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Schützenfest im Val de Travers

Ligacup

Die White Piranhas Travers sind die unbestrittene Nummer Eins in der französisch sprechenden Schweiz und belegen in ihrer Zweitliga-Gruppe einen Mittelfeld-Platz. Die Gossauer als amtierende Schweizermeister waren selbstredend der grosse Fa-vorit in dieser Begegnung, aber der Cup soll ja besondere Gesetze haben. Dass die Partie am Freitag Abend auf 21:00 Uhr angesetzt wurde, hatte zur Konsequenz, dass die Reise in den Neuenburger Jura genau zu diesem Zeitpunkt unter die Räder ge-nommen werden musste, zu welcher am Gubrist und am Baregg der Freitagabend-Stau seinen Höhepunkt zu erreichen pflegte.

War es die lange Anreise, dass der UHCevi Gossau zu Beginn noch nicht richtig be-reit war oder waren es die weissen Piranhas, die hochmotiviert gegen den Schwei-zermeister in die Partie stiegen? Jedenfalls begann das Spiel mit einem veritablen Fehlstart. Die Neuenburger gingen nach nicht einmal zwei Minuten sensationell 1:0 in Führung und die Halle tobte. Ein frühes 0:1 war aber in der jüngsten Vergangen-heit nicht etwas Neues, man war nicht sonderlich beunruhigt, doch es brauchte im-merhin die erste numerische Überlegenheit, bis der Schaden korrigiert werden konn-te. Auch nach dem 2:1, der erstmaligen Führung durch Linus Widmer, lief es gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Westschweizer noch immer nicht, wie es sollte. Doch nach einem erneuten Powerplay zur Mitte des ersten Drittels gelang Bücheler das 3:1 und in derselben Minute wurde das Skore auf ein beruhigende 5:1 gestellt. Die vier Tore Vorsprung blieben bis zum Drittelsende. Mit 7:3 verabschiedete man sich in die erste Pause.

Noch war der Vorsprung nicht vorentscheidend, vier Tore im KF-Unihockey sind nicht alle Welt. Es ist dem Schüleraufsatzschreiber nicht bekannt, was der Inhalt der Pau-senansprache von Coach Rischar (Rici) Ruchti war, aber gewirkt hat sie auf jeden Fall. Nach zwei Minuten und drei weiteren Treffern war man bei 10:3 angelangt und nach weiteren fünf Minuten war der 10 Tore Abstand mit 13:3 Tatsache. Die kurz darauf erzielten zwei Tore beantworteten die Gossauer ihrerseits mit zwei Toren und der Zehntore Vorsprung hatte Bestand. Die Kuh war nun definitiv gemolken. Die Neuenburger haderten mit dem konsequent pfeifenden Schiedsrichter Killias. Zu ih-rem Unglück wurde ihnen noch eine 5-Minuten Strafe aufgebrummt. Das war natür-lich ein gefundenes Fresen für die Powerplayformationen der Zürcher. Mit 8 Toren war die Beute mehr als reichlich. Dass beim Stande von 24:5 die letzte Konsequenz bei den Zürchern fehlte war verständlich. Treffer 6 und 7 von den Piranhas kurz vor der Pause mochte die Stimmung in der Halle auch nicht mehr sonderlich zu heben.

Das letzte Drittel fand dann unter dem Motto «Spielen und spielen lassen» oder «wer hat noch nicht, wer will noch mal» statt und ein «Tag der offenen Türen» war nun angesagt. Hüben wie drüben fielen die Tore. Am strengsten hatte es in diesem Ab-schnitt der Statistiker. Den Gossauern gelang gar ein Tor in Unterzahl und in der 47. Minute liess sich auch der 47er (eine gute Nummer für einen Torhüter) auf der Sko-rerliste mit einem präzisen Auswurf auf Luchsinger eintragen. Am Schluss hiess es 32:13. Das 100. Ligacupgoal in der diesjährigen Austragung fiel noch nicht. Der Zäh-ler stoppte bei 99, wie der Chefstatistiker feststellte! Trotzdem ist der 32:13 Sieg der höchste im Achtelfinal des Ligacups, den die Gossauer je erzielen konnten. Rundum zufrieden machte man sich um Mitternacht auf die lange Heimreise.

Die Viertelfinalqualifikation ist erreicht. Ab jetzt wird der Gegner zugelost. Mit schwa-chen Gegnern ist definitiv nicht mehr zu rechnen und Losglück gibt es eigentlich kaum noch. Die Hoffnung aber, dass man endlich wieder einmal ein «Heimspiel» im Ligacup austragen darf bleibt, auch wenn «Heimspiel» vorläufig noch in Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt werden muss. Freuen wir uns also auf den nächsten Ligacupauftritt unserer Mannschaft an einem Ort, wo es vielen Fans möglich sein wird, anwesend zu sein.

Matchtelegramm

White Piranhas Travers – UHCevi Gossau 13:32 (3:7, 4:17, 6:8) 
Centre Sportif du Val de Travers, Couvet NE / 71 Zuschauer / SR: Killias

Tore: 2. Travers 1:0, 4. Walther (Bücheler) 1:1 (PP), 6. L. Widmer (Bücheler) 1:2, 10. Bücheler (Walther) 1:3 (PP), 10. L. Widmer (Luchsinger) 1:4, 11. Walther (Bücheler) 1:5, 14. L. Widmer (Luchsinger) 1:6 (PP), 14. Travers 2:6, 17. Ambühl (Walther) 2:7, 18. Travers 3:7;
21. Luchsinger (L. Widmer) 3:8, 21. Luchsinger (Baumgartner) 3:9 (PP); 22. Vollenweider (Baumgartner) 3:10, 25. Bücheler (Keller) 3:11 (PP), 26. L. Widmer (Luchsin-ger) 3:12, 28. L. Widmer (Keller) 3:13, 29. Travers 4:13, 30. Travers 5:13, 32. L. Widmer (Keller) 5:14, 33. Vollenweider (Künzler) 5:15, 35. Luchsinger (L. Widmer) 5:16 (PP), 35. Baumgartner 5:17 (PP), 36. Bücheler (Keller) 5:18 (PP), 37. Keller (Bücheler) 5:19 (PP), 37. Keller (Künzler) 5:20 (PP), 38. Keller (Vollenweider) 5:21 (PP), 38. Keller (Vollenweider) 5:22 (PP), 38. Vollenweider (Keller) 5:23 (PP), 40. Baumgartner (L. Widmer) 5:24 (PP), 40. Travers 6:24, 40. Travers 7:24 (Penalty);
44. Keller (Luchsinger) 7:25, 46. Travers 8:25, 47. Ambühl (Künzler) 8:26 (PP), 47. Luchsinger (Bohli) 8:27, 50. Bücheler (Künzler) 8:28 (BP), 51. Travers 9:28 (BP), 51. Keller (Bücheler) 9:29, 53. Travers 10:29, 54.Travers 11:29, 55. Baumgartner (Künzler) 11:30, 57. Travers 12:30, 58. L. Widmer 12:31, 59. Travers 13:31, 60. L. Widmer (Keller) 13:32. Strafen: Travers 6x2 Minuten, 1x5 Minuten, Gossau 4x2 Minuten.
Gossau: Bohli; Ambühl, Bücheler, Walther; Luchsinger, Keller, L. Widmer; Künzler, Baumgartner, Vollenweider
Bemerkungen: Gossau ohne B. Widmer, Leimbacher, d’Hooghe und Meier.