Direkt zum Inhalt

Qualifikation gegen den Leader der Westgruppe

Ligacup

Die junge und aufstrebende Mannschaft vom UHC Mümliswil hat sich in der Erstliga-Gruppe West still und leise an die Tabellenspitze gespielt und unterstreicht damit ihre Ambitionen für die Playoffqualifikation eindrücklich. Umso mehr, als dass die Konkurrenz in der Westgruppe u.a. mit den Berner Hurricanes und dem letztjährigen Ligacup-Sieger ULA ausserordentlich prominent ist. Die Zürcher Oberländer waren sich spätestens nach dem Videostudium bewusst, was sie in Balsthal erwarten würde.

Meinte man… Aber das erste Drittel begann überhaupt nicht so, wie sich das die Gossauer vorgestellt hatten. Mümliswil übernahm sofort die Initiative, die Oberländer schienen noch nicht ganz bereit zu sein und kaum war die Hälfte des ersten Drittels vorbei führten die Einheimischen 3:0. So konnte es nicht weitergehen. Captain James Bücheler höchstpersönlich eröffnete nach einer Viertelstunde das Skore des Gastes mit dem 100. Ligacup-Treffer. Als kurz darauf Baumgartner den Anschlusstreffer markierte, dachte man schon, dass auch die Zürcher erwacht wären. Die Mümliswiler hatten aber darauf eine überzeugende Antwort und stellten mit einem Doppelschlag den alten Abstand wieder her. Kurz vor der Sirene war es dann noch einmal Bücheler, der das Resultat zum 5:3 verschönerte. Die Führung der Solothurner nach dem ersten Drittel war verdient. Gespannt wartete man auf taktische Massnahmen für das zweite Drittel oder brauchte es «lediglich» eine Kabinenpredigt für die gewünschte Wende?

Zunächst war aber keine Wirkung zu spüren. Die Guldentaler stellten wieder den Dreitorevorsprung her und die Gossauer Anhänger hatten bereits ein flaues Gefühl in der Magengegend. Aber wie so oft in der Vergangenheit, konnten die Schweizermeister am «Turborädchen» drehen und innert kürzester Zeit konnten Keller, sowie Künzler und erneut Keller, diesmal im Powerplay, den Spielstand zum 6:6 ausgleichen. Die Gossauer standen nun auch defensiv deutlich besser und ausser einem Aluminium-Treffer gelang den Solothurnern nicht mehr viel. Zwar konnten sie Leimbachers 6:7 noch einmal ausgleichen, aber derselbige Leimbacher liess das nicht auf sich sitzen und doppelte noch vor dem zweiten Tee mit dem 7:8 nach. Noch war das Spiel nicht entschieden, aber die Zürcheroberländer auf der Tribüne gingen diesmal deutlich entspannter in die Pause, umsomehr als die Guldentaler wegen einer Zweiminutenstrafe das letzte Drittel in Unterzahl beginnen mussten

Zu Beginn des letzten Drittels spürte man, dass die Gossauer den Sack nun zumachen wollten. Der Powerplayblock der Gossauer wirbelte in gewohnter Art und Weise und es dauerte nicht allzulange bis Bücheler zum 7:9 einschob. Kurz darauf war Basil Widmer mit dem 7:10 erfolgreich und diesmal war der Dreitorevorsprung auf Zürcher Seite. Die Mümliswiler hatten sich in den vorhergehenden zwei Dritteln schon sehr verausgabt und man zweifelte, ob sie noch einmal zusetzen könnten. Erst als Baumgartner und Linus Widmer die letzten zehn Minuten mit dem elften und zwölften Treffer einleiteten, trafen sie noch einmal. Aber weil auch dieser gegnerische Treffer gleich mit einem Doppelschlag (Künzler und Vollenweider) beantwortet werden konnte, war der Mist geführt, zumal das Spiel nur noch vier Minuten dauern sollte. Auf beiden Seiten gab es noch je zwei Tore und die Qualifikation für den Halbfinal war in trockenen Tüchern.

Im Halbfinal warten nun nur noch starke Gegner. KTV Muotathal, White Horse Lengnau und sensationellerweise das unterklassige DT Bäretswil, das die Rekordcupsieger der Berner Hurricanes aus der Konkurrenz warf! Die Auslosung ist kein Wunschkonzert - auch wenn Weihnachten vor der Tür steht -, aber es wäre schön, wenn der UHCevi Gossau ein Heimspiel organisieren dürfte. Wenn sie dieses aber als Sieger beenden wollen, müssen sie jedoch von der ersten Minute an bereit sein, denn Aufholjagden sind immer mühsam und enden nicht immer glücklich.

Matchtelegramm

UHC Mümliswil – UHCevi Gossau 10:16 (5:3, 2:5, 3:8)
Haulismatt, Balsthal / Zuschauer : 180 / SR: Staudt

Tore: 2. Mümliswil 1:0, 8. Mümliswil 2:0, 11. Mümliswil 3:0, 14. Bücheler 3:1, 15. Baumgartner 3:2, 16. Mümliswil 4:2, 16. Mümliswil 5:2, 20. Bücheler (Keller) 5:3;
23. Mümliswil 6:3, 24. Keller (Baumgartner) 6:4 (4:3), 26. Künzler (Bücheler) 6:5, 26. Keller (Bücheler) 6:6 (PP), 33. Leimbacher (L. Widmer) 6:7, 36. Mümliswil 7:7, 37. Leimbacher (B. Widmer) 7:8;
42. Bücheler (Keller) 7:9 (PP), 43. B. Widmer (Leimbacher) 7:10, 50. Baumgartner (Vollenweider) 7:11, 51. L. Widmer (Leimbacher) 7:12, 54. Mümliswil 8:12 (3:4), 55. Künzler (Bücheler) 8:13, 56. Vollenweider 8:14, 58. Mümliswil 9:14, 59. L. Widmer (B. Widmer) 9:15, 60. Mümliswil 10:15, 60. B. Widmer (L. Widmer) 10:16.
Strafen: Mümliswil 2x2 Minuten, Gossau 1x2 Minuten.
Gossau: Bohli; Künzler, Bücheler, Keller; Leimbacher, L. Widmer, Walther (ab. 30. B. Widmer); Luchsinger, Baumgartner, Vollenweider
Bemerkungen: Gossau ohne Meier und Ambühl (überzählig) sowie d’Hooghe (ver-letzt).