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Vier wichtige Punkte erkämpft

Meisterschaft

Anstatt nach dem Verlassen der A13 bei Reichenau nach rechts Richtung Surselva abzubiegen, stellte man an diesem verhangenen Sonntagmorgen den Blinker nach links Richtung Sporthalle Vial. Und hätte nicht der Nebel die schneebedeckten Höhen der Surselva verdeckt, wäre man sich definitiv bewusst geworden, dass der Winter vor der Türe steht und damit die mittelmässigen Herbst-Cevis durch die guten Winter-Cevis hätten abgelöst werden sollen. Ob dem so war, mussten die Spiele gegen Uznach und Sursee zeigen.

Es dauerte zwar fast zehn Minuten bis die Zürcher Oberländer ihre Überlegenheit in Zählbares ummünzen konnten. Luchsinger eröffnete das Skore und kurze Zeit später doppelte Keller im Powerplay nach. Immerhin hat man diesmal den Start nicht verschlafen und die Pessimisten eines Besseren belehrt, die meinten, dass ein anfänglicher Rückstand in den Spielen der Saison 2009/2010 zur schlechten Angewohnheit gehörten… Uznach konnte zwar im Powerplay noch einmal verkürzen, aber Baumgartner stellte kurz darauf den alten Torabstand wieder her.

In der zweiten Halbzeit dauerte es wieder bis zur 27. Minute bis ein weiteres Tor fiel. Mit Luchsingers Treffer zum 4:1 gingen die Oberländer vorentscheidend 4:1 in Führung. Da konnte auch der Anschlusstreffer der Tar Heels die Gossauer nicht mehr beunruhigen. Mit weiteren vier Treffern in den letzten zwei Spielminuten, davon ein sehenswerter Shorthander von Bücheler, siegten die Unsrigen klar und souverän mit 7:3.

 

An Sursee hatte man zwar gute Erinnerungen, denn beim letzten Treffen putzte man die Luzerner mit 21:9 vom Feld. Jenes Spiel war nicht irgendeines, sondern nichts mehr und nichts weniger als der Ligacupfinal, an jenem denkwürdigen 8. März 2008 in der Berner Wankdorfhalle, als das Gossauer Schützenfest das ganze Cupfinalprogramm durcheinander brachte…

Tempi passati. Ein Schützenfest war dieses Mal nicht zu erwarten, denn Sursee ist inzwischen in die oberste Spielklasse aufgestiegen und hat sich dort souverän etabliert. Zudem standen sie vor dem heutigen Spieltag in der Tabelle vor Gossau und deshalb gab es keinen klaren Favoriten.

Und kaum hatte das Spiel begonnen, wähnte man sich wieder in den alten Glanzzeiten der Gossauer, als Keller noch vor Ablauf der ersten Minute seine Farben in Führung brachte. Das zwischenzeitliche 1:1 beantwortete der Block um Martin Luchsinger mit zwei weiteren Toren zum 3:1. Kurz vor der Halbzeit mussten die Gossauer in Unterzahl das 3:2 kassieren. Alles war wieder offen.

Sursee strebte mit aller Macht den Ausgleich an, doch Gossau zog wieder auf zwei Längen davon. Sursee schaffte aber postwendend wieder den Anschlusstreffer und dann musste der Totomat 10 Minuten lang nicht mehr betätigt werden. Das Spiel wogte auf und ab und 6 Minuten vor Ende gelang den Surseern mit einem Freistoss der Ausgleich. Nun witterten die Luzerner Morgenluft, die Gossauer hielten dagegen und kassierten prompt eine Zweiminutenstrafe. Eigentlich wollte man wieder die Führung an sich reissen, aber jetzt war zunächst ein effizientes Boxplay und Schadensverhinderung gefragt. Aber es kam viel besser, als es die Tribünenexperten befürchtet hatten: Das altbewährte Boxplaypaar L. Widmer und Keller erwischte die Luzerner mit einem sehenswerten Shorthander und die Führung gehörte wieder den Gossauern. Das Unterzahlspiel ging aber weiter und der neuerliche Ausgleich war nicht zu vermeiden. Nun war auf dem Feld wieder numerischer Gleichstand. Mit dem Unentschieden wollten sich die Zürcher Oberländer aber nicht zufrieden geben und man ersetzte den Torhüter durch einen vierten Feldspieler. Und tatsächlich: 30 Sekunden vor Schluss gelang Leimbacher der vielbejubelte Gamewinner zum 6:5.

Vier wichtige Punkte standen kurz vor Zwölf an diesem Sonntagmorgen im Habenkonto der Gossauer. Die beiden Auftritte der Mannschaft waren solid und darauf lässt es sich aufbauen. Vor allem im zweiten Spiel gegen Mitfavorit Sursee haben die Unsrigen Charakter gezeigt und den Sieg mit aller Konsequenz angestrebt und auch erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Gossauer noch nicht, dass Topfavorit ULA an diesem Sonntag sensationell gegen Favoritenschreck Zürisee verlieren und gegen Unterkulm einen weiteren Punkt abgeben würde und dass der andere Topfavorit Unterkulm mit einer ebenso sensationellen Niederlage gegen Cazis ebenfalls die ersten Punkte einbüssen würde. Somit sind die Gossauer bis auf einen Punkt zur Spitze aufgeschlossen. Die nächste Bewährungsprobe steht mit dem Spitzenspiel gegen ULA auf dem Programm. Da aber gegen ULA der gute «Winter-UHCevi Gossau» und nicht der mittelprächtige «Herbst-UHCevi Gossau» auflaufen wird, sehen wir dem Duell gegen den Cupfinal-Gegner von 2007 zuversichtlich entgegen.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau - IBK Tar Heels Uznach 7:3 (3:1, 4:2)
Vial, Domat/Ems / 11 Zuschauer / SR:
Tore: 10. Luchsinger (Keller) 1:0, 11. Keller (Bücheler) 2:0 (PP), 14. Uznach 2:1 (BP
Gossau), 16. Baumgartner (Ruchti) 3:1;
27. Luchsinger (Keller) 4:1, 34. Uznach 4:2, 38. Luchsinger 5:2, 39. Bücheler (L.
Widmer) 6:2, 39. Bücheler (Heusser) 7:2 (BP Gossau !) 40. Uznach 7:3 (BP Gossau).
Strafen: Gossau 2-mal 2 Minuten, Uznach 3-mal 2 Minuten.
Gossau: Heusser, Bücheler, L. Widmer, Baumgartner; Luchsinger, B. Widmer, Keller; Ruchti, Leimbacher, d’Hooghe; Künzler, Vollenweider.
Bemerkungen: Meier, Ambühl nicht eingesetzt

UHCevi Gossau - UHC JW Sursee 86 II- 6:5 (3:2, 3:3)
Vial, Domat/Emsl / 22 Zuschauer / SR: Frauenknecht
Tore: 1. Keller (Luchsinger) 1:0; 2. Sursee 1:1, 7. Luchsinger (Keller) 2:1, 16. Keller
(B. Widmer) 3:1, 19. Sursee 3:2;
23. Bücheler (L. Widmer) 4:2, 24. Sursee 4:3, 34. Sursee 4:4, 36. L. Widmer 5:4, 37.
Sursee 5:5, 40. Leimbacher (L. Widmer) 6:5.
Strafen: Gossau 1 mal 2 Minuten, Sursee keine
Gossau: Meier; Bücheler, L. Widmer, Baumgartner; Luchsinger, B. Widmer, Keller;
Ruchti, Leimbacher, d’Hooghe; Künzler, Vollenweider.
Bemerkungen: Heusser und Ambühl bei Gossau nicht eingesetzt.