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Sieg nach Penaltykrimi

Ligacup

Für den 1/4-Final musste der UHCevi Gossau zu den STV Dragons Giswil in den Kanton Obwalden reisen. Die Innerschweizer haben in den vergangen Cupspielen vor allem durch ihren ausgeprägten Kampfgeist auf sich aufmerksam gemacht. Weiter konnten sie auch immer auf lautstarke Unterstützung ihrer Fans zählen.

Auch an diesem Sonntag war dies nicht anders. Es hatten über 220 Fans den Weg in die Mehrzweckhalle von Giswil gefunden um ihre Mannschaften mit Lärm und Getöse anzufeuern. Wie erwartet versuchte die Heimmannschaft in den ersten Minuten mit viel Kampfeinsatz einen Treffer zu erzielen. Dies rächte sich jedoch in der vierten Minute als der Unparteiische eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlag aussprach. Reto Zingg bedankte sich mit dem ersten Treffer für die Gäste zum 0:1. Postwendend glichen die Giswiler jedoch zum 1:1 aus. In der 6. Minute waren die Innerschweizer erneut erfolgreich und konnten ihrerseits die erste Führung zum 2:1 beanspruchen. Die anwesenden Fans tobten und die in der Halle verwandelte sich in einen Hexenkessel. Glockengebimmel und Hornsignal brachten die Stimmung zusätzlich zum kochen. Einiges ruhiger wurde es als Patrick Huber in der 10. Minute den Ausgleichstreffer erzielte. In der 17. Minute war Richard Ruchti mit einem Abstauber für seine Farben erfolgreich. Eine Minute später verwerteten Matthias Keller für die Gäste ein erneutes Powerplay zur Pausenführung von 2:4.

Im zweiten Drittel konnte Giswil den Anschlusstreffer in der 23. Minute schiessen. Doch geleitet von den Gossauer Fans war es Matthias Keller der auf Pass von Linus Widmer zum 3:5 einschob. Dies motivierte die weit mitgereiste Fangemeinde weiter welche zwar in klarer numerischer Unterzahl auftraten, jedoch nicht zu überhören waren. Beflügelt von den Sprachchören schlenzte Patrick Huber den Ball von der Mittellinie zum nächsten Torerfolg der Zürcher Oberländer. Die Dragons gaben sich aber nicht auf und erzielten ihrerseits eine Minute später einen weiteren Treffer. Bis zum Ende dieses Drittels konnten beide Teams noch je ein weiteres Tor bejubeln. Für Gossau war Martin Luchsinger mit einem satten Weitschuss für den Torerfolg verantwortlich.

Das letzte Drittel gehörte den Platzherren welche mit zwei Treffern den Ausgleich herbeiführten. Zuerst schlossen sie kurz nach dem Pausenpfiff eine Überzahl erfolgreich ab und erkämpfen sich im zwei gegen zwei einen weiteren Torerfolg. Gossau hatte es verfehlt den frühen Entscheidungstreffer zu markieren und mussten so in die Verlängerung gehen.

In den fünf Verlängerungsminuten geschah nicht viel. Die Giswiler konnten den Ballbesitz kaum für sich beanspruchen und wurden deshalb nicht mehr gefährlich. Ausser einer guten Chance für Gossau in den letzten Sekunden bot sich keine nennenswerte Möglichkeit. Somit hatte das Penaltyschiessen über Sieg oder Niederlage zu entscheiden.

Im Hexenkessel welcher zu überhitzen drohte wurde es mit diesem dramatischen Ende plötzlich ganz still. Keiner getraute sich einen falschen Laut von sich zu geben und fieberte dem Penaltyschiessen entgegen. Die Spannung war kaum mehr zu überbieten.

Für Gossau liefen Basil Widmer, Patrick Huber, Matthias Keller, Richard Ruchti und Lukas Leimbacher gegen den Giswiler Torhüter an. Im Tor der Gäste war es Fabio Bisso der bereits in den 65 Minuten zuvor mit Glanzparaden agierte. Giswil welche mit dem Penaltyschiessen angefangen hatte versenkte drei der fünf Anläufe. Basil Widmer und Patrick Huber verwandelten ebenfalls souverän. Lukas Leimbacher hatte nerven aus Stahl als er als letzter zum 3:3 einschoss. Es wäre die bittere Niederlage gewesen wenn er nicht getroffen hätte. Die ersten fünf Penaltys konnten somit keine Entscheidung herbeiführen. Es ging weiter. Obwohl Fabio Bisso drei weitere Schüsse parierte vermochten seine Teamkameraden den vermeintlichen Matchtreffer nicht zu verwerten. Es folgte Parade Nummer 4 des Gossauer Schlussmannes. Richard Ruchti hatte nun erneut die Möglichkeit zum alles entscheidenden Siegestreffer einzuschiessen. Er erlöste die strapazierten Nerven aller Anwesenden mit dem 18. Anlauf und versenkte den Plastikball hinter dem gegnerischen Schlussmann. Jubelnd feierte der UHCevi Gossau den Einzug in Halbfinale und bedankte sich bei den mitgereisten Fans sowie dem knapp unterlegenen Giswilern.

Der STV Dragons Giswil verlangte alles von den Gossauern ab und konnte erst im Penaltyschiessen gestoppt werden. Beide Teams boten den anwesenden Zuschauern ein riesen Spektakel welches mit einem an Spannung kaum zu überbietenden Schluss zu Ende ging.

Matchtelegramm

STV Dragons Giswil - UHCevi Gossau 7:8 (2:4, 3:3, 2:0, 0:0) n. P.
Mehrzweckhalle Giswil - 220 Zuschauer - SR

Tore:  4. Zingg (Ausschluss Giswil) 0:1, 4. Giswil 1:1, 6. Giswil 2:1, 10. Huber 2:2, 17. Ruchti (B. Widmer) 2:3, 18. Keller (Zingg, Ausschluss Giswil) 2:4;
23. Giswil 3:4, 27. Keller (B. Widmer) 3:5, 28. Huber 3:6, 29. Giswil 4:6, 32. Luchsinger 4:7, 37. Giswil 5:7; 
41. Giswil (Ausschluss Gossau) 6:7, 47. Giswil 7:7 (je Ausschluss Gossau und Giswil);
Verlängerung: Keine Tore.
Penaltyschiessen: Giswil 1:0, B. Widmer 1:1; Giswil 1:1, Huber 1:2; Giswil 2:2, Keller 2:2; Giswil 2:2, Ruchti 2:2; Giswil 3:2, Leimbacher 3:3; 
Giswil 3:3, Huber 3:3; Giswil 3:3, B. Widmer 3:3; Giswil 3:3, Leimbacher 3:3; Giswil 3:3, Ruchti 3:4.
Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen UHC Dragons Giswil, 2-mal zwei Minuten gegen UHCevi Gossau