Direkt zum Inhalt

SV Wiler Ersigen gebodigt!

Ligacup
Zu diesem Zeitpunkt konnte man sich schon langsam entspannen!

Es war der mit Spannung erwartete Viertelfinal im Ligacup. Viele sahen das Spiel als die spannendste Paarung aller Viertelfinals. Die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden. Ein Spiel auf hohem Niveau mit vielen erstklassigen Szenen auf beiden Seiten und ein Drama bis zum Ende sollten die hohen Erwartungen aller Anwesenden erfüllen. Bereits im Vorfeld wurde viel spekuliert, mit welcher Mannschaft Wiler Ersigen wohl antreten würde. Man berücksichtige, dass die Berner bereits am Morgen noch zwei Meisterschaftsspiele zu bestreiten hatten. Bis auf Uhlin waren aber alle Spieler an Board, und mit Fankhauser auch noch ein neuer starker Spieler. Auf Gossauer Seite musste man ohne die abwesenden Keller, Baumgartner und Brühwiler sowie den verletzten D’Hooghe auskommen. Letzterer übernahm das Coaching und versuchte so seinen Beitrag zu leisten. Die letzten beiden Spiele hatte man gegen Wiler allesamt verloren, und so wollte man diese Negativserie beenden und in den Cup Halbfinal einziehen.

Das Spiel begann von beiden Teams eher abwartend. Niemand wollte zu schnell zu viel riskieren und so dauerte es einige Zeit bis Fankhauser das Skore mit einem sehenswerten Backhandtreffer für Wiler eröffnete. Die Gossauer benötigten etwas länger, um den Tritt so richtig zu finden. Beim Stand von 1:0 gab es die erste Überzahlsituation für die Gäste und die Möglichkeit das Spiel auszugleichen. Das Powerplay funktionierte nicht richtig und ein Steilpass von Luginbühl verwertete Fankhauser zum 2:0. Die Zürcher liessen die Köpfe aber nicht hängen und wenige Sekunden vor Drittelsende war es Hürlimann der auf 3:2 verkürzen konnte. Ein wichtiger Treffer für die Psyche und ein harter Schlag für Wiler. 

Man musste sich nun überlegen, wie man im zweiten Drittel noch mehr Zugriff auf das Spiel bekommen konnte. Wiler war darauf aus, mit Kontern zum Erfolg zu kommen und ansonsten eher defensiv abzuwarten. Bitter für die Gossauer war der verletzungsbedingte Ausfall von Bücheler nach 20 Minuten. Er gesellte sich zum Coachingstaff und zusammen mit D’Hooghe war er nun für Ruhe und Ordnung auf der Bank besorgt. Nach Treffern auf beiden Seiten stand es wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff 6:5 für das Heimteam ehe Marc Brülhart den Ausgleich markieren konnte. Die Berner wussten nicht wie ihnen geschah, wieder mussten sie einen Treffer nur Sekunden vor Drittelsende hinnehmen.
 

Somit konnte im letzten Drittel alles wieder von vorne beginnen. Die Gastgeber agierten früh mit zwei Linien. Die Gossauer hingegen warteten noch und dies sollte sich später als entscheidender Faktor herausstellen. Während dem sich die Berner verausgabten, sparten die Zürcher Oberländer wichtige Energie für die letzten Minuten. Als die Gossauer knapp 10 Minuten vor Schluss beim Stand von 9:9 auf zwei Linien umstellten, gelang es ihnen nochmals einen Gang höher zu schalten. Wiler Ersigen konnte dieser Maschinerie nichts mehr entgegen setzen. Spieler wie Walther oder Brülhart waren zu schnell für die Berner und konnten meist nur noch regelwidrig gestoppt werden. Der Frust von Wiler Ersigen entlud sich nun immer mehr beim Schiedsrichter, dieser hatte das Spiel aber jederzeit unter Kontrolle und zeigte eine souveräne Leistung in einem hitzigen aber fairen Spiel. Die Treffer von Walther und Brülhart zum 11:9 sorgte dafür das die Berner nun alles auf eine Karte setzten mussten und ohne Torhüter agierten. Die Gossauer blieben aber cool und versenkten den Ball noch zwei Mal und sorgten damit für die vorzeitige Entscheidung. Der Treffer zum 10:13 durch Fankhauser war nicht mehr als Resultatskosmetik. 
 

Am Ende entschied die Kaderbreite zu Gunsten der Gossauer. Diese waren länger in der Lage mit drei Linien zu agieren und verschafften sich dadurch einen entscheidenden Vorteil zum Spielende. Einen mindestens so grossen Anteil am Erfolg hatte aber auch Torhüter Pascal Bieri, welcher mit zahlreichen brillanten Big Saves im richtigen Moment seine Mannschaft im Spiel hielt. Die Ehrung zum Bestplayer hätte zweifellos dem Gossauer Zerberus gehört, hätte denn eine solche stattgefunden...

Das «weisse Ballet» (für einmal in «oranje») zieht verdient in den Cuphalbfinal ein und hat das Ziel der Titelverteidigung fest vor Augen.

 DIe Auslosung der Halbfinals kann auf swissunihocke.tv am Mittwoch, 22.11.2018, 19:00 Uhr live verfolgt werden!

Matchtelegramm
SV Wiler Ersigen II – UHCevi Gossau 10:13 (3:2, 3:4, 4:7)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. – 65 Zuschauer. – SR Hercli Christoffel-.
Tore: 7. Fankhauser 1:0, 10. Fankhauser (Luginbühl) 2:0 (BP), 12. Walther (Rüegg) 2:1, 15. SVWE 3:1, 20. Hürlimann (Brülhart) 3:2;
22. SVWE 4:2, 24. Wyler (L. Widmer) 4:3, 25. SVWE 5:3, 30. Hürlimann (Wyler) 5:4 (PP), 32. SVWE 6:4, 36. Leimbacher (Rüegg) 6:5, 40. Brülhart (B. Widmer) 6:6;   
41:29 Leimbacher 6:7 (Penalty), 43. SVWE 7:7, 46. SVWE 8:7, 51:37 Leimbacher 8:8 (Penalty), 53. SVWE 9:8, 54. Walther 9:9, 56. Brülhart (Walther) 9:10, 59. Walther (Brülhart) 9:11 (EN), 60. L. Widmer 9:12 (EN), 60. Hürlimann 9:13 (EN), 60. Fankhauser 10:13.
Strafen: SVWE 4-mal 2 Minuten, UHCevi Gossau keine Strafen.
UHCevi Gossau: Bieri; Leimbacher, Walther, Rüegg; Hürlimann, L. Widmer, Wyler; Frauchiger, Brülhart, Bücheler (ab 21. B. Widmer).
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne K. Diener, Frank, d'Hooghe, Keller, L. Baltisberger, Brühwiler, Baumgartner.