UHCevi Gossau mit Licht und Schatten

Der UHCevi Gossau erlebte an der dritten Meisterschaftsrunde einen dieser Sonntage, an denen man sich fragt: „Wie konnte das nur passieren?“ Zwei Spiele, eine Niederlage, ein Unentschieden und trotzdem viele positive Ansätze. 

UHCevi Gossau – Mörschwil 9:10 (4:5)

Das erste Spiel des Tages hatte es gleich in sich. Gegen den bisherigen Tabellenführer Mörschwil der in dieser Saison mit einem stark verstärkten Kader antritt, zeigte Gossau eine beherzte Leistung, trotz stark reduziertem Aufgebot. Mehrere Stammspieler fehlten und auch jene, die aufliefen, taten dies teils angeschlagen. Trotzdem: Die Zürcher Oberländer hielten dagegen, kämpften leidenschaftlich und zeigte über weite Strecken, warum man seit Jahren zur nationalen Spitze gehört. Das Spiel war ein offener Schlagabtausch, Tore fielen im Minutentakt – ganz zur Freude der Zuschauer, weniger zur Freude der Trainer. Am Ende entschied Mörschwil die Partie knapp mit 10:9 für sich. Ein bitteres Resultat, denn spielerisch wäre ein Punkt verdient gewesen. Doch zu viele einfache Fehler im Aufbau und in der Defensive liessen den Gegner immer wieder zu einfachen Toren kommen. Es war ein Lehrbeispiel dafür, dass selbst die Gossauer nicht unverwundbar sind, wenn die Konzentration in entscheidenden Momenten fehlt. 

UHCevi Gossau – Elgg 3:3 (0:3)

Im zweiten Spiel gegen den altbekannten Rivalen aus Elgg zeigte sich Gossau zunächst von seiner schläfrigen Seite. Ob die Müdigkeit aus Spiel eins oder die dünne Personaldecke schuld war, lässt sich nur vermuten – Fakt ist: Nach 20 Minuten lag man mit 0:3 hinten. Elgg spielte effizient, Gossau reagierte zu spät, zu brav, zu passiv. Doch dann kam die Reaktion, wie man sie vom Rekordmeister kennt. Nach der Pause stand ein völlig anderes Team auf dem Feld. Die Gossauer übernahm das Zepter, spielten plötzlich mit Tempo, Biss und Leidenschaft. Intermis Trainer Adrian Herrmann stellte auf zwei Linien um – ein mutiger Entscheid, der Wirkung zeigte. Gossau kam Tor um Tor heran, glich aus und drängte in den Schlussminuten gar auf den Sieg. Am Ende blieb es beim 3:3 – ärgerlich, weil mehr drin lag, aber auch verdient, weil die erste Halbzeit schlicht zu schwach war. 

Fazit und Ausblick 

Ein Punkt aus zwei Spielen ist nicht das, was sich der UHCevi Gossau vorgestellt hatte. Doch angesichts der personellen Situation darf man die Leistungen durchaus als Achtungserfolg werten. Die Moral stimmt, die spielerische Qualität sowieso – nur die Konstanz fehlt noch. Nun gilt der volle Fokus dem nächsten Highlight: dem Cupspiel gegen die Iron Marmots Davos-Klosters. Dort will das Team zeigen, dass man aus den Fehlern gelernt hat. Denn eines ist klar: Wenn der UHCevi Gossau einmal ins Rollen kommt, dann wird’s für jeden Gegner ungemütlich – egal, ob Meisterschaft oder Cup.