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Schützenfest in Näfels

Ligacup

Auf dem Papier präsentierte sich die Aufgabe gegen den Drittligisten Froni-Fighters Mollis als eine ohne grosse Schwierigkeiten lösbare. Beim näheren Hinschauen stellte man mit Erstaunen fest, dass vor einem Jahr die Glarner den Playoff-Teilnehmer Wild Goose Gansingen im Ligacup ausgeschaltet und in diesem Jahr auch das renommierte ULA - immerhin Ligacupsieger vor vier Jahren - in einem dramatisch Spiel eine Runde zuvor in die Knie gezwungen hatten. Dies freute vor allem die Gossauer Anhänger sehr, ist doch die Reise nach Näfels deutlich kürzer als diejenige nach Langenthal und so fand sich unter den rund 150 Zuschauern eine stattliche Anzahl Zürcher Oberländer ein, um ihr Team tatkräftig zu unterstützen.

Entsprechend konzentriert begannen die Favortien die Partie zunächst mit zwei Blöcken, denn sie wollten von allem Anfang an klarstellen, wer Herr im Hause ist. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, als Leimbacher und Walther, der mit einem sehenswerten Sololauf die Glarner schwindlig spielte und kaltblütig einschob, für ein 0:2 auf der Anzeigetafel sorgten. Der darauffolgende Anschlusstreffer wurde vom einheimischen Publikum frenetisch bejubelt und plötzlich hatte man den Eindruck, dass es noch eine zähe Angelegenheit werden könnte, auch wenn Vollenweider im Powerplay kurz darauf den alten Toreabstand wieder herstellte. Aber dann, gegen mitte des ersten Drittels wurde die Partie innerhalb 100 Sekunden vorentschieden, als der Titelverteidiger vier Tore markierte und auf 1:7 davonzog. Dann wurde die Torproduktion bei Gossau eingestellt. Zwei Sekunden vor Ende des Drittels erzielten die Fighters ihren zweiten Treffer mit einem sehenswerten Airhook.

Im zweiten Drittel nützten die Gossauer zunächst ein Powerplay zum nächsten Treffer aus, doch dann musste man sich für die nächsten Treffer in Geduld üben. Gute Gelegenheiten wurden verpasst, aber das störte bei diesem Spielstand kaum jemanden. Aber dann war es wie bei der berühmten Ketchup-Flasche: Zunächst drückt man und es kommt nichts und dann eine ganze Menge. Bis Drittelsende wurde das Skore auf 5:17 gestellt, wobei die Treffer der Glarner auch beim für sie immer hoffnungsloser werdenden Spielstand jeweils lautstark bejubelt wurden.

Das letzte Drittel ist schnell erzählt. Wie das zweite Drittel endete auch dieses mit 10:3 für Gossau, auch wenn die Zürcher Oberländer begannen zu experimentieren und ihre Blöcke wild durcheinander würfelten. Bemerkenswert war, dass mit Leimbacher, Keller und Linus Widmer diejenigen zusammenspielten, die bei allen vier Ligacupsiegen und allen sieben Meistertitel ihres Vereins dabei waren. Dass auch diese Kombination eifrig Skorerpunkte sammelte, muss wohl nicht speziell erwähnt werden. Ja, die Kombinationen waren derart überzeugend, dass der Platzspeaker - wie beim Eishockey - bei den herausgespielten Treffern zwei Assistpunkte verteilen wollte...

Nach dem erfolgreichen Ausflug ins Glarnerland zu den Froni Fighters - übrigens der Klubnahme ist nicht ein falschgeschriebener Frauenname sondern bezieht sich auf den Molliser-Hausberg, den Fronalpstock - steht man nun im Viertelfinal, in welchem nur noch sehr starke Gegner warten. Was wir in Näfels gesehen haben, macht uns zuversichtlich. Es war gegenüber der zweiten Meisterschaftsrunde in Regensberg eine deutliche Steigerung erkennbar. Gespannt erwarten wir die Auslosung vom 27. Oktober. Wunschgegener gibt es keine, aber ein Heimspiel wäre trotzdem schön.

Matchtelegramm
Froni Fighters Mollis - UHCevi Gossau 8:27 (2:7, 3:10, 3:10)
Linth Arena SGU, Näfels. – 150 Zuschauer. – SR M. Reimann.
Tore: 00:43 Leimbacher (d'Hooghe) 0:1, 01:53 Walther 0:2, 03:24 Mollis 1:2, 05:42 Vollenweider (d'Hooghe) 1:3 (PP), 09:14 Vollenweider 1:4, 10:23 L. Widmer (Keller) 1:5, 10:44 Keller (L. Widmer) 1:6, 10:56 Leimbacher (Walther) 1:7, 19:58 Mollis 2:7;
21:40 Leimbacher (d'Hoooghe) 2:8 (PP), 27:03, L. WIdmer (Vollenweider) 2:9, 28:08 Ehrensperger (Baumgartner) 2:10, 28:23 Mollis 3:10, 31:08 Leimbacher (d'Hooghe) 3:11, 32:08 Keller (Vollenweider) 3:12, 33:46 L. Widmer (Keller) 3:13, 35:01 Leimbacher (Diener) 3:14, 35:10 Mollis 4:14, 35:25 Mollis 5:14, 37:40 Walther (Leimbacher) 5:15, 37:55 Leimbacher (d'Hooghe) 5:16, 38:24 Vollenweider (d'Hooghe) 5:17 (PP);
42:15 d'Hooghe (Baumgartner) 5:18, 44:40, d'Hooghe (Baumgartner) 5:19, 46:08 Mollis 6:19 (BP Gossau), 48:11 Mollis 7:19, 50:53 Mollis 8:19, 51:04 Walther (Leimbacher) 8:20, 51:27 Brüllhart (Baumgartner) 8:21, 52:17 L. Widmer (Keller) 8:22, 53:06 Leimbacher (Keller) 8:23 (PP), 55:42 Ehrensperger (Walther) 8:24, 57:58 Keller (Leimbacher) 8:25 (PP), 59:10, Keller (Baumgartner) 8:26, 59:32 Ehrensperger (Baumgartner) 8:27.
Strafen: Mollis 5-mal 2 Minuten, UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Diener; Vollenweider, L. Widmer, Keller; Leimbacher, d'Hooghe, Walther; Baumgartner, Brüllhart, Ehrensperger.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Hürlimann (verletzt), Wintsch (verletzt), Bücheler, B. Widmer, Bieri, Frauchiger und Meier (überzählig), 49:24 Timeout Mollis, 57:17 Timeout Gossau. Captain bei Gossau: Yves d'Hooghe, Bestplayer Gossau: Patrick Diener.