Weiterhin weisse Weste, auch mit den neuen Tenus!

Vor ziemlich genau vier Jahren hatte der UHCevi Gossau einen missglückten Auftritt in den neuen Tenues und das sollte diese Mal nicht noch einmal passieren. Dass die einen oder anderen auch gleich eine neue (oder alte...) Rückennummer bekamen, konnte höchstens die Gegner verwirren. So spielt Hürlimann neu mit der 6, die er gefühlte 15 Jahre schon bei Uster getragen hatte und Voegtli bekam die 3, mit welcher er bei Nuglar Tore am Laufmeter produziert hatte. Ehrensperger mit der 68, Frauchiger mit der 23 und Frank mit der 17 waren die weiteren neu Nummerierten.

Gegen die Tigersharks aus Unterkulm sollte nun das Unterfangen «weisse Weste in den neuen Tenues» gestartet werden. Die Wynentaler, von den Fachleuten als Playoffanwärter tituliert, starteten durchzogen in die Saison und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie das Feld von hinten aufzurollen beginnen. Tja, das musste ja nicht unbedingt gegen den Rekordmeister sein....

Zunächst entwickelte sich ein eher zähes Spiel mit etwas mehr Ballbesitz der Aargauer, aber den eher gefährlicheren Angriffen der Zürcher. Denfensiv standen diese ausgezeichnet und blockten alles, was es zu blocken galt, sodass Bieri nur selten eingreifen musste. Der erste Block mit Keller, Ehrensperger und Frauchiger erzeugte den grössten Druck und verpasste das Führungstor nur knapp. Am nächsten dran waren sie in der achten Minute, als gleich eine hochkarätige Doppelchance nicht verwertet werden konnte. Schliesslich war es dann doch der agile Ehrensperger, der seine Farben in Führung brachte. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam kurz vor dem Tee der Ausgleich und als sich mindestens die mitgereisten Fans auf ein Unentschieden zur Pause einstellten, schickte Keller mit einem präzisen Pass Frauchiger auf die Reise, welcher diesen mit einem One-Timer zur knappen Pausenführung verwertete.

Viel umzustellen gab es nicht und Gossau kontrollierte das Spiel nach der Pause immer mehr. Das 3:1 von Hürlimann mit einem trockenen Schuss in die linke untere Ecke war die logische Folge davon. Kurz darauf hatten dann die Favoriten Gelegenheit im Powerplay zu erhöhen. Das gelang zwar nicht, aber das Powerplay, das von den ehemaligen Ustermer Hürlimann, Keller und Linus Widmer aufgezogen wurde, war an Schnelligkeit und Präzision kaum zu überbieten. Die Unterkulmer wurden förmlich schwindlig gespielt, doch dem krönenden Abschluss stand nicht weniger als dreimal der Pfosten im Weg. Da wurde der Begriff Präzision wohl etwas zu wörtlich ausgelegt. Das 4:1 kam dann aber doch noch. Nicky Walther mit einem Energieanfall zum 4:1 und eine Minute vor Ende Reto Ehrensperger ins leere Tor zum 5:1 sorgten dafür, dass die Kuh gemolken war. Der Holtertipolter Flipperkasten-Treffer der Wynentaler wenige Sekunden vor Schluss hatte nur noch statistischen Wert und konnte problemlos verschmerzt werden.

Gegen den Neuling IBK Tar Heels Uznach stellte Coach Vollenweider den zweiten und dritten Block etwas um. James Bücheler lief im dritten Block auf und bewies gleich, dass er während seine Abwesenheit das Unihockeyspielen nicht verlernt hat. Dank seinen zwei Treffern lagen seine Farben bald einem beruhigend zwei Treffer voraus. Keller und Voegtli erhöhten kurz darauf auf 4:0, bevor auch die St. Galler ein Lebenszeichen von sich gaben, aber an die grosse Aufholjagd glaubte trotzdem niemand.

Auch Coach Vollenweider offenbar nicht. In der zweiten Halbzeit wurden nun die Blöcke bunt gemischt, das eine oder andere wollte man ausprobieren und kassierte prompt das 2:4. Als dann kurz darauf Frank in die Kühlbox wanderte, waren sich mindestens die Fans nicht mehr gar so sicher. Nun kam der Auftritt von Linus Widmer und Matthias Keller. Eine schnelle Balleroberung vom 42er, ein präziser Pass auf den 38er und schon war der Shorthander eingetütet. Als dann eine Unachtsamkeit in der Gossauer Abwehr, den Tar Heels das 5:3 ermöglichte, reagierte Linus Widmer sofort mit dem 6:3 direkt vom Bully und Nicky Walther mit einem sehenswerten Alleingang zum 7:3. Powerplay durfte dann auch noch gespielt werden - diesmal erfolgreich mit Wintsch als Schützen - und nach dem 9:3 nahm dann Vollenweider sein Timeout, denn das 4:3 musste ja auch noch einmal geübt werden. Nach dem 10:3 durch Voegtli und einem erhaltenen Empty Netter zum 10:4 gab es dann 50 Sekunden vor dem Ende noch einen Penalty für Gossau.

Da Frank knapp scheiterte, durfte anschliessend noch Powerplay mit 4 gegen 2 gespielt werden. Linus Widmer setzte dann wenige Sekunden vor Schluss mit dem 11:4 den Schlusspunkt.

Vier weitere Punkte sind eingefahren, der Vorsprung auf den ersten Verfolger Cazis beträgt drei Punkte, und damit ist der erste Platz nach der Hälfte der Qualifikation nicht mehr zu verlieren. Auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann, ist das gut für das Selbstvertrauen! Schwere Spiele stehen bevor, allen voran der Ligacup-Viertelfinal-Knaller gegen Kappelen. Ja genau, gegen dasjenige Kappelen, gegen welches man vor vier Jahren in einem Ligacup-Viertelfinal den missglückten Auftritt in den neuen Tenues zu beklagen hatte... Zumindest ein missglückter Auftritt in den neuen Tenues ist nicht mehr möglich!