle seine Kräfte und schaffte erneut den Ausgleich, ja in der letzten Minute gingen sie sogar 6:5 in Führung. Sollte die erste Saison-Niederlage für den UHCevi Gossau Tatsache werden? Aber wie der FC Basel gegen Luzern zwei Stunden vorher, rettete Linus Widmer - Gossau spielte zu viert ohne Torhüter - das Unentschieden. Der Schweizermeister kam mit einem blauen Auge davon.

Zwar ist man nach wir vor ungeschlagen. Das Defensivverhalten im zweiten Spiel war ungenügend. Wenn wir den zweiten Block als treffsichersten an diesem Nach-mittag gerühmt haben, müssen wir ebenso die vier von sechs Gegentreffern kritisie-ren, die sie «fressen» mussten. Immerhin ist nicht zuletzt dank den Rückkehrern Leimbacher und Basil Widmer die Trefferquote gegenüber der letzten Runde wieder gestiegen. Will man aber gegen die kommenden Gegner Lengnau, Nuglar und Cazis (alle liegen auf Playoffplätzen) bestehen ist eine Steigerung unumgänglich. Die Ver-antwortlichen haben die Mängel geortet und werden diese bis zu den Spitzenkämp-fen zweifellos behoben haben.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau – UHC KTV Muotathal 7:5 (2:0, 5:5) 
Rain, Jona/ - Zuschauer / SR: Preisig
Tore: 6. Leimbacher (Vollenweider) 1:0. 17. B. Widmer (Keller) 2:0
23. L. Widmer (Keller) 3:0, 24. Muotathal 3:1, 28. Muotathal 3:2, 29. Keller (L. Wid-mer) 4:2, 29. Muotathal 4:3, 31. Keller (Penalty) 5:3, 37. Walther (Bücheler) 6:3, 38. Muotathal 6:4, 39. Muotathal 6:5, 39. Keller 7:5.
Strafen: Gossau 1x2Minuten, Muotathal 1x2Minuten
Gossau: Meier; Ambühl, Bücheler, Walther; L. Widmer; B. Widner, Keller; Leimba-cher, Baumgartner, Vollenweider.
Bemerkungen: Gossau ohne Luchsinger, d’Hooghe (verletzt) und Künzler sowie Torhüter Bohli (nicht eingesetzt da krank). 38. Timeout Muotathal

UHC JW Sursee 86 II- UHCevi Gossau 6:6 (2:3,4:3) 
Rain/Jona / - Zuschauer / SR: Preisig
Tore: 3. L. Widmer (Keller) 0:1, 13. Sursee 1:1, 16. Sursee 2:1, 17. Walther (Ambühl) 2:2, 20. L. Widmer (Keller) 2:3;
25. Sursee 3:3, 27. Walther (Keller) 3:4, 36. Sursee 4:4, 37. Leimbacher (Baumgart-ner) 4:5, 38. Sursee 5:5, 40. Sursee 6:5, 40. L. Widmer (Bücheler) 6:6.
Strafen: Sursee 2-mal 2 Minuten, Gossau keine.
Gossau: Meier; Ambühl, Bücheler, Walther; L. Widmer; B. Widmer, Keller; Leimba-cher, Baumgartner, Vollenweider..
Bemerkungen: Gossau ohne Luchsinger, d’Hooghe (verletzt) und Künzler sowie Torhüter Bohli (nicht eingesetzt da krank).