Sichere Halbfinalqualifikation gegen Oekingen

Wenn im Foyer der Sporthalle Mettlen Kinderwagen parkiert werden, Kleinkinder vergnügt ihre ersten aufrechten Schritte wagen und Dreikäsehochs mit ihrem ersten Ministock dem gelochten Ball nachjagen, dann ist es die Zeit für das Herren I Team, ein wichtiges Spiel zu bestreiten, im aktuellen Fall das Ligacup-Viertelfinal Spiel gegen Oekingen. Ja, da haben diverse Spieler ihre persönlichen Glücksbringer samt Freundinnen, Ehefrauen und Eltern auf der Tribüne dabei, sodass mittlerweile die Heimspiele des UHCevi Gossau zu veritablen Familienanlässen mutiert sind. Abwesende aufgrund von eben solchen gibt es nicht mehr und so ist es nicht als logisch, dass das Herrenteam praktisch lückenlos am Start war.

«Keine Ahnung, was uns erwartet», meinte Matthias Keller noch vor dem Spiel, sind doch seit der letzten Begegnung gegen den UHC Oekingen knapp zehn Jahre vergangen und nachdem die Solothurner abgestiegen waren, wurde es eher still um sie. Doch mit einem Knalleffekt erschienen sie wieder auf der Bühne, indem sie völlig überraschend Cupholder Kappelen ausschalteten und für eine der grössten Sensationen in der KF-Geschichte sorgten. Eine Runde später fegten sie Zuzwil-Wuppenau richtig gehend vom Platz, genau gegen das Zuzwil-Wuppenau gegen welches die Zürcher Oberländer noch eine Woche vor dem Ligacup-Spiel in der Meisterschaft nur ein enttäuschendens 10:10 zustand brachten.

Der UHC Oekingen zeigte dann aber sofort, dass er nicht gewillt war, den Zürchern die Halbfinalqualifikation iauf dem Silbertablett zu offerieren. Sie agierten äusserst diszipliniert in der Defensive und blockten erfolgreich diverse Abschlüsse. Trotzdem eröffnete Rüegg mit einem platzierten Weitschuss das Skore nach knapp drei Minuten. Oekingen hatte erstaunlich viel Ballbesitz, aber die besseren Chancen waren beim Heimteam, welches diese aber vorerst nicht ausnützen konnte. Und so kam es wie es kommen musste: Die Solothurner schafften den Ausgleich und nach zwei weiteren Toren der Einheimischen - erneut Rüegg und Keller mit einem platzierten Schuss ins Dreieck - kamen sie erneut auf einen Treffer heran. Es schien eine enge und zähe Angelegenheit zu werden. Sieben Sekunden vor Ende des ersten Drittels sorgte Hürlimann für den Zweitorevorsprung beim ersten Tee und auch zur Beruhigung der angespannten Nerven bei den Anhängern des Heimteams.

Trotzdem war alles noch offen und die Spannung war immer noch gross. Sollten nun die Favoriten mit ein bis zwei schnellen Treffern das Ding in die richtigen Bahnen lenken oder kann Oekingen mit einem schnellen Treffern wieder herankommen? Die Antworten sollte das zweite Drittel bringen.

Der schnelle Treffer gelang den Gossauern durch d'Hooghe und nach drei Minuten hiess es dann für Leimbacher in die Hosen zu steigen. Hercli Christoffel verhängte gegen den Aussenseiter einen Penalty und das ist bekanntlich eine Angelegenheit für Leimbacher. Er war auch dieses Mal erfolgreich und falls irgend jemand monieren sollte, dass er bei seinem Trick den Ball zurückgezogen hätte, können wir beruhigen und ein klärendes Video zur Verfügung stellen! 6:2 stand es und alles schien seinen gewünschten Lauf zu nehmen bis zur Spielhälfte und zum Doppelschlag von Oekingen. Zunächst war es Beni Hofer mit einem sehenswerten Move und dann Schreier, die ihre Farben wieder auf 6:4 heranbrachten. Damit war aber für Drittel zwei das Pulver der Gäste verschossen und Frauchiger, L. Widmer und Luchsinger brachten sich noch auf der Skorerliste ein, sodass nicht wenige Experten beim 9:4 zur Pause schon die Vorentscheidung gesehen haben wollten.

Nun, im Kleinfeld kann es schnell gehen. Das weiss auch Gossau, nicht erst seit der Achttore-Aufholjagd von Cazis im Playoff-Finale. Und da waren es ja «nur» fünf Tore und wer Kappelen rauskegeln kann...

Diese Bedenken wurden aber nach gut drei Minuten im letzten Drittel durch Linus Widmer und Martin Luchsinger sogleich zerstreut. Und so nahmen es die Zürcher Oberländer auch sportlich als Hürlimann wegen übertriebener Härte die Kühlbox aufsuchen musste. Das Powerplay von Oekingen war eher suboptimal und das gefürchtete Boxplay-Duo Linus Widmer und Matthias Keller schlug gleich mit einem doppelten Shorthander zu! Jetzt waren auch die letzten Zweifler überzeugt und der Rest sollte noch für das Herrenteam zur Kür verkommen, nicht aber für den Statistiker: Lukas Baltisbergers Tor zum 15:5 war seinerstes persönliche Goal für das Herren I und zugleich das 100. Saisongoal und Linus Widmers Ofen zum 17:5 war der 100. Skorerpunkt für den ersten Block, ein perfektes Powerplay, der Ball lief wie am Schnürchen - Keller - d'Hooghe -Widmer - Tor! So einfach hat's ausgesehen...

Am Ende lautete das Skore 17:6 und die Halbfinals waren damit erreicht. Der UHCevi Gossau zeigte wohl die bis anhin beste Leistung der Saison und überzeugte diesmal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, bei welcher niemand abfiel und jeder Block das seine zum Sieg beitrug. Das leicht nach oben geschraubte Saisonziel bezüglich Ligacup - zum Jahreswechsel noch dabei zu sein - ist damit erfüllt.

Am 14. Januar geht es weiter mit den Halbfinals. Die Auslosung findet am nächsten Dienstag statt. Über Gegner, Ort und Zeit werden wir an dieser Stelle rechtzeitig informieren.