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Sieg im Zürcher Oberländer Derby und erneut das Punktemaximum

Meisterschaft
Solide Defensivarbeit auch bei Standards

Obwohl das Oberländer Derby gegen Bäretwil auf dem Programm stand, wollte nan diesem schönen Herbstnachmittag in Regensdorf nicht so richtig Stimmung aufkommen. Einer Handvoll Bäretswiler Anhänger standen noch weniger Gossauer gegenüber. Die grösste Delegation stellte beinahe der UHC Kappelen, der die Bäretswiler im Hinblick auf ihr nächstes Ligacupspiel beobachtete.


Der Titelverteidiger übernahm sofort die Initiative und versuchte sofort das Spiel zu dominieren, doch beste Chancen wurden ausgelassen und als Bäretswil wie aus dem heiteren Himmel das 0:1 erzielte, hatten die Fussballfans, die Slowenien-Schweiz am vergangenen Donnerstag gesehen hatten, ein Déjà Vu. Aber Unihockeyaner sind keine Fussballer und Gossau reagierte auf den unverhofften Rückstand. Mit einem Doppelschlag zwei Minuten später korrigierten die Routiniers Bücheler und Leimbacher das Ergebnis und bis zum Halbzeit-Tee wurde der Vorsprung auf ein solides 5:1 ausgebaut.


Eigentlich sollte da nichts mehr passieren, glaubten wohl nicht nur die Zuschauer, aber der Bär war natürlich noch nicht erlegt und gab spätestens nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit mit dem 5:2-Anschlusstreffer ein Lebenszeichen von sich. Zwar konnte Bieri mitte der zweiten Halbzeit einen Penalty entschärfen, aber das 5:3 im anschliessenden Powerplay konnte nicht mehr verhindert werden. Bäretswil war zurück im Spiel und für die Schweizermeister aus Gossau hatte sich die Situation wieder verkompliziert. Zwar sorgte erneut Bücheler mit dem 6:3 vorübergehend etwas für Luft, doch Bäretswil spürte, dass da noch etwas gehen könnte. Gut zwei Minuten vor Schluss stürmten sie mit 4:3 ohne Torwart und kamen tatsächlich auf 6:5 heran und es warteten noch spannende Schlussekunden. Doch für Bäretswil gab es kein Happy-End, auch wenn das der 24er aus Cazis so sehr gewünscht hatte... Linus Widmer und Nicky Walther erlegten den Bären humorlos mit zwei Toren, darunter ein Empty Netter zum 8:5. Der Sieg gegen den Nachbarn war in trockenen Tüchern. Ein Sieg der nicht zwingend selbstverständlich war, hatte man in der Vergangenheit verschiedentlich Punkte gegen Bäretswil liegenlassen müssen.

 

Der Gegner im zweiten Spiel war gänzlich unbekannt. Von einer jungen aufstrebenden Mannschaft zu sprechen wäre aber doch etwas übertrieben. Das Trüppchen aus dem Dorf, welches auf dem Weg nach Flims in einem Tunnel umfahren wird, war noch kleiner als das des Titelverteidigers und setzt sich mehrheitlich aus ehemaligen NLA-Grossfeldspielern zusammen, bei denen vor allem der Plausch im Vordergrund steht. Ein Informant, der es wissen muss, hat dem Schreiber zugetragen, dass die Trinser sich nur deshalb nicht für den Ligacup angemeldet haben, weil es hier über drei mal 20 Minuten Netto-Spielzeit gehe... Wie dem auch sei, die Castle Stars - woher der Name? Ausser der Ruine Canaschal findet man in Trin kein Schloss - sind eine interessante Bereicherung der Liga. Es wird romanisch gesprochen und auf dem Klublogo sind nicht weniger als vier Sterne abgebildet. Hat hier der Chefstatistiker etwas verpasst, denn er mochte sich beim besten Willen nicht an den Namen Castle Stars Trin in der Hall of Fame zu erinnern. Nun, die Recherchen ergaben, dass das Gemeinde Wappen von Trin vier Sterne, wofür auch immer die stehen, aufweist.


Klar, gespielt wurde auch noch. Die Geschichte ist aber schnell erzählt. Der Titelverteidiger hatte das Spiel stets unter Kontrolle und lief nie Gefahr, dieses zu verlieren. Auch nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 liess man sich nicht aus der Ruhe bringen und erhöhte bis zur Pause beruhigend auf 5:1.


Nach dem Tee nahm man - bewusst oder unbewusst - einen Gang raus und spielte das Ding routiniert herunter, was in der VIP-Lounge zum allgemeinen Gähnen führte... Trin konnte, Gossau wollte nicht mehr. 
Zwei Punkte wurden am Schluss gewonnen und das ist die Hauptsache. Mit dem Punktemaximum auch am zweiten Spieltag wurde die Pflicht erfüllt. Was das Verwerten von besten Torgelegenheiten anbelangt, sei hier der Rat gegeben, dass man diesbezüglich bei der Schweizer-Fussball Nationalmannschaft nichts lernen kann...


In der dritten Runde warten dann mit White Horse Lengnau und den Tigersharks aus Unterkulm die ersten richtigen Nagelproben. Zunächst aber gilt es die Achtelfinals im Ligacup gegen die Froni Fighters aus Mollis zu überstehen. Anpfiff ist am Samstag, 18.10.2014 um 20:30 in der Linth-Arena in Näfels.

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – DT Bärestwil 8:5 (5:1, 3:4)
Sportanlage Wisacher, Regensdorf. – 0 Zuschauer. – SR Preisig.
Tore: 8. Bäretswil 0:1, 10. Bücheler (Baumgartner) 1:1, 11. Leimbacher (Vollenweider) 2:1, 15. L. Widmer (Bücheler) 3:1, 16. Leimbacher (Walther) 4:1, 19. Bücheler (Baumgartner) 5:1;
24. Bäretswil 5:2, 30. Bäretswil 5:3 (BP Gossau), 31. Bücheler (L. Widmer) 6:3, 38. Bäretswil 6:4, 39. Bäretwil 6:5, 39. L. Widmer (Bücheler) 7:5 (EN), 40. Walther (Leimbacher) 8:5. 
Strafen: UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten, Bäretswil  keine Strafen.
UHCevi Gossau: Bieri; Bücheler, L. Widmer, Baumgartner; Leimbacher, Vollenweider, Walther.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Diener, Keller, d'Hooghe, B. Widmer, Wintsch, Hürlimann, Frauchiger. 29. Bieri hält Penalty. Stattliche Delegation aus Kappelen beobachtet Bäretswil.
 
UHCevi Gossau – UHC Castel Stars Trin 8:2 (5:1, 3:1)
Sportanlage Wisacher, Regensdorf. – 0 Zuschauer. – SR Christoffel.
Tore: 3. Vollenweider (Penalty) 1:0, 5. Keller (L. Widmer) 2:0, 8. Trin 2:1, 9. Vollenweider (Leimbacher ) 3:1, 12. Leimbacher (Baumgartner) 4:1, 17. Bücheler (L. Widmer) 5:1;
24. Trin 5:2, 28. Bücheler (Keller) 6:2 (PP), 36. Bücheler (Keller) 7:2, 39. Vollenweider (Leimbacher) 8:2.
Strafen: UHCevi Gossau keine Strafen, Trin 1-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Diener; Bücheler, L. Widmer, Keller (ab 21. Walther); Baumgartner (ab 21. Keller), Vollenweider, Leimbacher.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Bieri, d'Hooghe, B. Widmer, Wintsch, Hürlimann, Frauchiger.