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Vorzeitige Playoff-Qualifikation

Meisterschaft

Als um 15.25 Uhr das Spiel zwischen dem Cupfinalist Sursee und UHCevi Gossau angepfiffen wurde, wussten die Oberländer, dass sie mit einem Sieg gegen die Luzerner bereits die definitve Qualifikation sicherstellen konnten, da die direkte Konkurrenz ULA (!) und Sursee selbst unerwartet gepatzt hatten und wichtige Punkte abgegeben hatten. Für Sursee war das Spiel eine letzte veritable Nagelprobe vor dem Cupfinal und nicht zuletzt ging es bei den Luzernern auch noch um die Playoffqualifikation. Mit einem Sieg gegen Gossau hätten sie trotz ihrer sensationellen Niederlage gegen Rapperswil den zweiten Platz halten können.

Die Zürcher Oberländer starteten schwungvoll in die Partie und zeigten sofort, wer Herr auf dem Platz war. Die erste Halbzeit war noch keine 10 Minuten als der Leader der Gruppe 2 bereits mit 3:0 vorne lag. Sollte es in diesem Stil weitergehen? Wie man es in dieser Saison schon öfters gesehen hatte, war man plötzlich nicht mehr so konsequent und Sursee konnte den Anschlusstreffer markieren. Ja für die Gossauer kam es noch schlimmer: Mit einem Doppelschlag kurz vor Halbzeit war der schöne Vorsprung dahin und Sursee glich zum 3:3 aus.

Es brauchte keine Pausenpredigt des Headcoaches, um die Oberländer aufzurütteln. Jeder war sich bewusst, dass ein Gang höher geschaltet werden musste und so war dann auch der Auftritt in der zweiten Halbzeit. Sursee konnte den Gossauern nichts mehr entgegen halten, ja man hatte gar den Eindruck, dass die einen die Fasnacht noch nicht verdaut hätten und die anderen gedanklich schon am Cupfinal waren. Das nützten Die Gossauer einskalt aus: Mit zwei Doppelschlägen in der 26. und 38. Minute zum 5:3 und 7:3 (das 7:3 wurde gar in Unterzahl mit drei Feldspieler und ohne Torhüter erzielt!) wurde alles klar gemacht. Matthias Baumgartner mit total drei und Silvan Künzler mit total zwei persönlichen Treffern zeigten sich besonders treffsicher. Den Schlusspunkt setzte dann Keller, der nach einem an ihm begangenen Foul sich die Kugel sogleich schnappte und den fälligen Penalty eiskalt am Luzerner Schlussmann vorbei einschob.

Ein weiterer Playoff-Anwärter wurde nach einem Durchhänger in der ersten Halbzeit schliesslich doch noch souverän bezwungen. Dass dieses Mal die dritte Linie mit Silvan Künzler nicht unwesentlich zum letztlich klaren Sieg beigetragen hat, stimmt im Hinblick auf die Playoffs optimistisch. Dass neben den üblichen Verdächtigen auch Matthias Baumgartner Knipserqualitäten offenbarte, dürfte bei verschiedenen Spionen mindestens zum Stirnrunzeln geführt haben.

 

Mit dem Sieg gegen Sursee hatte man nicht nur die Playoffqualifikation geschafft, sondern auch gleich den Gruppensieg und mit den Tar Heels aus Uznach stand der Tabellenletzte noch auf dem Programm. Was sollte da noch schief gehen?

Wieder einmal war eine klare Ausgangslage überhaupt nicht klar. Die St. Galler wollten das Unmögliche schaffen und im letzten Moment den Kopf zur Abstiegeschlinge herausziehen. Sie kämpften aufopfernd und die Gossauer ihrerseits taten sich v.a. als Kunstschützen hervor in dem sie Latte und Pfosten aber nicht das Tor trafen. So stand es bei Halbzeit 0:0, ein äusserst seltenes Halbzeitresultat im Kleinfeld- Unihockey und der Berichterstatter mag sich an nichts Ähnliches erinnern.

Und wiederum brauchte es keine Pausenansprache. Die Gossauer Knipser schraubten an ihren Visieren in die richtige Richtung und plötzlich schlug es im Kasten der Uznacher regelmässig ein. Und dieses Mal revanchierte sich der im ersten Spiel des Tages eher unterdurchschnittlich spielende zweite Block mit Matthias Keller, Basil Widmer und Martin Luchsinger mit einer feinen Leistung und drei schönen Toren. Das Spiel war längstens entschieden, als man dem eigenen Schlussmann, dem «Adler vom Vorarlberg» (Torwart Meier wurde direkt aus dem Skiurlaub im Vorarlberg zu diesem Spiel «eingeflogen»…) den ersten Shutout in den Gossauer Farben ermöglichen wollte. Leider gelang dieses Vorhaben nicht und die Uznacher erzielten in der letzten Minute noch den – nicht unverdienten - Ehrentreffer.

Aber was wollen wir da über Luxusprobleme jammern! Erfreulich ist, dass je näher die Playoffs kommen, desto mehr kommt auch die entsprechende Form. Noch ist durchaus Steigerungspotenzial vorhanden, aber die Oberländer sind wieder auf dem besten Weg eine schwer auszurechnende Mannschaft zu sein. Wer Gossau in die Playoffs begleitet, wird äusserst spannend bleiben. Das Zweitplatzierte ULA muss noch gegen die Gossauer antreten und da ist bekanntlich noch eine Rechnung vom Ligacup zu begleichen. Sursee hat sich noch mit Unterkulm zu messen, die nach der 8. Runde auch wieder im Geschäft sind. Oder lacht am Schluss Lengnau vom qualifikationsberechtigten 2. Platz? Die letzte Runde vom 14. März in Zumikon wird alle Fragen beantworten!