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Titelverteidiger in Rücklage

Playoff

Man sah es gleich. Die Lengnauer kamen nicht nach Wetzikon, um sich wie beim 16:5 Sieg der Gossauer im Ligacup-Halbfinal abschlachten zu lassen. Sie waren von allem Anfang an präsent und zogen eine sehr kompakte Denfesive auf, die den Gossauern mit deutlich mehr Ballbesitz Schwiergikeiten bereitete. Dazu zeigten sie sich zumindest zu Beginn äusserst effizient und nützten jede Chance.

Das Spiel stand für Gossau unter einem unglücklichen Stern. Zunächst blieb der GLK von Schiedsrichterin Strähl im Stau auf der A1 stecken und das Spiel konnte erst nach knapp einer halben Stunde Verspätung gegenüber der offiziellen Anstosszeit begonnen werden. Zunächst dominierten beide Defensiven bis die Lengnau ihre erste Gelegenheit nützten und in Führung gingen. Der Titelverteidiger bemühte sich weiter, aber erfolgreich waren wieder dei Gäste mit einem wunderschönen Hocheckschuss von Roger Spaltenstein. Und wieder einmal mussten die Zürcher einen Fehlstart verdauen. Zwar konnte der Ausgleich mit einem Doppelschlag durch Vollenweider, das zweite Tor im Powerplay nach einem verschossenen Penalty, bewerkstelligt werden. Aber als jedermann dachte, dass nun Gossau im Spiel angekommen wäre, wurde bitter enttäuscht als die Aargauer kurz vor dem ersten Kaffee wieder in Führung gingen.

Nun, es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass man einen Eintore-Rückstand nach Drittel eins noch wettgemacht hätte und so brach bei den Zürchern noch keine Panik aus.

Das zweite Drittel beghann mit einem Paukenschlag. Der UHCevi Gossau erschien zu spät zum zweiten Drittel. Offenbar hatte die Kabinenansprache - Themen dazu hatte es genügend gegeben - etwas zu lange gedauert und Anna Strähl musste dem Reglement entsprechend einen Zweiminüter geben. ZUr Entschuldigung soll angefügt werden, dass am Zeitnehmertisch versäumt wurde, zwei Minuten vor Ablauf der Pause die SIrene zu betätigen. Nun, matchentscheidend war das nicht, aber ziemlich unangenehm. Und es kam wie es kommen musste. Lengnau nützte die Powerplaychance eiskalt und die Zweitoreführung für die Aargauer war wieder hergestellt. Der Anschlusstreffer bei Mitte des Spiels wurde sogleich wieder beantwortet, was irgendwie typisch für das Spiel war. Immer wenn man meinte, das Spiel könnte auf die Gossauer Seite kippen, kam eiskalt der Konter der Surbtaler. Genau so geschah es auch als Bücheler zum 4:5 traf, kam postwendend die Antwort und bei Drittelsende hiess es 4:6 aus Sicht der Gossauer.

Gespannt war man, was für taktische Dispositionen Coach Keller für das letzte Drittel treffen würde. Sein Team war gewillt, mit allen möglichen Mitteln das Spiel zu drehen und beanspruchte gefühlte 75% Ballbesitz. Aber Tore wollten sich keine einstellen und wenn man keine Tore erzielt, muss man sie kassieren. Plötzlich hiess es 4:8 und das fällige Timeout wurde eingezogen. Mit 4:3 ohne Torhüter versuchte man sein Glück und beinahe hätte es geklappt. Als niemand mehr dran glaubte stand es knapp zwei Minuten vor Schluss nur noch 7:8 und plötzlich schien das Wunder möglich. Kurz vor Schlkuss berhinderte die Lattenunterkante den Ausgleich und beinahe im Gegenzug kamen die Aargauer noch zu zwei Empty Nettern zum ends aller Enden nicht unverdienten 10:7 Sieg.

Eine Schlacht ist verloren, aber noch nicht der Krieg, lautet eine der 70 Playoffweisheiten, von denen man erst nach dem Spiel weiss, ob sie zutreffen. Coach Keller meinte, dass man mit nur zwei Toren bei 3 gegen 3 keine Spiele gewinnen kann und er sich für den Sonntagabend noch etwas einfallen lassen müsste. Coach Müller auf der Lengnauer Seite dämpfte die Euphorie und wies darauf hin, dass noch Schwächen im 3:4 auszumerzen seien. Den Schlüssel dazu sollen sie aber noch nicht gefunden haben.

Wir sind gespannt auf das Rückspiel in Endingen. Die Titelverteidiger sind wild entshlossen, die Serie noch zu drehen und sie werden sich zweifellos das eine oder andere einfallen lassen. Lengnau andrerseits gehört zu den ganz wenigen Teams, die Gossau schon einmal in einer Playoffserie bezwungen haben und auch wissen wie man Schweizermeister wird. Für Spannung ist also gesorgt.

Matchtelegramm
UHCevi Gossau – SVL White Horse Lengnau 7:10 (2:3, 2:3, 3:4)
Kantonsschule Wetzikon, Wetzikon ZH. – 100 Zuschauer. – SR A. Strähl.
Tore: 5. Baumann 0:1, 16. Spaltenstein (Gazzetta) 0:2, 16. Vollenweider (L. Widmer) 1:2, 18. Vollenweider 2:2, 19. Felder (Gazzetta) 2:3;
21. Gazzetta (V. Müller) 2:4, 30. D Hooghe (Vollenweider) 3:4, 30. Näf (Rey) 3:5, 33. Bücheler (Voegtli) 4:5, 37. Näf 4:6;
49. V. Müller (Gazzetta) 4:7, 53. Burger (Heule) 4:8, 55. Leimbacher (D Hooghe) 5:8, 55. Baumgartner (Bücheler) 6:8, 58. Leimbacher (Voegtli) 7:8, 60. (59:30) Gazzetta 7:9, 60. (59:56) V. Müller 7:10.
Strafen: UHCevi Gossau 1-mal 2 Minuten, Lengnau 2-mal 2 Minuten.
UHCevi Gossau: Bieri; Frauchiger, d'Hooghe, Walther; Vollenweider, L. Widmer, Baumgartner; Vögtli, Ehrnesperger, B. Widmer; Hürlimann, Wintsch, Bücheler.
Lengnau: Remo Spaltenstein (ab 55. Schmidhalter); Burger, Felder, J. Müller, Heule, V. Müller, Laube, Gazzetta, Bründel, Näf, Suter, Baumann, Rey, Roger Spaltenstein.
Bemerkungen: UHCevi Gossau ohne Keller und Diener (überzählig). 17. Penalty UHCevi Gossau von Spaltenstein gehalten. 53. Timeout Gossau, 55. Timeout Lengnau. Bestplayer: Vollenweider (Gossau) und Remo Spaltenstein (Lengnau)