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Zum 6. Mal im Cupfinal

Ligacup
Souverän Richtung 6. Cupfinal

Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte traf der UHCevi Gossau in einem Ligacup-Spiel auf Nuglar United. In den beiden bisherigen Duellen im Cupwettbewerb behielten stets die Zürcher Oberländer - wenn auch knapp - die Oberhand. Nuglar hatte auf diese Saison hin einige gewichtige Abgänge. Deshalb startete Gossau auch im dritten Duell als Favorit in die Partie. Doch aufgepasst, Nuglar gilt als Cup-Mannschaft, welche in diesen Spielen jeweils über sich hinauszuwachsen pflegt. Auf dem Weg ins Halbfinale hatten sie mit ULA (Cupsieger 2010) und Mümliswil - das andere Solothurner Schwergewicht - zwei renommierte 1.-Ligateams ausgeschaltet. Gossau war gewarnt und tat gut daran, die Schwarzbuben nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Wie erwartet lief Nuglar von Anfang an viel. Die Zürcher Oberländer waren jedoch bereit, von der ersten Sekunde an das Tempo mitzugehen. Es wurde auf beiden Seiten nur wenig riskiert, denn niemand wollte den ersten Fehler machen. Gossau hatte in der Startphase die besseren Chancen und scheiterte mit Vollenweider und Basil Widmer zweimal an der Torumrandung. In der Defensive stand man sehr solide und gewährte den Schwarzbuben nur wenige Möglichkeiten. Zudem hatte man mit Bieri im Tor einen starken Rückhalt. Es dauerte deshalb bis zur 17. Minute, ehe Nicky Walther den Torreigen eröffnete. Keller setzte sich im Zweikampf durch, spielte quer zu Walther, der souverän zum 1:0 einnetzte. Dieses 1:0 hatte dann auch Bestand beim ersten Pausentee. Gossau war im ersten Drittel präsenter, führte verdient und konnte im gesamten ersten Drittel mit drei Blöcken agieren, während Nuglar mit deren zwei durchspielte. Dies sollte sich im Verlauf des Spiels noch als entscheidender Faktor herausstellen. Trotz der knappen Führung war der zweimalige Cupsieger auf dem richtigen Weg.

Im zweiten Drittel dauerte es nur gerade 30 Sekunden, ehe Walther seine Farben mit 2:0 in Front schoss. In der Folge neutralisierten sich beide Teams wieder grösstenteils. In der 26. Minute lancierte Baumgartner mit einem präzisen Pass d'Hooghe, der die Kugel backhand und einhändig unter der Latte versenkte, ein Traumtor von Gossau's Youngster! Die Einheimischen drückten weiter auf das 4:0, waren aber vorerst nicht erfolgreich. Im Gegenteil, in der 29. Minute erzielte Nuglar nach einem Konter den ersten Treffer zum 3:1. Doch Gossau schien unbeeindruckt und nur wenig später stellte d'Hooghe den Dreitorevorsprung mit einem sehenswerten Weitschuss wieder her. Vier Zeigerumdrehungen später schickte Vollenweider mit einem Volleypass Walther auf die Reise, der den Ball aus der Luft zum 5:1 ins Tor hämmerte, ebenfalls ein wunderschönes Tor eines weiteren Youngsters. War das schon die Vorentscheidung? Denn Nuglar hatte bis anhin nur wenige Chancen und Gossau agierte äusserst effizient. Auch die Solothurner hatten inzwischen auf drei Blöcke umgestellt. In der 35. Minute sprach der untadelige Schiedsrichter Schoch eine Zweimnutenstrafe gegen Volllenweider aus, was den Schwarzbuben die Möglichkeit gab, auf 2:5 zu verkürzen. Doch diese packten die Chance nicht. Zu unpräzis agierten sie in dieser Phase. Zudem spielte in diesem Unterzahlspiel auch Torhüter Bieri sehr stark, sodass die Strafe unbeschadet überstanden werden konnte. So blieb es bis zum Ende des Drittels beim Stande von 5:1 für Gossau.
   
Männiglich war gespannt, ob Nuglar im letzten Drittel zu einer Reaktion fähig war. Schon im Viertelfinal hatten sie es geschafft, zu viert ein Spiel zu wenden. Zuerst ging es mit drei gegen drei Feldspielern weiter und nur kurze Zeit nach Wiederbeginn gelang den Solothurnern nach einem Schnitzer in der Gossauer Abwehr der Anschlusstreffer zum 2:5. Noch waren 18 Minuten zu spielen. Nach diesem Anschlusstreffer legte Nuglar noch eine Schippe drauf, setzte alles auf eine Karte und ersetzte den Torhüter durch einen vierten Feldspieler. Damit wollten sie das Momentum definitiv auf ihre Seite bringen. Ruhig zogen sie ihr 4:3 Spiel auf und warteten geduldig auf die Lücke. Experten, welche bei den Zürchern eine Schwäche im 3:4 Spiel festgestellt haben wollen, wurden nun eines Besseren belehrt. Die Gossauer hatten ihre Hausaufgaben gelöst, zeigten ein starkes 3:4 Spiel und hielten die Konzentration stets hoch. Sie blockten zahlreiche Schüsse und hatten - auch wenn wir uns wiederholen - mit Bieri einen heruasragenden Torhüter. Dazu kam eine ausserordentliche Effizienz, praktisch kein Abschluss verfehlte das Tor. In dieser Phase zeigten sich vor allem die Routiniers Leimbacher, Basil Widmer und Vollenweider gnadenlos. Es stand schon 9:2, ehe Nuglar im Powerplay nochmals auf 9:3 verkürtzen konnte. Doch auch auf dieses Tor kam die Antwort der Einheimischen durch Vollenweider postwendend mit dem 10:3. Das Spiel war gelaufen, der Mist geführt. Gossau traf noch zweimal ins verwaiste und einmal ins gehütete Tor und Nuglar war dann doch noch - wenigstens einmal - im 4:3 Spiel erfolgreich. Das alles zusammengezählt ergab am Ende den ungefährdeten 13:4 Sieg für den Favoriten.

Der Sieg der Gossauer ist verdient, waren sie an diesem Tag besser als Nuglar. Sie zeigten eine starke und geschlossene Teamleistung und hatten mit Walther, d'Hooghe und Bieri drei überragende Akteure in ihren Reihen. Die Freude bei den Zürcher Oberländern über die sechste Finalteilnahme war gross. Und diese konnten sie mit der Damenmannschaft teilen, denn zum zweiten Mal in der Geschichte wird Gossau sowohl im Damen- als auch im Herrenfinal in Bern vertreten sein! Freude herrscht!

Nun kommt es im Cupfinal für die Herren so oder so zu einer Final-Revanche: Entweder geht es gegen die Berner Hurricanes (Niederlage 2005 nach Verlängerung) oder gegen Muotathal (Niederlage 2011 mit dem spielentscheidenden Goal drei Sekunden vor Schluss). Das Herren I bedankt sich bei den lautstarken (und weit gereisten...) Zuschauern für die Unterstützung und hofft, dass sie auch am Cupfinal, am 9. März in Bern, auf ihren Support zählen dürfen.

Matchtelegramm

UHCevi Gossau - UHC Nuglar United 13:4 (1:0, 4:1, 8:3) 
Grosshalle Tösstal, Turbenthal - Zuschauer 0 - SR Thomas Schoch. 

Tore: 17. Walther (Keller) 1:0;
21. Walther (Keller) 2:0, 26. d'Hooghe (Baumgartner) 3:0, 29. T. Voegtli 3:1, 30. d'Hooghe 4:1, 34. Walther (A. Herrmann) 5:1;
42. Christ (T. Voegtli) 5:2, 47. A. Herrmann 6:2, 49. Leimbacher 7:2, 51. Leimbacher (P. Bieri) 8:2, 52. B. Widmer 9:2, 54. Tanner (Burtschi) 9:3, 55. A. Herrmann 10:3, 58. B. Widmer 11:3, 59. T. Voegtli (Burtschi) 11:4, 59. Keller (A. Herrmann) 12:4, 60. B. Widmer 13:4. 
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHCevi Gossau (A. Herrmann, Leimbacher), Nuglar keine Strafen.
Gossau: Bieri, Diener; A. Herrmann, Walther, Keller; d'Hooghe, Baumgartner, Luchsinger; Leimbacher, B. Widmer, Troxler; Bücheöer, L. Widmer, Wintsch.