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Unglückliche Overtime Niederlage

Playoff

Bereits zum 7. Mal hiess der Playoff-Final Blau-Gelb Cazis vs. UHCevi Gossau. Viermal gewannen die Zürcher, zweimal die Bündner und jeses Mal waren es dramatische, hochklassige und enge Kämpfe, welche beste Werbung für das KF-Unihockey waren. Und wie die Vergangenheit zeigte, durften sich die Fans auf zahlreiche Tore freuen.

Unter diesen Voraussetzungen reisten die Gossauer Cracks begleitet von einem Fancar nach Landquart, wo die Gossauer Anhänger sofort für eine tolle Stimmung und beinahe für eine Heimspielatmosphäre sorgten. 

Zürcher Oberländer nahmen diesen Schwung gleich mit und der immer besser in Playoff-Form kommende Hürlimann besorgte das 1:0, noch bevor der Zeiger auch nur eine Umdrehung zurückgelegt hatte. Es war aber klar, dass ein Törchen die Blau-Gelben nicht wirklich beeindrucken konnte und so war es Regi, der Torschütze vom Dienst der kurz darauf ausgleichen konnte. Sechs Minuten später nützten die  Zürcher Oberländer eine Strafe von Berry gnadenlos aus, aber es dauerte auch jetzt nicht lange bis zum Bündner Ausgleich kamen. Kurzh vor dem Drittelsende gelang dem Underdog aus dem Zürcher Oberland innert 19 Sekunden ein Doppelschlag durch Hürlimann und Schmid und damit immerhin eine Zweitoreführung, die bis zum ersten Pausentee Bestand hielt. 

Die Gossauer Anhänger waren zu diesem Zeitpunkt sehr angetan über das gezeigte und waren zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Partie, wohlwissend aber, dass zwei Tore Vorsprung noch lange nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten würden und Cazis noch einige Trümpfe ausspielen würde.

Und so war es tatsächlich. Bis zur Spielhälfte verwandelten die Heinzenberger das schöne 4:2 aus Gossauer Sicht in ein unangenehmes 4:7. So konnte es natürlich nicht weitergehen und nun zog Coach Leimbacher seinerseits einen Trumpf aus dem Ärmel: Er liess nun Gossau mit 4:3 angreifen, wobei der reaktivierte Gossauer Rekordskorer mit der legendären Nr. 38 an der Seite von Jason und Aaron Abbühl sowie Yves d'Hooghe für viel Druck sorgte. Und tatsächlich, es dauerte gerade einmal 100 Sekunden bis zum 7:7 - zweimal Aaron und einmal Jason Abbühl - und die Gossauer Welt wart wieder völlig in Ordnung. Bis zum zweiten Tee tat sich dann nichts mehr auf der Anzeigetafel.

Genau sech Sekunden alt war das drittel Drittel, als der überragende Dominioni seine Farben erneut in Führung schoss und gerade eine Zeigerumdrehung später nachdoppelte. Dominioni war nun definitiv heissgelaufen und traf in der nächsten Minute gleich zweimal die Latte. Ein wahres Gewitter prasselte da über die Zürcher Oberländer, aber sie konnten mit etwas Glück den Schaden begrenzen und Hürlimann - immer wieder er ist in kritischen Situationen da - und Jason Abbühl im 4:3  glichen das Spiel wieder aus. Dann war wieder Cazis mit Hans Mathis an der Reihe bis Philipp Schmid und Jason Abbühl mit einem Doppelschalg innert 14 Sekunden die Gäste zum ersten Mal im letzten Drittel wieder in Führung brachte. Allerdings waren noch über sieben Minuten zu spielen und dass diese torlos ausgehen würden war natürlich nur ein Wunschtraum der Gossauer Fans. Kevin Berry glich das Spiel erneut aus und als dann Hürlimann einen Penalty verschuldete schien das Spiel wieder auf die ungünstige Seite zu kippen. Aber der überragende Sydney Escher erwies sich als Penaltykiller und hielt das Unentschieden drei Minuten vor Ende fest.

20. Penaltykiller Sydney Escher hält Dominionis Penalty,

Und bald darauf brach die letzte Minute an. Gossau wieder mit 4:3 im Vorwärtsgang und Aaron Abbühl netzte mit seinem persönlichen 4. Tor zum vielbejubelten 12:11 ein. 43 Sekunden waren noch auf der Uhr. Sollte es das sein? Bullygewinn und Ball halten wäre das Rezept gewesen.  Aber da hatten die Cazner in der Person von Claudio Nold einen wahren Bullyspezialisten und der so schönePlan ging schief. Cazis stellte sofort auf 4:3 liess den Ball gekont laufen und 19 Sekunden vor Schluss war es erneut Dominioni, welcher seine Farben in die Verlängerung schoss.  

 

DIe Spannung war nun kaum mehr zu ertragen. Chancen hatten beide Teams für das Golden Goal und schliesslich gelang dieses nach vier Minuten Kevin Berry für Blau-Gelb Cazis.

Blau-Gelb Cazis war bestimmt nicht das bessere aber das glücklichere Team. Zum drittenmal in den diesjährigen Playoffs entschied ein Golden Goal zugunsten von Cazis. Gossau braucht sich nichts vorzuwerfen, hat dem haushohen Favoriten mehr als nur Paroli geboten und hat das Zeug dazu die Serie zu kehren. Und das Glück könnte schon rein aus statistischen Gründen am nächsten Wochende für Gossau lächeln. 

 

 

Matchtelegramm

Blau-Gelb Cazis - UHCevi Gossau 13:12 n.V. (2:4, 5:3, 5:5, 1:0) 
Dreifachturnhalle Ried, Landquart - 203 Zuschauer - SR Patrick Ardielli

Tore: 1. Hürlimann (Walther) 0:1, 3. Regi (Geiser) 1:1, 9. A. Abbühl (J. Abbühl) 1:2 (PP), 11. Torri (K. Berry) 2:2, 18. Hürlimann 2:3, 19. Schmid (Nacht) 2:4;
23. Berry 3:4, 28. Dominioni (Berry) 4:4, 29. Regi 5:4, 30. Dominioni (Berry) 6:4, 30. Geiser (Regi) 7:4, 31. A. Abbühl (J. Abbühl) 7:5 (4:3), 32. A. Abbühl (J. Abbühl) 7:6 (4:3), 33. J. Abbühl (D'Hooghe) 7:7(4:3); 
41. Dominioni (S. Koch) 8:7, 42. Dominioni (Berry) 9:7, 44. Hürlimann 9:8, 46. J. Abbühl (D'Hooghe) 9:9 (4:3), 51. Mathis (Dominioni) 10:9, 53. Schmid (Hürlimann) 10:10, 53. J. Abbühl (D'Hooghe) 10:11 (4:3), 56. Berry 11:11, 60. A. Abbühl (Keller) 11:12 (4:3), 60. Dominioni (Regi) 12:12;
65. Berry (Regi) 13:12. 
Strafen: Blau-Gelb Cazis 1mal 2 Minuten (Berry), Gossau keine Strafen.
Blau-Gelb Cazis: A. Koch (ab 21. Calörtscher (ab 33. Hitz)); Berry, Dominioni, Torri; Nold, Capatt, Mathis, Geiser, Regi, Conrad; Meyer, Herrmann, Werthan.
UHCevi Gossau: Escher; Rüegg, A. Abbühl, J. Abbühl; d'Hooghe, Walther (ab. 16. Keller), Hürlimann; Nacht, Schmid, Herrmann; Gut, Wyler, Brülhart.
Bemerkungen:  Gossau ohne Diener (ohne Einsatz), 57. Escher hält Penalty von Dominioni. Bestplayer: Sandro Dominioni (Cazis) & Jason Abbühl (Gossau)