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Qualisieg praktisch erreicht

Meisterschaft

Selbst die pessimistischsten Experten glauben aber nicht an zwei Niederlagen gegen unter anderem den Tabellenletzten Rafz bei gleichzeitig zwei Siegen von Blau-Gelb Cazis in der neunten und letzten Meisterschaftsrunde.

Doch zuerst alles der Reihe nach. Nach der souveränen Cupfinalqualifikation gegen Lengnau hätte man als Aussenstehende befürchten können, dass man sich bereits mit dem absoluten Saisonhöhrepunkt in der Wankdorfhalle befassen würde und die Meisterschaftsrunde - immerhin zwei wichtige Spiele gegen seriöse Playoffanwärter - vergessen könnte. Aber solche Fehler liessen die routinierten Rekordmeister im fasnächtlichen Zuckenriet nicht zu.

Die Tigersharks aus Unterkulm standen an diesem winterlichen Nachmittag als erster Gegner auf dem Programm. Die Wynentaler, Vizemeister von 2008, haben dieses Jahr ernsthafte Ambitionen für die Playoffs angemeldet und wollten auch gegen den Rekordmeister aus dem Zürcher Oberland punkten. Aber schon nach knapp einer Minuten gerieten sie in Rücklage, als Voegtli mit einer eher ungewöhnlichen Bogenlampe den gegnerischen Torhüter erwischte.  Er soll das im letzten Training noch geübt haben, meinte nach dem Spiel ein Kollege lachend. Kurz darauf verwandelte James Bücheler einen Penalty souverän und keine Minute später war Yves d'Hooghe mit einem prächtigen Sololauf erfolgreich. Den Tiger Sharks schienen damit die Zähne bereits gezogen, umsomehr als dass sie Pech mit einem Stangenschuss - bis am Schluss sollten es deren vier sein - hatten oder Bieri im Tor Hexenmeister spielte. Auf der anderen Seite zogen die Gossauer ihr Spiel durch und führten zur Pause bereits 5:1. Dabei liessen sie sich kurz vor der Pause auch nicht von einer Strafe gegen Thomas Voegtli beunruhigen. Das Boxplay funktionierte perfekt und die Aargauer konnten keinen Profit daraus schlagen. 

In der zweiten Halbzeit ging es im gleichen Stil bis zum 7:1 weiter. Unterkulm konnte dann innert kurzer Zeit zwei Tore - das zweite mittels Penalty - realisieren, aber auch darauf reagierten die Zürcher mit dem 8:3. Voegtli nahm dann noch eine zweite Strafe und die Unterkulmer waren dann doch noch erfolgreich im Powerplay. In den letzten zwei Minuten übten sich dann die Titelverteidiger noch im 4:3, das Resultat blieb aber bei 8:4 und die ersten beiden Punkte vom Nachmittag waren in trockenen Tüchern.

Von Lengnau im zweiten Spiel wurde männiglich mehr Widerstand erwartet, denn dieses Spiel stand bei den Aargauern zweifellos unter dem Motto der Revanche für die Cuphalbfinal Niederlage. Aber sie gerieten schon früh durch einen herrlichen Treffer von Nicky Walther auf ein geniales Zuspiel von Leimbacher in Rückstand.  Damit gaben sich die White Horses jedoch nicht geschlagen und kamen zum Ausgleich und hatten in der Folge eher mehr Spielanteile, ohne aber zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen.  So waren es die Zürcher, welche mit dem spielfreudigen Baumgartner Block die Führung  durch eben denselben auf Pass von Frauchiger wieder an sich rissen und bis zum Tee das SPielchen umdrehten, Frauchiger auf Pass von Baumgartenr  die Führung auf 3:1 ausbauten.

Kurz nach Wiederbeginn erhöhte Keller im Zusammenspiel mit Bücheler mit einem schnellen Konter auf 4:1. Noch war damit aber der Mist nicht geführt und die Surbtaler kamen noch einmal auf 4:3 heran. Damit sollte aber das Aargauer-Pulver verschossen sein und die Zürcher waren wieder am Zug, indem sie die Führung auf ein beruhigendes 9:3 bis gut eine Minute vor Schluss ausbauten. Die beiden Lengnauer Treffer in der letzten Minute waren nur noch Resultatkosmetik, allerdings war der fünfte Treffer zwei Sekunden vor Schluss der weissen Pferde besonders ärgerlich, war es doch gerade dieser Treffer, der bedeutete, dass man am Abend in der Tabelle feststellen musste, dass Cazis das um eine Tor bessere Torverhältnis hat. Aber zugegebenermassen, da jammern wir auf einem hohen Niveau.

So kurz vor Abschluss der Regular Season ist es natürlich, dass man bereits auf mögliche Playoff Gegner schielt. Die Smartphones standen unter besonderer Beobachtung und man richtete den Blick nach der Mooshalle in Gümligen, aus welcher die Resultate der Gruppe 1, sobald diese feststanden, auch im Netz bekannt gegeben wurden. (Besten Dank an die Organisatoren der Berner Hurricanes für diesen tollen Service). Kappelen steht als Gruppensieger fest, ebenso zementiert ist der zweite Rang von Mümliswil. Die grösste Überraschung ist aber , dass die Berner Hurricanes die Playoffs nicht mehr aus eigener Kraft erreichen können  und nur noch auf einen Patzer von Nuglar oder Blumenstein hoffen dürfen.

In der Gruppe 2 steht der Titelverteidiger praktisch als Gruppensieger fest und Cazis kann vom zweiten Platz auch nicht merh verdrängt werden. Die beiden letzten Playoffteilnehmer dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit Lengnau und Unterkulm sein. Die letzten Antworten auf die verbleibenden offenen Fragen wird die neunte und letzte Runde vom 8. März liefern. Aber zunächst einmal freuen wir uns auf den Cupfinal vom 28. Februar 2015, 12:30 in der Wankdorfhalle in Bern. 

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – UHC T.S. Unterkulm 8:4(5:1, 3:3)
Sproochbrugg, Zuckenriet. – 30 Zuschauer. – SR Hercli Christoffel.
Tore: 1. Voegtli 1:0, 5. Bücheler 2:0 (Penalty), 6. d'Hooghe 3:0, 8. Unterkulm 3:1, 10. Keller (Bücheler) 4:1, 16. Frauchiger (Baumgartner) 5:1;
23. Keller (Bücheler) 6:1, 29. B. Widmer (Baumgartner) 7:1, 33. Unterkulm 7:2, 34. Unterkulm 7:3 (Penalty), 35. Baumgartner (Frauchiger ) 8:3, 38. UNterkulm 8:4 (PP).
Strafen: UHCevi Gossau 3-mal 2 Minuten Strafen, Gegner 1-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Bieri; Bücheler, L. Widmer, Keller; Leimbacher (ab 21. d'Hooghe), Voegtli, Walther; Baumgartner, d'Hooghe (ab 21. B. Widmer), Frauchiger.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Vollenweider (Ferien) und Diener (überzählig).
 
UHCevi Gossau – White Horse Lengnau 9:5 (3:1, 6:4)
Sproochbrugg, Zuckenriet. – 30 Zuschauer. – SR Hercli Christoffel.
Tore: 2. Walther (Leimbacher) 1:0, 8. Lengnau 1:1, 12. Baumgartner (Frauchiger) 2:1, 18. Frauchiger (Baumgartner) 3:1;
21. Keller (L. Widmer) 4:1, 25. Lengnau 4:2, 26. Lengnau 4:3, 27. Bücheler 5:3, 32. Keller (L. Widmer) 6:3, 32. Walther (Leimbacher) 7:3, 33. Baumgartner (B. Widmer) 8:3, 39. Bücheler (Keller9 9:3, 40. (39:10) Lengnau 9:4, 40. (39:58) Lengnau 9:5.
Strafen: keine Strafen.
UHCevi Gossau: Diener; Bücheler, L. Widmer, Keller; Leimbacher, d'Hooghe, Walther; Baumgartner, B. Widmer, Frauchiger; Voegtli
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Vollenweider (Ferien) und Bieri (überzählig). 32. Timeout Lengnau